Festuca filiformis // Haar-Schwingel

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 30.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Festuca filiformis

Der Haar-Schwingelkommt von den Gebirgszügen Spaniens über Frankreich und Italien bis Mitteleuropa und Teilen Skandinaviens vor. Nach Osten reicht die Verbreitung über Rumänien und die Ukraine bis an das Kaspische Meer.

In Deutschland hat Festuca filiformis seinen Verbreitungsschwerpunkt in den ozeanisch geprägten Tiefebenen Mitteleuropas und in den westlichen Mittelgebirgen. Die Nordgrenze der Verbreitung verläuft in etwa entlang des Elbetals, wobei vereinzelte Vorkommen nach Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hineinreichen.



Die polsterartigen Horste mit den feinen Blättern kennzeichnen den Habitus des Haar-Schwingels.

Der wärmeliebende Haarschwingel ist eine Kennart bodensauerer, mäßig trockener bis frischer Borstgrasheiden und Magerrasen auf Felsbändern und Sandflächen.

Weitere Schwerpunktvorkommen hat die Art in bodensauren Eichenmischwäldern der eiszeitlichen Geestrücken der norddeutschen Tiefebene sowie schwach humosen, festgelegten Pionier-Sandtrockenrasen. Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (6)  Kontinentalität (2)  Feuchte (4)  Reaktion (3)  Stickstoff (2)

Beschreibung
Die wintergrüne Festuca filiformis bildet 15 bis 25 cm hohe, in Blüte bis 30 cm hohe, dichte Horste. Die Blütenstände erscheinen von Mai bis Juli. Die Stengel sind mitunter rötlich überhaucht. Im Handel befindet sich mit Festuca filiformis 'Walberla' eine Sorte, die zuverlässig eine intensive Rotfärbung zeigt.

Namensgebend sind die auffällig feinen Blätter.

Verwendungshinweise
Der Haar-Schwingel ist eine durchweg unspektakuläre Erscheinung und spielt in der Gartenkultur keine herausragende Rolle. Das Erscheinungsbild ist sehr unauffällig und zurückhaltend. In großen Gruppen oder gar als flächige Matrix erzeugen die kleinen Polster dennoch eine ansprechende Optik.

Will man ihn verwenden, bieten sich v.a. naturnahe Trockenrasen bodensauerer Standorte und trockene Sand-Heiden an. Gerade in lückigen Sandflächen wirkt eine Gruppe von Haar-Schwingel-Büscheln ganz rührend.

Die Büschel stellen eine gute Matrix für zarte Blütenstauden dar. Am Naturstandort sieht man den Haar-Schwingel oft im Verbund mit gartenwürdigen Zeitgenossen wie der Heide-Nelke (Dianthus deltoides), dem Deutschen Ginster (Genista germanica) und dem Flügelginster (Genista sagittalis) oder der Besenheide (Calluna vulgaris).

Möglich ist auch die Verwendung auf südexponierten Wurzeltellern von Bäumen.

Kultur
Außerhalb stickstoffarmer, bodensauerer und relativ trockener Standorte ist Festuca filiformis nur mit hohem Aufwand vor wuchskräftigeren Konkurrenten zu schützen.

Sorten:
  • Walberla: ausgeprägt rötlich überlaufene Blütenstiele
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