Geum montanum // Berg-Nelkenwurz
Beschreibung
Naturstandort von Geum montanum
Die Berg-Nelkenwurz kommt in den alpinen Höhenlagen der süd- und mitteleuropäischen Gebirge von den Pyrenäen über die Alpen bis zum Balkan vor.
In Deutschland hat die Berg-Nelkenwurz in den Hoch-Alpen entlang der Grenze zu Österreich stabile Populationen.
Geum montanum ist eine Kennart der alpinen Borstgras-Rasen. Die Art kommt auch regelmäßig in absonnigen Schneeboden- und Schneetälchen-Gesellschaften der Krautweide vor, die 7-10 Monate im Jahr von Schneedecken bedeckt sein können. Außerdem ist Geum montanum in alpinen Krummseggenrasen vertreten.
Die Berg-Nelkenwurz bevorzugt ausgesprochen stickstoffarme und saure, frische Schotterböden in kühlen Lagen. Die Art ist dennoch lichtliebend und benötigt vollsonnige bis licht halbschattige Standorte.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (2) Kontinentalität (2) Feuchte (5) Reaktion (2) Stickstoff (2)
Die Samenstände sind das ästhetische Kerngeschäft der Berg-Nelkenwurz.
Beschreibung
Geum montanum entwickelt aus einer tiefreichenden Pfahlwurzel eine nur 10-15 cm hohe, ausläuferlose Rosette. Die Pflanze überwintert mit grüner Blattrosette.
Von Mai bis Juli erscheinen die leuchtend gelben Blüten, die sich bis zu 25 cm über den Boden erheben. Der fedrige, die Blüten deutlich überragende Samenstand ist auffällig und erinnert stark an die Samenstände der Kuhschellen.
Sehr ähnlich ist die lange Ausläufer treibende Kriechende Nelkenwurz (Geum reptans). Sie ist noch licht- und kältebedürftiger, hat ansonsten aber identische Standortansprüche.
Verwendungshinweise
Die Art ist aufgrund der recht langen Blütezeit und fast noch mehr aufgrund der zierenden Samenstände ungewöhnlich dauerhaft ansprechend.
Die Berg-Nelkenwurz kann ergänzend in kühl-feuchten, frischen Lagen des extrem stickstoffarmen, sauren Alpinums gut verwendet werden.
Schöne Begleiter vom Naturstandort sind z.B. Arnika (Arnica montana), Bärtige Glockenblume (Campanula barbata), Bärwurz (Meum athamanticum), Echtes Katzenpfötchen (Antennaria dioica) oder Knöllchen-Wiesenknöterich (Bistorta vivipara). Die naturidentische Wahl des Grases müsste dann natürlich auf das Borstgras (Nardus stricta ) fallen.
Im Versandhandel ist die Berg-Nelkenwurz zuverlässig zu beziehen.
Dieses Exemplar steckt gerade mitten im Übergang von der Blüten- zur Samenstandsphase.
Kultur
Der Pflegeaufwand für die lichtbedürftige, gleichzeitig wärme- und trockenheitsmeidende und damit konkurrenzschwache Art ist hoch.
Eine dauerhafte Kultur ist nur mit regelmäßiger Bewässerung und der Beseitigung aufdringlicher Konkurrenten möglich.
Im Flachland sollte man nur Standorte mitguter Luftzirkulation wählen, die die Sonnenwärme möglichst gut abführen können.
Die Samen keimen über einige Monate verteilt. Man folgt am besten den Regeln für Kaltkeimer.
Die niedrigen Blüten fallen in den Bergwiesen anders als die hoch aufschießenden Samenstände kaum auf.
Sorten:
Diana: früher Blütebeginn ab Mitte April, ausdauernd bis Mitte Juli (Standardsorte)