Herkunft von Hosta x fortunei: Hosta fortunei ist eine der Elternarten dieser Hosta-Hybriden, wobei es sich bei den Ende des 18. Jahrhundert aus Japan eingeführten und für die weitere Züchtungsarbeit verwendeten Exemplaren wohl bereits um Kulturformen gehandelt hat.
Mit Sicherheit gehören die unter Hosta x fortunei geführten Funkien in den unmittelbaren Kreis der in Europa unter Beteiligung von Hosta montana entwickelten
Hosta sieboldiana. Es scheint ein Wenig so, als wären v.a. Sämlinge von Hosta sieboldiana ohne stark ausgeprägt blau-grünes Laub Hosta x fortunei zugeordnet worden.
Die Entwicklungsgeschichte der hybridisierungsfreudigen und insgesamt variablen Funkiengewächse ist in jedem Falle ein sehr weites Feld, das hier nicht weiter vertieft werden soll.
'Aurea' lässt im Hochsommer von ihrem grünlich-gelben Austrieb kaum noch etwas erahnen.
In Japan gedeihen die meisten Hostas in den niedrigeren bis mittleren Berglagen auf Waldlichtungen, in schattigen Schluchten und absonnigen Felshängen. Die Standorte sind dauerhaft frisch bis sickerfeucht.
Flachgründige Felshänge basenarmer Gesteine mit dünnen Humusauflagen sind beliebte Wuchsorte. Diese sind dann von Wasseraustritten überrieselt oder liegen im Sprühnebel von Wasserfällen.
Beschreibung
Hosta x fortunei sind horstig wachsende, zwischen 40 und 50 cm hohe, sommergrüne Stauden.
Kennzeichnend sind die großen, oft farbigen oder panaschierten Blätter, die bei Hosta x fortunei auffällig vertiefte Längsadern aufweisen. Die Laubstruktur ist mehr oder weniger ausgeprägt ledrig-steif. Viele Sorten zeigen auch den für
Hosta sieboldiana typischen, hochgezogenen Blattrand.
Die lilienartigen, meist mehr oder weniger violetten, mitunter auch weißen Blüten erscheinen ab Ende Juni bis Anfang August. Sie erheben sich etwa 10-20 cm über das Laub. Die Blühwilligkeit ist in der Regel nicht sonderlich ausgeprägt.
Verwendungshinweise
Hosta x fortunei wird fast ausschließlich in diversen panaschierten Formen verwendet. Wie die meisten anderen
Hosta-Hybriden auch, ist sie in erster Linie eine Blattschmuckstaude.
Funkien sind ausgesprochen beliebte Gartenpflanzen, die wohl überlegt eingesetzt werden wollen, wenn Gartenbilder jenseits des Mainstreams das Ziel sind.
In asiatischen Gärten dürfen Funkien natürlich kaum fehlen und auch in klassischen, repräsentativen Parkanlagen erwartet man einfach die eine oder andere Funkien-Fläche an feuchten Stellen unter alten Bäumen.
Für dynamischere, naturalistische Exoten-Waldbilder drängen sich Funkien mit Wild-Arten-Charakter wie
Hosta plantaginea oder
Hosta ventricosa deutlich stärker auf.
'Hyacinthina' ist in Laubfestigkeit und Laubfarbe nahe bei den Blaublatt-Funkien.
Kultur
Funkien bevorzugen basenarme, humus- und nährstoffreiche, dauerhaft frische Substrate in licht halbschattiger bis licht schattiger Lage.
Mittagssonne stresst die Pflanzen, erhöht den Wasserbedarf erheblich und mindert die Blattgesundheit. Außerdem wirken sie hier meist deplaziert. Generell gelten gelb- oder weiß-panaschierte Sorten als sonnenempfindlicher.
Die langlebigen Funkien danken es mit steigender Vitalität, wenn sie jahrelang am selben Standort verbleiben können.
Sorten:
- Albopicta: gelblich-grüne Blattmitte, grüner Blattrand
- Aurea: gelblicher Austrieb, stark vergünend, ausgeprägte Wellenstruktur der Blattoberseite
- Gold Standard: gelb-grünes Laub mit dunkel-grau-grünem Rand
- Francee: grünes Laub mit creme-weißem Blattrand
- Hyacinthina: einfarbig dunkel-grünes, leicht blaustichiges Laub, intensiv violette Blüte
- Patriot: dunkel-grünes Zentrum und unregelmäßig breite, creme-weiße bis rein-weiße Ränder, steifes Laub mit deutlich hochgezogenem Blattrand