Hibiscus syriacus // Hibiskus, Garteneibisch, Straucheibisch
Beschreibung
Naturstandort von Hibiscus syriacus
Der Garteneibisch stammt aus dem östlichen China und wächst dort an Steilhängen und Uferabbrüchen von 0 bis 1.000 m über Meereshöhe.
In Europa ist der Garteneibisch von Süd-Frankreich bis Belgien und von ganz Italien über den Balkan bis Griechenland eingebürgert. Während er in der Schweiz im Mittelland und Wallis häufig verwildert auftritt, schafft er in Deutschland den Sprung in die Naturräume bislang nur sehr selten. Auch in Mittel-Amerika und stellenweise in den USA tritt er neophytisch auf.
Für gut 14 Tage, bei richtigem Erhaltungsschnitt auch einen knappen Monat kann der Blütenflor überreich erscheinen.
Die natürlichen Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig.
Bevorzugt werden skelettreich-lehmige bis lehmig-sandige Böden. Diese sind mäßig narhaft bis nahrhaft und alkalisch bis schwach sauer.
Die Wasserversorgung ist vorrangig frisch, mitunter sogar sicker-feucht.
'Purpureus Variegatus' ist eine sehr interessante Variation der altbekannten Hibiskus-Thematik und kommt in repräsentativen Situationen durchaus herrschaftlich zur Geltung.
Beschreibung
Die sommergrüne Hibiscus syriacus ist ein langsam wachsender, bis 3 m hoher und 1,5 (2,0) m breiter Normalstrauch. Die Grundäste und Zweige sind aufrecht und beugen sich nur unter der Last der Blüten.
Die blauen Blüten der Wildart erscheinen von Mitte Juli bis Mitte September. Hibiscus syriacus wird aber seit Jahrhunderten kultiviert und in einer Vielzahl von Zuchtformen gehandelt, die in den Farbtönen Weiß, Blau, Rosa- und Violett blühen.
'Monstrosus' überzeugt mit sehr schön abgesetzter Zeichnung im Zentrum.
Verwendungshinweise
Der Garteneibisch ist ein ausgesprochen beliebtes Blütengehölz und wird in zahlreichen Einsatzbereichen häufig verwendet. Insbesondere in Privatgarten-Situationen wirkt die Art daher oft nicht sonderlich erfrischend und sollte mit etwas Bedacht eingesetzt werden.
Im Umfeld historischer Bausubstanz oder mediterranen Gestaltungsansätzen ist Hibiscus syriacus aber dennoch ein wichtiger Begleiter. Auch im öffentlichen Raum in kleineren, repräsentativen Stadtplätzen können schöne Effekte erzielt werden.
Ob gefüllte Blüten wie bei 'Lady Stanley' wirklich ein Züchtungserfolg sind, ist Geschmackssache.
Der Garteneibisch wird auch zum Hochstamm erzogen als Kleinbaum angeboten. Als Solitäre in prominenter Lage ist dies eine edle, etwas verspielte Option für repräsentative Anlagen. Hier kommt sie auch in großen Kübeln apart zur Geltung, der Kübel sollte aber nicht völlig durchfrieren.
Für mediterran anmutende Blüten-Gebüsche sind insbesondere der zeitgleich blühende Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) und silberlaubige Sträucher wie Silber-Ölweide (Elaeagnus commutata) gute Partner. Auch die Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia) mit ihrem silber-grünem Laub kommt gut in Frage, wenn man sie als Formschnittgehölz in der passenden Größenordnung hält. Im sonnigen Vordergrund eines solchen Gebüsches passen dann noch die beliebte, später blühende Blaue Bartblume (Caryopteris x clandonensis) und Perowskien (Perovskia atriplicifolia).
Beim edlen 'Totus Albus' ist der Name Programm.
Kultur
Hibiscus syriacus benötigt für eine optimale Entwicklung warme, sonnige Standorte mit stetiger, gleichmäßiger Wasserversorgung. Dauerhafte Staunässe sollte v.a. im Winter vermieden werden, während sommerlich dauerhaft feuchte Standorte gut vertragen werden. Auf zeitweilig trockenfallenden Standorten verlangsamt sich das Wachstum, wird von etablierten Exemplaren aber trotz erkennbarem Trockenstress gut überstanden.
Neupflanzungen sind etwas frostgefährdet, generell sind windgeschützte Lagen zu bevorzugen, um die winterlichen Frostwirkungen zu minimieren. Im Normalfall treibt die Art aber auch nach einem vollständigen frostbedingtem Verlust willig und zügig wieder aus.
Der Erziehungsschnitt baut die Sträucher mit einem dominanten Mitteltrieb und 3-6 bodenbürtigen, seitlichen Gerüsttrieben auf. Der jährliche Zuwachs der Gerüsttriebe wird um ein Drittel bis die Hälfte eingekürzt. Das jährliche Einkürzen sämtlicher Seitenäste auch im Erhaltungsschnitt auf eine Länge von 5-10 cm sorgt für üppigeren und v.a. länger anhaltenden Blütenflor. Der Schnitt erfolgt vor dem Blattaustrieb im Frühjahr.
Der Garteneibisch versamt sich v.a. auf offenen Bodenstellen sehr willig und wird dabei oftmals lästig.
Sorten:
Albus: weiße Blüte mit blut-rotem Grund, sehr stilvolle, uralte, schon Anfang des 17. Jahrunderts nachgewiesene Sorte
Ardens: gefüllte, blass purpur-violette Blüten mit weinrotem Mittelfleck
Blue Star: mittelblaue Blüte
Boule de Feu: gefüllte, mangenta-rote Blüte
Coelestis: hell blau-violette Blüte mit pinkem Mittelfleck
Hamabo: hell-rosa mit purpur-rotem, streifigen Mittelfleck
Helene (Helena): weiße Blüte mit braun-roter Mitte
Jeanne D´Arc: gefüllte, creme-weiße Blüte
Lady Stanley: zartrosa Blüte mit rotem Mittelfleck
Monstrosus: weiße Blüte mit braun-roter Mitte
Oiseau Bleu: tief blau-violett mit tief-mangenta Mittelfleck
Puniceus Plenus: violett-rote Blüte
Purpureus Variegatus
: dunkel weinrote Blüten, die sich nicht öffnen, sondern im Knospenstadium verharren, ausdauernd blühend, grau-grünes Laub mit creme-weißem Rand bzw. teilweise grau-grün/hell-grau-grün/creme-weiß-marmoriert, etwa doppelt so teuer wie herkömmliche Sorten, vermutlich hybridisiert
Red Devil: purpur-rote Blüte, steril, dunkel-grünes Laub
Rubis: rubinrot mit karminrotem Mittelfleck
Totus Albus: weiße Blüte ohne jede Zeichnung