Heracleum maximum (Heracleum lanatum) // Wollige Herkulesstaude

Familie Apiaceae, Doldenblütler
Pflanzen pro qm 2.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Heracleum maximum (Heracleum lanatum)

Die Wollige Herkulesstaude ist in den USA und Kanada nahezu flächendeckend bis in die subarktischen Regionen verbreitet. In Kalifornien ist sie auf die höhergelegenen Bergregionen beschränkt, am Golf von Mexiko fehlt sie.

Die Vorkommen in Japan und Russlands Fernem Osten werden gelegentlich als Heracleum maximum var. japonicum bezeichnet.

Heracleum maximum eindrucksvoll auf einer feucht-nahrhaften Waldlichtung.

Heracleum maximum besiedelt dauerhaft frische bis feuchte Waldlichtungen, Gehölzränder und extensiv genutzte Wiesen und Weiden. Auch leicht ruderalisierte Straßenböschungen werden angenommen.

Die tiefgründigen, feinerdereich-schottrigen bis humos-lehmigen Böden sind nahrhaft und reagieren alkalisch bis schwach sauer.

Die Standorte sind halbschattig bis vollsonnig.

Die Samenstände sind fast so ansehnlich wie die Blüten. Sie bleiben bis in den Winter erhalten.

Beschreibung
Heracleum maximum ist eine horstige Staude, die vier bis etwa sechs Jahre alt werden kann.

Sie erreicht je nach Standortgunst Wuchshöhen zwischen 100 und 150 (180) cm. Die großen Laubblätter sind tief handförmig eingeschnitten.

Die im Durchmesser bis zu 50 cm großen, weißen Doldenblüten erscheinen ab Ende Mai bis Ende Juni. Sie werden intensiv von Insekten aufgesucht. Die Samenstände sind über den Winter gut strukturstabil und attraktiv.

Bei Berührung können leichte phototoxische Reaktionen hervorgerufen werden. Ähnlich ist der zweijährige, noch mächtigere Riesen-Bärenklau.

In der Gartenkultur ist die Art besser unter dem Synonym "Heracleum lanatum" bekannt.

Verwendungshinweise
Heracleum maximum wird selten verwendet und noch seltener gehandelt. Vermutlich müssen die Betreuenden zu viele verärgerte Beschwerden von Garten-Laien ertragen, die einen Riesen-Bärenklau zu erkennen glauben.

Dabei ist Heracleum maximum in jeder Hinsicht eine vorzügliche Gartenpflanze. Apartes Blattbild, eindrucksvolle Blüte und dauerhaltbare, attraktive Samenstände lassen ihn über jeden ästhetischen Zweifel schweben.

Auch seine relative "Langlebigkeit" ist ein klarer Pluspunkt. Die Selbstversamung könnte etwas ausgeprägter sein. Aber wenigstens ist so ein invasive Potenzial auszuschließen.

Gedrungener Wuchs auf etwas stressbetonterem Standort zusammen mit Cirsium heterophyllum.

Am schönsten wirkt die Art inmitten von hohen Wiesengräsern wie dem schon im Mai im Wind wogenden Wiesen-Fuchsschwanz, begleitet von früh blühenden Hochstauden wie Echtem Baldrian Gewöhnliche Nachtviole.

Aber auch der lichte bis sonnige Gehölzrand oder Lichtungen in Baumbeständen bieten eine attraktive Kulisse.

Kultur
Die Wollige Herkulesstaude hat es gerne in jeder Hinsicht stressfrei. Weder mag sie sich um Wasser noch um Nährstoffe sorgen müssen oder stärker verschattet werden. Außerhalb niederschlagsreicher Bergregionen ist eine Kultur ohne Bewässerung während sommerlicher Dürrephasen nicht zu empfehlen.

An die Bodeneigenschaften werden ansonsten geringe Anforderungen gestellt. Sowohl kräftige Lehmböden als auch bei guter Wasserversorgung feinerdereich-schottrige Mineralsubstrate sind geeignet. Dauerhaft nasse Füße sind vitalitätmindernd.

Die Blattschöpfe machen schon im Austrieb etwas her.

Zur Vermehrung werden Samen möglichst frisch bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad zur Keimung gebracht. Ein Kälteimpuls ist nicht erforderlich. Die Keimraten sind allerdings nicht allzu hoch und die Sämlinge entwickeln sich im ersten Jahr träge.

Will man die Art dauerhaft erhalten, muss man sich meist um die Bestandsverjüngung aus Samen kümmern. Mit Selbstversamung sollte man nicht unbedingt rechnen. Zusammen mit der meist erforderlichen sommerlichen Bewässerung ist die Art nichts für pflegefreie Gartenkonzepte.

Bilder