Euphorbia marginata // Bergschnee, Weißrand-Wolfsmilch
Beschreibung
Naturstandort von Euphorbia marginata
Die Weißrand-Wolfsmilch stammt aus den zentralen Präriestaaten der USA sowie aus Mexiko. Sie kommt sowohl in den Tiefebenen als auch in Bergregionen vor. Im Süden des Verbreitungsgebeits steigt sie bis über 1.500 m auf.
In den USA und Kanada hat sie sich östlich bis an die Atlantikküste neophytisch eingebürgert. Auch in Teilen Südamerikas, im gesamten Westen Chinas, in Spanien und Teilen Osteuropas ist Euphorbia marginata verschleppt worden.
In Deutschland gibt es unbeständige Populationen aus Gartenflüchtlingen vom Oberrheingraben bis Berlin. In der
Schweiz tauchen im Wallis vereinzelt Verwilderungen auf.

Die Weißrand-Wolfsmilch ist eine der wenigen weißen Euphorbien.
Euphorbia marginata besiedelt mehr oder weniger trockene bis frische, sonnige ruderale Staudenfluren auf Brachflächen, Schuttlagerplätzen oder entlang von Verkehrswegen sowie ruderalisierte Halbtrockenrasen und Wiesen.
Die Böden sind skelettreiche, gut drainierende Mineralböden, die regelmäßig trocken fallen. Die Stickstoffversorgung ist mäßig bis gut. An die Bodenreaktion werden keine besonderen Anforderungen gestellt und alkalische bis saure Substrate toleriert.

Die verzweigten Blütenstände sind bei genauer Betrachtung komplexe Gebilde.
Beschreibung
Die Weißrand-Wolfsmilch ist eine horstige, sommerannuelle Einjährige von 50 bis 90 cm Höhe. Sie bildet einen meist unverzweigten Hauptstamm mit einem doldenartigen Blütenstand aus.
Die eigentlichen Blüten sind klein und unscheinbar, werden aber von Fliegen und Bienen geschätzt. Die Schauwirkung erzielen die im oberen Bereich fast gänzlich weiße Hochblätter, die stengelabwärts eine zunehmend gößeres grünes Zentrum entwickeln und schließlich nur noch einen schmalen weißen Rand aufweisen. Die Blütenphase erstreckt sich ausdauernd von Mitte Juni bis Mitte September, bei späten Keimlingen sogar bis Ende September.
Der weiße Milchsaft, der bei Verletzungen austritt, ist bei Einnahme giftig und kann auch Hautirritationen hervorrufen.

Unter optimalen Bedingungen wird der Bergschnee eine wuchtige Erscheinung, die es hier sogar mit einem Wunderbaum aufnehmen zu wollen scheint.
Verwendungshinweise
Euphorbia marginata ist eine interessante Erscheinung mit wirklich ausgedehntem Blühzeitraum eigentlich über den gesamten Sommer.
Bislang findet man sie vorwiegend immer mal wieder in rabattenartigen Situationen, insbesondere im sommerlichen Wechselflor mit anderen Einjährigen kombiniert.
Ihre eigenartige Charakteristik kommt aber eher noch in naturhafter zusammengestellten Kombinationen zur Geltung, die sich z.B. an blütenreichen, kurzlebigen Ruderalfluren orientieren.
Ein wahrer Bruder im Geiste wäre z.B. der Durchwachsenblättrige Eppich. Dazu passten weitere mediterrane "Unkräuter" wie Saflor, Italienische Ochsenzunge oder Österreichischer Lein. Für die ganzjährige Strukturierung könnte die formidable Weinraute und mittelhohe Gräser wie das Tautropfen-Gras sorgen.

Detailansicht der kleinen Blüten.
Kultur
Euphorbia marginata ist sehr anspruchslos und - soweit man das von einer Einjährigen behaupten darf - einfach und zuverlässig zu kultivieren.
Sie verlangt in erster Linie nach offenen Bodenstellen, um sich durch sehr willige Selbstversamung immer wieder neu ansiedeln zu können.
Besonders gerne macht sie dies auf skelettreichen, lieber etwas nahrhafteren Böden, die im Frühling nicht gleich Trockenstress entwickeln. Sommerliche Trockenphasen machen den voll entwickleten Exemplaren dann keine Schwierigkeiten.
In kühleren Regionen ist es oft sinnvoll, die Sämlinge ab Ende Februar vorzukultivieren und dann nach den Eisheiligen Ende Mai auszupflanzen. Direktaussaat in Neuanlagen ist auch möglich und erfolgt ab Anfang April. Es ist zu beachten, dass Jungpflanzen bei Schnecken große Freude hervorrufen.