Iris lutescens // Gelbliche Schwertlilie
Beschreibung
Naturstandort von Iris lutescens
Die Gelbliche Schwertlilie ist europäisch west-mediterran vom Hügelland bis montan verbreitet. Sie findet sich von der iberischen Halbinsel über den mediterranen Süden Frankreichs bis zu den Seealpen und von der Toscana weiter über den gesamten Appenin. In Italien steigt sie bis in etwa 1.100 m üNN auf.
In der Schweiz gibt es vereinzelt verwilderte Populationen im Wallis und Einzelfunde im Mittelland und Jura.
Iris lutescens kommt in schottrigen Hängen und Schaftriften, in der Garrigue und auf Felsköpfen vor. Sie wächst auf trocken-warmen, stickstoffarmen und basenreichen Kalk-Skelettböden in (voll-)sonnigen Lagen.
Ökologische Zeigerwerte nach TelaBotanica ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (8) Kontinentalität (3) Feuchte (3) Reaktion (8) Stickstoff (3)
Beschreibung
Die Gelbliche Schwertlilie ist eine der Elternarten der Niedrige Bart-Iris. Die Nominatform hat tief violette Blüten von Anfang April bis in den Mai. Es gibt aber auch eine natürliche Varietät mit gelblichen, seltener auch weißlichen Blüten.
Am Naturstandort treten alle Farbschläge in größeren Beständen immer gemeinsam auf. Dadurch täuscht sie Insekten darüber hinweg, dass ihre Blüten kein Nektar zu bieten haben. Die Insekten fliegen von Blütenfarbe zu Blütenfarbe, in der Annahme dort eine andere Pflanzenart vorzufinden, die ihre Bemühungen honoriert.
Die typischen, blau-grünen Schwertblätter entspringen einem oberflächennah kriechendem Knollen-Rhizom und erreichen selten 30 cm Höhe.
In wintermilden Regionen oder milden Wintern können die Blätter auch grün überwintern. Auf ausgeprägten Trockenstandorten kann das Laub aber auch schon im Hochsommer vergilben und einziehen.
Sehr ähnlich ist Iris pumila. Zeitweise wurde Iris lutescens als Teil des Iris-Pumlia-Artenschwarms betrachtet.
Verwendungshinweise
Die Gelbliche Schwertlilie ist eine befriedigende Art für kleinere, detailreiche Steingärten oder Trogbepflanzungen und ist in naturnähreren Anlagen den Iris-Barbata-Nana-Hybriden vorzuziehen. Die Blüten sind allerdings nicht besonderes dauerhaft und verfallen rasch.
Ältere Bestände neigen zudem dazu, nur noch wenige Blüten hervorzubringen. Eine Teilung und Umsetzen schaffft hier Abhilfe, allerdings entwickeln Altbestände v.a. wenn sie flachgründige Felsen überwachsen eine ganz eigene Charakteristik und Natürlichkeit, die beim Umpflanzen verloren geht.
Auf Felsköpfen im sonnig-warmen Alpinum sind Trocken- und Hungerkünstler wie Artemisia caucasica, Brimeura amethystina, Globularia cordifolia oder Edraianthus tenuifolius die idealen Partner.
Kultur
Die Gelbliche Schwertlilie ist gut winterhart, wird im Freistand aber durch Verschattung von Wildkräutern schnell in Bedrängnis gebracht.
Eine dauerhafte Kultur mit vertretbarem Betreuungsaufwand ist nur auf trockenen, stickstoffarmen und sonnigen Stressstandorten möglich.
Staunässe behagt der Art gar nicht und kann zum Ausfall führen.
Sorten:
var. lutescens: natürliche Varietät mit hell-gelben Blüten