Naturstandort von Hemerocallis fulva: Die Gelbrote Taglilie kommt in Zentral- und Ost-China, Korea und Japan vor. Als bedeutetnde, traditionelle Gartenpflanze ist sie in weiten Teilen des Himalayas, in Neuseeland, Mittel- und Osteuropa sowie weitläufig und teilweise invasiv in den USA und Kanada neophytisch eingebürgert.
In
Deutschland ist die Gelbrote Taglilie v.a. in den collinen Stufen der Mittelgebirgsregionen an gestörten Gehölz- und Waldrändern und eingebürgert. Auch in der
Schweiz ist sie in der Hügelstufe verbreitet verwildert.
An naturhaften Waldrändern entfaltet Hemerocallis fulva eine ganz andere Eleganz, als in rabattenartigen Situationen.
Hemerocallis fulva wächst auch im natürlichen Verbreitungsgebiet in frischen bis feuchten, nährstoffreichen Waldrändern, an wechselfeuchten Fluss- und Bachufern und in aufgelassenen Wiesen und ruderalen Standorten.
Die lehmigen Substrate sind mehr oder weniger neutral. Bevorzugt werden halbschattige Lagen, die Art gedeiht aber bei ausreichend Bodenfeuchtigkeit auch in der Sonne. In licht absonnigen Situationen ist sie ebenfalls vital, allerdings blühschwächer.
Sie funktioniert auch gut an Gewässerufern:
Beschreibung
Die Gelbrote Taglilien bildet bis 120 cm hohe Horste, die sich mit kurzen Ausläufern langsam ausbreiten und bei fehlender Konkurrenz mit der Zeit flächige Bestände bilden. Die Tendenz zur Bildung von Dominanzbeständen ist erkennbar.
Die Blütenfarbe ist ein bräunliches Gelb-Orange. Die Blüten erscheinen von Juli bis August. Die einzelne Blüte öffnet sich nur für einen Tag. Es öffnen sich aber über einige Wochen täglich immer wieder neue Blüten.
Hemerocallis fulva ist zusammen mit u.a.
Hemerocallis esculenta eine der wichtigen Elternarten der
Hemerocallis-Hybriden.
Verwendungshinweise
Gelbrote Taglilien werden in Privatgärten und Zierrabatten aufgrund ihrer Robustheit häufig verwendet. Es fällt ihr daher schwer, für überraschende Momente zu sorgen.
Der gewohnte Anblick kann etwas gebrochen werden, wenn die Art in Verbindung mit anderen, kräftigen asiatischen Stauden und Gräsern großflächig vor Gehölzrändern in naturnaher Situation verwendet wird. Stimmige Kompositionen ergeben sich z.B. mit
Hakonechloa macra,
Ligularia fischeri, die leider nicht gehandelte
Sinacalia tangutica,
Telekia speciosa oder
Rodgersia pinnata. Auch die wintergrüne
Carex pendula bietet sich als weitständige Matrix an, sorgt sie doch für eine brauchbare Winterstruktur.
Im Spätsommer nehmen die Bestände leider relativ früh einen "welkenden" Habitus an und werden unattraktiv, v.a. bei Trockenstress. Auch deshalb ist es ratsam, sie mit bis in den Herbst strukturstarken Partnern zu mischen.
Der Einsatz gefüllter Sorten wie 'Plena' bleibt dem Liebhaber vorbehalten.
Kultur
Hemerocallis fulva zeichnet sich durch ihre Pflegeleichtigkeit aus. Auf frischen, normalen Gartenböden in halbschattigen Lagen übersteht sie kurze Trockenphasen problemlos und unterdrückt das Aufkommen von Wildkräutern sehr erfolgreich. Diese Konkurrenzkraft duldet dafür aber auch nur sehr kräftige Hochstauden neben sich.
Die langlebige Art sollte möglichst nicht verpflanzt werden. Wenn mit den Jahren die Blühwilligkeit nachlässt, empfiehlt sich eine Düngung mit Kompost.
Sorten:
- Kwanso: gefüllte Blüte, blass-braun-orange, 80 cm hoch, bizarre Liebhabersorte
- Plena: gefüllte Blüte, 80 cm hoch, bizarre Liebhabersorte