Hibiscus moscheutos // Sumpfeibisch, Staudenhibiskus
Beschreibung
Naturstandort von Hibiscus moscheutos
Der Sumpfeibisch stammt aus dem östlichen Nordamerka. Das Verbreitungsgebiet reicht hier vom Norden Mexikos bis in den Süden Kanadas.
Im warm-gemäßten bis subtropischen Westen Chinas ist Hibiscus moscheutos stellenweise als eingebürgert. In Europa gilt er von der Iberischen Halbinsel über Süd-Frankreich bis Italien als Neophyt.
Es ist faszinierend, wie unterschiedlich beim Menschen Farbempfinden ausgeprägt sein kann. Die Kombination mit der signal-roten Salvia splendens ist aber immerhin konsequent plakativ.
Der Sumpfeibisch wächst in stickstoffreichen Sümpfen und Röhrichten, an (voll-)sonnigen Gewässerrändern und in Überschwemmungsgebieten der Tieflandflüsse. Insbesondere im vom Tidehub beeinflussten, salzhaltigen Flussmarschen im Mündungsbereich zum Golf von Mexiko und des Atlantiks tritt er gehäuft auf.
Stetig anzutreffen ist er zudem in feuchten Hochstaudenfluren vor sonnigen Waldrändern oder auf Lichtungen in Feuchtwäldern. Daneben verwildert er aus Gartenkulturen auch in frische Ruderalfluren.
Die Substrate sind neutral bis sauer und humos-sandig bis humos-tonig. Die Sumpfeibisch bildet oft dominante Bestände aus.
Hibiscus moscheutos (Wildform) mit einsetzender Herbstfärbung.
Beschreibung
Hibiscus moscheutos ist eine sommergrüne Staude, die an feuchten bis nassen, sehr stickstoffreichen Standorten bis zu 200 cm hohe, buschige Horste entwickeln kann. Die Art treibt keine Ausläufer.
Markant sind v.a. die in Mitteleuropa in Wärmegebieten oder kleinklimatisch wärmebegünstigten Lagen ab Mitte Juni bis Ende August erscheinenden Blüten. Die Blütenfarben der Kultivare reichen von Weiß über Rosa zu Pink und Rot. Einige Sorten erreichen Blütengrößen von bis zu 30 cm Durchmesser. Sie sind hybriden Ursprungs und korrekterweise als "Hibiscus x moscheutos" anzusprechen. Beteiligt sind unter anderem Hibiscus coccineus und Hibiscus laevis.
Die Wildform blüht rosa oder weiß und hat einen insgesamt luftigeren Habitus. Ihre Blüten erreichen Durchmesser von etwa 10-15 cm.
Im Herbst verfärbt sich das Laub durchaus zierend gelblich. Die Blätter sind angedeutet bis ausgeprägt dreilappig.
Gelegentlich wird auch "Hibiscus palustris" als botanische Bezeichnung verwendet.
Das Laub nimmt später im Herbst tiefe, warme Gelbtöne an (Wildform).
Verwendungshinweise
Die extrem großen Blüten der Sumpfeibisch-Hybriden rufen regelmäßig großes Erstaunen hervor. In exotischen Gestaltungsansätzen sowie auf Terrassen- oder großen Balkongärten kann eine Verwendung in großen Kübeln erwogen werden.
Die plakative Wirkung der Blüten ist ansonsten schwierig in ein stimmiges Gesamtbild zu integrieren. Eine Möglichkeit ist, auf starke Kontraste zu setzen, indem man z.B. ein betont naturalisitsches Groß-Röhricht in einen Rahmen ausgesprochen minimalistischer Architektur setzt.
Als Pflanzpartner bieten sich hierfür insbesondere Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia) und Teichbinse (Schoenoplectus lacustris), Wasserdost (Eupatorium cannabinum), Mädesüß (Filipendula ulmaria) und Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) an.
Die Wildform bietet etwas unaufdringlichere Blüten an, ist aber dafür mühevoller zu beziehen.
Die Hybriden (Hibiscus x moscheutos) zeigen in vielen Formen gigantische, deutlich steifere Blüten. Die Standfestigkeit wird dabei mitunter schwer geprüft..
Kultur
In gärtnerischer Kultur reichen frische, nicht austrocknende Böden aus. Die Hybriden vertragen nasse Standorte sogar nicht dauerhaft.
Generell ist der Sumpfeibisch sonnen- und wärmebedürftig. Auch für die Winterfestigkeit sind vorsichtshalber windgeschützte Standorte von Vorteil. Die Mehrzal der Sorten ist aber in Mitteleuropa praktisch überall ausreichend winterhart.
In Topfkultur ist die Art nicht winterhart, sondern muss kühl und frisch überwintern.
Die meisten Sorten setzen keimfähige Samen an. Diese werden geschützt bei etwa 18 bis 22 Grad und gleichmäßiger Feuchte rasch zur Keimung gebracht. Die Versamung ist bei den vegetativ vermehrten Sorten nicht sortenecht, was aber Spielräume für eigene Auslesen eröffnet.
Sorten:
(großblütige, vegetativ vermehrte Hybriden)
Anne Arundel: rosa Blüten
Blue River: weiße Blüten
Cranberry Crush: leuchtend tief-rote Blüte, tief-grünes, dreilappiges Laub, kompakter Wuchs (bis 100 cm hoch)
Fantasia: einfarbige, kräftig-rosa Blüten
Kopper King: weiße Blüte mit purpur-rotem Zentrum und Aderung, rötlich-bronze überlaufene Blätter
Lady Baltimore: rosa Blüte mit roter Mitte
Lord Baltimore: rote Blüte, die erste im Handel eingeführte Hybride
Midnight Marvel Summerific: leuchtend-rote Blüte, bräunlich-rotes, dreilappiges Laub
Plum Crazy: violett-rosa Blüte mit etwas gekräuselter Oberfläche der Blütenblätter
Robert Fleming: kräftig weinrote Blüten, tief-grünes Laub
Summer Storm: zart-rosa Blüte mit purpur-rotem Zentrum und Aderung, kräftig braun-rot überlaufene, dreilappige Blätter
Turn of the Century: 2 bis 2,5 m hoch, rosa-rote Blüten