Ginkgo biloba // Gingko, Fächerblattbaum

Familie Ginkgoaceae, Ginkgogewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Ginkgo biloba
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Ginkgo biloba

Das heutige natürliche Verbreitungsgebiet des Ginkgo ist eine sehr kleine Region im Süd-Osten Chinas. Im Jura und in der Kreidezeit war er wesentlich verbreiteter und bis vor etwa 2 Millionen Jahren kam er auch in Europa vor. Die kleinen urwüchsigen Rest-Populationen gelten als stark gefährdet und sind vom Aussterben bedroht.

Es gibt allerdings neophytische Populationen im Norden Chinas, auf der Koreanischen Halbinsel und in Japan. Außerdem wird er heute praktisch weltweit kultiviert.

Der Gingko wächst vereinzelt in lichten Laubmischwäldern in Höhenlagen von 300 bis gut 1.000 m auf tiefgründigen, gut wasser- und stickstoffversorgten, neutralen bis sauren Böden.


Ein alter Ginkgo biloba drückt der Umgebung seinen herrschaftlichen Stempel auf.

Beschreibung
Ginkgo biloba ist ein 35 (40) m hoher Großbaum, der in der Jugend schlank kegelförmig mit nadelbaumartigem Habitus wächst. Im Alter geht der Gingko stärker in die Breite und bildet bizarre, sackartig-hängende Triebe an den unteren Starkästen. Erreichen diese den Boden, können daraus wurzelnde Nebenstämme entstehen. Auch aus dem Wurzelteller können Nebenstämme hervorgebracht werden.

Der Gingko ist in der Jugend etwas trägwüchsig, dafür sehr langlebig. In China gibt es "1.000-jährige" Exemplare. In Asien wird der Baum seit vermutlich über 3.000 Jahren kultiviert und spielt eine wichtige mythologische und auch heilkundliche Rolle.

Die Blüte in April/Mai ist unbedeutend. Die Art ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich. Weibliche Bäume produzieren im Alter große Mengen kirschgroßer, gelblicher Früchte. Das weiche, giftige Fruchtfleisch erzeugt beim Verwesen einen an Urin erinnernden Gestank.

Das charakteristische, fächerartige Gingkoblatt ist eine weltweit bekannte Ikone. Es hat pharmazeutisch nutzbare Inhaltsstoffe. Das Herbstlaub verfärbt sich leuchtend gold-gelb.


Die Herbstfärbung ist zuverlässig eindrucksvoll.

Verwendungshinweise
Der Gingko erfreute sich v.a. in den 1980er Jahren ungeheurer Beliebtheit und ist häufig gepflanzt worden. Der Gingko ist ein ausdrucksstarker und ungemein ansprechender Baum. Das gilt sogar schon für die Jugendformen, bei denen das einzigartige, malerisch-getupfte Laubwerk besonders gut zur Geltung kommt.

Zweifellos steht der willige Ginkgo-Verwender heute bei anspruchsvollen Garten-Rezipienten erstmal unter Populismusverdacht. Insbesondere in ländlichen, auch in suburbanen Räumen sollte man genau abwägen, ob der Ginkgo wirklich die richtige Wahl für die jeweilige Situation ist. 


Schon Jungbäume erzeugen aparte Wirkung.

In innerstädtischen Lagen muss man sich dagegen nicht zu sehr von persönlichen oder allgemeinen Skrupeln beeinflussen lassen: in repräsentativen Stadträumen und Parkanlagen hat man mit dem Ginkgo ein charakterstarkes Gestaltungselement zur Hand. Sogar unter den erschwerten Bedingungen als Straßenbaum werden gute Wuchsergebnisse erzielt. Für Anlagen mit exotischem Duktus ist er ohnehin immer stimmig. 

Es gibt schwach- und zwergwüchsige Auslesen, die auch in beengteren Räumen einsetzbar sind. Die Zwergformen 'Mariken' oder 'Troll' sind sogar für große Kübel auf Terrassen geeignet. Dies kann zumindest in repräsentativem, gerne auch minimalistischen Umfeld sehr effektvoll sein.


Dieses Exemplar zeigt noch die schlanke Jugendform, wird nun aber v.a. in die Breite wachsen.

Kultur
An den Standort stellt der widerstandsfähige Gingko geringe Ansprüche, er gedeiht auf allen tiefgründigen Substraten in vollsonnigen bis licht halbschattigen Lagen.

Längere Trockenphasen und ausgeprägte Staunässe sollten allerdings vermieden werden.

Die Winterhärte ist praktisch in ganz Mitteleuropa ausreichend.

Sorten:
  • Autumn Gold: 25 (30) m hoch und 15 (20) m breit, noch intensiver gold-gelbe Herbstfärbung
  • Fastigiata: säulenartig 20/8 m hoch/breit
  • Horizontalis: schirmförmiger Wuchs, 8/10 m hoch/breit
  • Mariken: Zwergform 3/3 m hoch/breit, sowohl strauchförmig als auch als Hochstammveredelung im Handel
  • Pendula: Seitenäste und Zweige bogig hängend, 12/12 m hoch/breit
  • Tremonia: extreme Säulenform, 17/1,2 m hoch/breit
  • Troll: Zwergform 60/80 cm hoch/breit, sehr kurztriebige und dichtlaubig, breit-kugelige Wuchsform, auf wuchskräftigen Hochstammunterlagen veredelt 120/180 cm hoch/breit
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