Geum rivale // Bach-Nelkenwurz

Familie Rosaceae, Rosengewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Geum rivale
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Geum rivale

Die Bach-Nelkenwurz ist auf der Nordhalbkugel weltweit von den Tiefebenen bis in die alpinen Stufen heimisch.

In Deutschland ist die Bach-Nelkenwurz ebenfalls weit verbreitet, wobei sie in der westlichen Landeshälfte größere Verbreitungslücken aufweist und hier sogar etwas rückläufig ist.

Geum rivale in einer Feuchtwiese zusammen mit dem hier nahezu unvermeidlichem Scharfen Hahnenfuß und dem allgegenwärtigem Löwenzahn.

Die Bach-Nelkenwurz kommt häufig in extensiv bewirtschafteten Feucht- und Nasswiesen, feuchten Pfeifengraswiesen auf Niedermoorstandorten, in Hartholzlaubwäldern und in sickerfeuchten Staudenfluren der Hochgebirge vor.

Sie gedeiht auf feuchten bis nassen, oft wechselfeuchten, mäßig stickstoffreichen Böden.

Gegenüber der Bodenreaktion ist die Bach-Nelkenwurz tolerant und besiedelt sowohl alkalische als auch saure Substrate. Bevorzugt werden sonnige bis licht absonnige Lagen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (6)  Temperatur (-)  Kontinentalität (5)  Feuchte (8)  Reaktion (-)  Stickstoff (4)

Geum rivale ist auch im Samenstand nicht ganz schmucklos.

Beschreibung
Geum rivale bildet sommergrüne Horste, die in Blüte bis zu 60 cm Höhe erreichen können. Durch kriechende Rhizome begründet die Bach-Nelkenwurz neue Horste und wächst so locker-rasig in die Fläche, lässt sich durch andere Stauden aber im Ausbreitungsdrang leicht stoppen.

Die kupferrot-lachsfarbenen Blüten erscheinen von April bis Ende Juni und sind von zurückhaltender Anmut, die sich erst auf den zweiten Blick erschließt. Die nachfolgenden borstig-runden Samenstände sind zumindest interessant, wenn auch nicht ernsthaft zierend.

Mit dem kaum gartenwürdigem Geum urbanum bildet die Art eine natürlich vorkommende Hybride, die in den Merkmalen zwischen den Elternarten steht.

Die Samenstände des Scheidigen Wollgras stehlen der Bach-Nelkenwurz im Vordergrund deutlich die Show.

Verwendungshinweise
Die Bach-Nelkenwurz ist eine unspektakuläre Erscheinung, die sich vorrangig an den aufgeschlossenen, naturkundigen Betrachter richtet.

Überall, wo betont naturhafte Feuchtbiotope entstehen sollen, ist sie ein nettes Detail zur Ergänzung des Gesamteindrucks.

Geum rivale bietet sich so für Feuchtwiesen, Feuchtgebüsche oder lichte Bereiche von Feuchtwäldern, Gewässerränder und feuchte bis nasse Stellen im Alpinum an. Eine aparte Blütengemeinschaft bilden z.B. Schachbrettblume (Fritillaria meleagris) und Kuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi) mit ihr. Auch für diese Kombination bietet sich die vielseitige Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa) als Wiesen-Aspekt an.

Sie kann als historische Heil- und Gewürzpflanze auch in Bauern- und Klostergärten eingesetzt werden.

Weiße Formen treten auch am Naturstandort gelegentlich auf. Die Fernwirkung ist etwas größer.

Kultur
In Kultur kommt die Art auch mit nur frischen Standorten gut zurecht und ist überhaupt nicht wählerisch.

Sie funktioniert generell zuverlässig, sogar unter höheren Stauden überdauert sie, ohne dass man sie dort weiter wahrnehmen würde.

An zusagenden Standorten neigt die Art zur Versamung, wird aber nicht lästig.

Geum rivale ist eine Pflanze für den genauen Blick. Im Hintergrund steht Schlangen-Knöterich.

Sorten:
  • Album: rein créme-weiße Kronblätter und hellgrüne Kelchblätter
  • Lionel Cox: cremgelbe, deutlich vergrößerte Kronblätter, bis 30 cm hoch, artifizieller Duktus
  • Luteum: hell creme-gelbe Kronblätter
  • Bilder