Horminum pyrenaicum // Drachenmaul
Beschreibung
Naturstandort von Horminum pyrenaicum
Das Drachenmaul ist von den Pyrenäen bis Mitteleuropa, Italien und dem Balkan verbreitet. Horminum pyrenaicum besiedelt hier die hochmontanen bis alpinen Höhenstufen.
Seine nördlichsten und gleichzeitig einzigen Vorkommen in Deutschland hat die Art auf einigen wenigen Reliktstandorten in den Berchtegardener Alpen.
Horminum pyrenaicum kommt besser zur Geltung, wenn er individuenreicher präsentiert wird.
Das Drachenmaul bevorzugt ausgesprochen kalkreiche und stickstoffarme Kalkschotterböden.
Horminum pyrenaicum ist eine Kennart der alpinen Blaugras-Horstseggenhalden auf feinerdereicheren, frischen Schotterflächen, kommt aber auch in montanen, mehr oder weniger frischen Magerrasen vor. Zur Blütezeit ist sie oftmals ein individuenreicher Aspektbildner in diesen Habitaten.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (9) Temperatur (2) Kontinentalität (4) Feuchte (5) Reaktion (9) Stickstoff (2)
Beschreibung
Horminum pyrenaicum bildet wintergrüne, bis 30 cm hohe Horste, die aus einer grundständigen Rosette hervorgehen. Die recht lang gestielten Blätter sind auffällig runzelig.
Zur Blüte erinert die Art auf den ersten, flüchtigen Blick an die Wiesensalbei (Salvia pratensis). Die blauen Lippenblüten erscheinen von Mitte Mai bis Ende Juni.
Verwendungshinweise
Das Drachenmaul wird eher selten eingesetzt, ist zumindest im Versandhandel aber problemlos zu beziehen.
Es ist eine interessante Art für (voll-)sonnige Standorte im stickstoffarmen Kalk-Alpinum. Am besten wird sie innerhalb von Fels-Rasen individuenreich eingestreut verwendet.
Gartenwürdige Partner vom Naturstandort sind hierfür z.B. Weißer Affodil (Asphodelus albus), Alpen-Aster oder die selten kultivierte Kugelige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare) und die Glanz-Skabiose (Scabiosa lucida). Für den Wiesenaspekt drängt sich das Kalk-Blaugras (Sesleria caerulea) auf.
Kultur
Die Art ist für einen Kältezeiger der Hochgebirge im Flachland erstaunlich zuverlässig zu kultivieren. Natürlich ist sie hier einem hohen Verdrängungsdruck wüchsiger Gegner ausgesetzt, dem sie ohne intensive Betreuung nicht standhalten kann.
In sommertrockenen Regionen muss die Möglichkeit zur künstlichen Bewässerung in Trockenphasen gegeben sein. Kürzere, leichte Trockenstressphasen sind dagegen unproblematisch.
Wärme- oder gar Hitzestandorte sind der Vitalität abträglich. Dennoch ist auf möglichst sonnige Lagen zu achten.