Hydrangea macrophylla // Bauern-Hortensie, Gartenhortensie

Familie Hydrangeaceae, Hortensiengewächse
Pflanzen pro qm 1.00
Wikipedia Hydrangea macrophylla
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Hydrangea macrophylla

Die Bauern-Hortensie kommt in mehreren Unterarten in Laubmischwäldern Japans vor. Als alte Kulturpflanze ist sie in vielen warmgemäßigten bis mediterranen Weltgegenden eingebürgert.

In Europa gibt es v.a. auf der Iberischen Halbinsel und im Süden Englands Populationen, aber auch auf den Kanaren, Azoren und auf Madeira.



Hydrangea macrophylla in mediterranem Ambiente

Hydrangea macrophylla wächst vorrangig auf basenarmen bis stark sauren, humosen und mehr oder weniger gut drinierten Böden.

Die Niederschlagsraten im Verbreitungsgebiet sind hoch, sodass die Substrate trotz des guten Wasserabzuges dauerhaft frisch bis sickerfeucht sind.

Die Standorte sind licht halbschattig bis licht schattig, an sicker- und luftfeuchten Standorten gedeiht sie aber auch in sonnigen Lagen.



Als einladende Geste for Ladengeschäften ist die Bauern-Hortensie hier gut besetzt. Allein die Pflanzgefäße sind schon zu klein geworden.

Beschreibung
Bauern-Hortensien sind sommergrüne, bis 150 (200) cm hohe und mit zunehmenden Alter oft noch breitere Kleinsträucher.

Die stattlichen Blütenbälle im Juli/August sind weiß oder in Abhängigkeit vom ph-Wert des Bodens rötlich, rosa, violett oder blau. Die Blütenstände sind auch nach der Blüte noch  den Winter hindurch strukturstabil und sehr zierend. V.a. die rötlichen Blütenfarben lassen im Verbraunen den Rotton auch im Samenstand fast den ganzen Winter hindurch durchschimmern.

Die großen Blätter bleiben in milden Wintern in geschützten Lagen bis zur ersten länger anhaltenden Frostphase an den Sträuchern und nehmen eine grünlich-gelbe, dezent zierende Färbung an.

Recht ähnlich ist die etwas "seltener" verwendete Teller-Hortensie (Hydrangea serrata), deren Blütenstände aber graziler, luftiger und daher weniger plakativ sind. Dafür sind ihre Samenstände über den Winter weniger auffällig zierend.



Der Zierwert der verblühten Blüten ist außergewöhnlich hoch und hält den ganzen Winter über an.

Verwendungshinweise
Hydrangea macrophylla ist eine sehr beliebte, traditionelle Gartenpflanze, die mitunter in fragwürdigen Situationen und Kombinationen eingesetzt wird.

Dennoch sind große, üppig blühende Bauern-Hortensien ein beeindruckender Anblick. Im Umfeld geschmackvoller, historischer Gebäudesubstanz mit hochwertigen Materialien unterstützen Bauernhortensien ein edles Ambiente.

Gute Einsatzmöglichkeiten ergeben sich daher in Bauerngärten bzw. ländlichen Gärten und in herrschaftlichen Parkanlagen.

Die Art ist auch in einigen mediterranen Regionen ein wichtiges und sehr beliebtes Gestaltungselement. In Mitteleuropa wird sie allerdings ein exotisches Ambiente eher nicht befördern, zu sehr ist sie mit traditionellen Gartenbildern assoziiert.

Der stark romantisierende Habitus passt auch nicht so recht zu modern-reduzierten Gestaltungsansätzen.

Ansprechend sind Bauern-Hortensien in hochwertigen Gefäßen, allerdings müssen sie dann kalt und weitgehend frostfrei überwintert werden.



In städtischen Situationen findet man die Bauern-Hortensie oft in Kübeln - hier formen sie geschickt einen kleinen Stadtplatz.

Kultur
Hydrangea macrophylla ist wärmeliebend und v.a. in der Jugend frostgefährdet. Auch etablierte Exemplare können in harten Wintern komplett zurück frieren, treiben aber willig wieder aus dem Wurzelballen aus. Allerdings entfällt in diesen Jahren bei den meisten Sorten der Blütenflor. Es gibt allerdings Sorten, die Blüten auch am neuen Holz ansetzen können und entsprechend auch nach Frostschäden oder tiefem Rückschnitt blühen.

Bauern-Hortensien bevorzugen gleichmäßig-frische Böden. Trockenphasen und Staunässe sollten vermieden werden. In warmen, halbschattigen Lagen entwickelt sich die Art am vitalsten, bei ausreichend Bodenfeuchtigkeit sind aber auch sonnige Standorte möglich.



Auch zwanghaft innovative Geister müssen Verständnis für die große Beliebtheit der Bauerh-Hortensie haben.

Hilfreich sind generell windgeschützte Standorte, die die Wirkung von Tiefstfrösten mildern und im Sommer eine höhere Luftfeuchtigkeit aufweisen.

Auf zu stickstoffreichen Böden ist die Entwicklung oft unnatürlich mastig, außerdem reifen die jungen Triebe unzureichend aus und sind dann stark frostanfällig.

Auf kalkreichen Böden ist die Art weniger vital, gedeiht aber durchaus noch zufriedenstellend. Intensiv blaue Blüten werden nur auf sauren Böden mit ausreichend Aluminiumionen gebildet. Eine Zugabe von Aluminiumsulfat im Gießwasser ist nur empfehlenswert, wenn es sich um Regenwasser handelt. Mit Leitungswasser kommt es mit der Zeit zu Versalzungen des Bodens. Kalilaun setzt nur auf sauren Böden (pH 4-4,5) seine Aluminumionen frei, die für die Bildung des blauen Farbstoffes erforderlich sind. Die Gabe von Kalialaun ist nur sinnvoll, wenn sich trotz niedrigen pH-Wertes keine Blaufärbungen (mehr) einstellen.



Zum Abschluss nocheinmal eine plakative mediterrane Anlage mit Orangen-Bäumchen und Bougainvillea an der Fassade.

  Sorten:
Die Blütenfarben sind wie beschrieben in Abhängigkeit der Bodeneigenschaften variabel und für die Identifikation der Sorten nur bedingt geeignet.

  • Alaska: licht rosa bis zart rosa-hell-blaue Blüte, oft zwischen den Tönen changierende Blüten am selben Exemplar
  • Bouquet Rose: besonders winterhart, blüht auch am neuen Holz, rosa bis türkis-blaue Blüten
  • Endless Summer: je nach Boden-PH himmelblaue bis blau-violett-rosa oder rosa Blüten
  • Generale Vicomtesse der Vibraye: besonders winterhart, blüht auch am neuen Holz, rosa bis dunkel-blaue Blüten
  • Lanarth White: weiße Blüten
  • Otaksa: besonders winterhart, blüht auch am neuen Holz, hell-rosa bis rosa Blüten
  • Rotkehlchen: dunkel purpur-rosa bis dunkel rot
  • Bilder



























    'Alaska'



    'Endless Summer'



    'Endless Summer'