Naturstandort von Galium odoratum: Der Waldmeister kommt in praktisch ganz Europa bis nach Kleinasien, dem Kaukasus und dem westlichen Sibirien vor. In Deutschland ist er fast flächendeckend verbreitet, lediglich in waldarmen Regionen des Tieflandes weist er lückige Verbreitungsmuster auf.
Galium odoratum ist eine Kennart der Buchenwälder und ist namensgebend für den Waldmeister-Buchenwald. Er ist außerdem hochstet und häufig in frischen Eichen-Hainbuchenwäldern zu finden.
Solche dichten Kissen entstehen nur unter idealen, konkurrenzfreien Bedingungen.
Der Waldmeister wächst von den Tiefebenen bis in alpine Höhenstufen in frischen, humos-tiefgründigen Lehmböden mäßig stickstoffreicher Schattenstandorte. Die Bodenreaktion ist mehr oder weniger neutral.
Die Art bevorzugt ausgesprochen ozeanisch geprägte Lagen mit milden Wintern und niederschlagsreichen Sommern.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (2) Temperatur (5) Kontinentalität (2) Feuchte (5) Reaktion (6) Stickstoff (5)
Naturstandorte sind wie hier auf dem Wurzelteller kräftiger Buchen viel lockerer bestanden.
Beschreibung
Galium odoratum bildet je nach Konkurenzsituation flächige, mehr oder weniger dichte Rasen von 10 bis 20 cm Höhe. Die Ausbreitung erfolgt durch unterirdische Rhizome.
Das Laub steht in charakteristischen Wirteln und ist mehr oder weniger wintergrün. In harten Wintern kann die oberirdische Masse stark zurückgehen.
Die kleinen weißen Blüten überziehen die Bestände im Mai mit einer zarten Blütenwolke.
Der typische Waldmeisterduft wird nur von welkenden oder getrockneten Pflanzen verströmt. Der Inhaltsstoff Cumarin gilt als schwach giftig.
Das Waldmeister es mit dem Efeu aufnehmen kann und beide zusammen reizvolle Flächen bilden, kann man öfter beobachten.
Verwendungshinweise
Der Waldmeister ist eine sehr schöne Art für die schattigeren Bereich naturnaher Waldanlagen. Galium odoratum verträgt stärkeren Schattendruck als die vorsommergrünen Frühlingsgeophyten wie Anemone nemorosa, Anemone ranunculoides und andere und begrünt Flächen bis in den Herbst hinein.
Die Art gedeiht auch befriedigend unter immergrünen Koniferen, wächst hier allerdings etwas schütter.
Als alte Kulturpflanze kann sie entsprechend auch gut in Bauern-, Kräuter- und Klostergärten eingesetzt werden.
Selbst Giersch erringt gegen den Waldmeister nicht zwangsläufig die Oberhand.
Kultur
Die zart anmutende Pflanze ist aufgrund ihrer Schattenverträglichkeit erstaunlich robust und lässt sich in Kultur auch von höheren Konkurrenzstauden nur langsam verdrängen, ist in deren Unterstand jedoch kaum mehr wahrnehmbar.
Waldmeister kann bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit auch problemlos in sonnigeren Lagen eingesetzt werden. Allerdings wirkt sie hier eher deplaziert und die Bestände sind wegen des höheren Wildkrautaufkommens pflegeintensiver. Der Waldmeister selbst stört sich in solchen Situationen zwar nicht, unter den höheren Konkurrenten einfach weiter zu gedeihen, ist dann aber natürlich optisch mehr oder weniger unwirksam.
In konkurrenzarmen Situationen auf locker-humosen Mineralböden besiedelt er sehr rasch auch größere Flächen durch seine intensive, weitstreichende Ausläuferbildung.
Standorte mit starkem Wurzeldruck von Altbäumen begünstigen die Art relativ. Sie bleibt hier aber natürlich schwachwüchsiger.
Waldmeister als Grabgestaltng. Eine schöne Idee.