Euphorbia seguieriana // Steppen-Wolfsmilch
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Euphorbia seguieriana
Die Steppen-Wolfsmilch kommt von den Pyrenäen über Mittel- und Süd-Osteuropa bis nach Zentralsasien von den Tiefebenen bis in submontane Höhenlagen vor.
In Deutschland hat sie einen deutlichen Vorkommensschwerpunkt im Rheintal und in den Trockengebieten Mitteldeutschlands im Regenschatten von Harz und Thüringer Wald sowie von Odenwald, Spessart und Rhön in Südwestdeutschland. In allen anderen Naturräumen Deutschlands fehlt Euphorbia seguieriana weitestgehend oder ist erloschen. Die Art gilt entsprechend als gefährdet.
In der Schweiz findet man sie urwüchsig ausschließlich im Wallis. Hier ist sie allerdings recht häufig.
Euphorbia seguieriana im naturidentischen Steppenrasen
Die Steppen-Wolfsmilch wächst in kontinental geprägten, vollsonnigen Trocken- und Halbtrockenrasen. Sie ist eine Kennart des extrem trocken-warmen Wallisschwingel-Federgras-Rasen südexponierter, baumfreier Hänge und Schaftriften.
Die Art hat weitere Schwerpunkte in sehr nährstoffarmen, extrem trocken-warmen, basenreichen, submediterranen Trockenrasen und in basenreichen, vom Blau-Schillergras geprägten Sandtrockenrasen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (9) Temperatur (7) Kontinentalität (6) Feuchte (2) Reaktion (8) Stickstoff (1)
Der großartige Kiesgarten im Britzer Garten mit Stipa pennata, diversen Lavandula-Auslesen, Santolina pinnata 'Edward Bowles' - und Steppen-Wolfsmilch.
Beschreibung
Die sommergrüne Euphorbia seguieriana bildet aufrechte, bis 40 cm hohe, locker-halbkugelige Horste. In seltenen Einzelfällen können auch kurze Ausläufer entwickelt werden. In Kultur können auf nahrhafteren Substraten auch knapp 60 cm Höhe erreicht werden. Die Blätter sind bläulich-grün, die Hochblätter gelb.
Die Blütezeit liegt für Euphorbien recht spät und reicht von Mitte Juni bis Mitte August. Allerdings verfärben sich die Triebspitzen schon ab Mitte Mai leuchtend gelblich-grün.
Die Pflanze ist in allen Teilen stark giftig.
Euphorbia seguieriana 'Sternenwolke' im intensiv gepflegtem, hervorragend gelungenem Straßenbegleitgrün von Wiesenburg/Mark. Vorne sehen wir übrigens das wunderbare Festuca mairei:
Verwendungshinweise
Die Steppen-Wolfsmilch ist eine sehr gute, gerne für Steppenrasen und steppenartige Staudenpflanzungen verwendete Art.
Die winterharten Euphorbien ähneln sich in ihrer Wirkung und Ausstrahlung doch mehr oder weniger stark. Durch die späte Blütezeit verlängert Euphorbia seguieriana das Wolfsmilch-Thema aber in den Hochsommer.
Die Steppen-Wolfsmilch verfärbt die oberen Blätter bereits gegen Mitte Mai leuchtend gelblich-grün.
Kultur/Pflege von Euphorbia seguieriana
Euphorbia seguieriana ist ausgesprochen lichtliebend und bevorzugt durchlässige, basenreichere Standorte. Allzu stickstoffreiche Böden und v.a. Verschattung sollten vermieden werden.
In sonnig-warmen, relativ gut stickstoffversorgten und weniger von Trockenstress limitierten Standorten entwickeln sich mit der Zeit üppige Horste. Deren Standfestigkeit leidet jedoch und v.a. nach Regenfällen fallen die Horste unschön auseinander.
In atlantisch geprägten Regionen mit hohen Jahresniederschlägen sind erhöhte Standorte oder Kuppen von Südhängen empfehlenswert.
Je nach Lichtsituation erscheinen das Blau-Grün des Laubes und das Gelb-Grün der Blüten besonders kühl.
Auf den sonnig-trockenen Extremstandorten ist sie nach der -etwas langwierigeren - Etablierung konkurrenzfähig und benötigt nur noch wenig gärtnerische Unterstützung.
Auf günstigeren Kulturstandorten ist sie durchaus in der Lage, dies in kräftigere Wuchsformen umzusetzen und mit den Jahren zunehmend beeindruckendere, dennoch nicht mastig wirkende Exemplare zu entwickeln.
Auf sonnig-warmen, vegetationsarmen, lockeren Mineralböden samt sich die Art willig aus. Sie entwickelt sich jedoch so träge, dass man erwägen kann, jeweils zwei Pflanzen relativ dicht zusammen zu pflanzen. Mit den Jahren wachsen diese zwar zusammen, wirken dann aber wie ein besonders üppiges Exemplar.
Geht es der Steppen-Wolfsmilch zu gut, leidet die Standfestigkeit unerfreulich.
Sorten:
Sternenwolke: auffällig nach unten stehende Blätter, dadurch vom Typ optisch recht klar abgesetzte Anmutung
var. niciciana: mit rötlichen Stengeln