Eutrochium purpureum (Eupatorium purpureum) // Purpur-Dost, Roter Wasserdost
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Familie |
Asteraceae, Korbblütler
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Pflanzen pro qm |
2.50
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Eutrochium purpureum (Eupatorium purpureum)
Der Purpur-Dost kommt im Süd-Osten Kanadas und der gesamten Osthälfte der USA von den Tieflagen bis in montane Lagen vor. In Norwegen und der Schweiz gilt er als neophytisch eingebürgert.
Eutrochium purpureumwächst in feuchten Hochstaudenfluren entlang von Gewässern, in feuchten Senken und an Rändern von Auwäldern.
Die humos-lehmigen Böden sind nahrhaft und basenreich. Eutrochium purpureum (Eupatorium purpureum gedeiht am Naturstandort vorrangig in vollsonnigen bis licht halbschattigen Lagen.
Eutrochium purpureum als beeindruckender Solitär.
Beschreibung
Der Purpur-Dost bildet kräftige 80-180 cm hohe Horste mit hellrosa bis dunkelroten Blütenschirmen von Juli bis Anfang September. Die Art ist ausgesprochen variabel, im natürlichen Verbreitungsgebiet sind auch Formen bekant, die nur 30 cm Höhe erreichen. Außerdem hybridisiert der Purpur-Dost mit prktisch allen anderen Gattungsvertretern.
Die Samenstände sind über den Winter hindurch strukturstabil und zierend.
Die Blätter sind dritt bis viert in ansehnlichen Blattquirlen angeordnet. Beim ähnlichen, heimischen Wasserdost (Eupatorium cannabinum) sind dagegen zwei tief handförmig gefiederte Blätter gegenständig angeordnet.
Es dauert allerdings im Schnitt drei Vegetationsperioden, bis sich die volle Wuchskraft der langlebigen Staude entfaltet. Die Art breitet sich aber nicht in die Fläche aus.
Im Handel ist die alte Bezeichnung "Eupatorium purpureum" meist noch gebräuchlicher.
'Album' ist wüchsig wie der Wildtyp, dessen Blütenstand dank rosa-roter Blütenkelche aber deutlich länger farbwirksam ist. Die hier zu sehende Kombination mit Kerzen-Knöterich und im Hintergrund Kanadische Goldrute ist sehr sinnfällig.
Sehr ähnlich in Erscheinungsbild und Ansprüchen ist der Gefleckte Wasserdost (Eupatorium maculatum). Es kommt häufig zu Verwechslungen in der Namensgebung. Eupatorium maculatum hat stärker rötliche Stengel, Eutrochium purpureum in der reinen Wildform dagegen grünliche bis bräunliche Stengel. Tendenziell ist Eutrochium purpureum etwas zierlicher.
Leider sorgt mit Eutrochium fistulosum eine Dritte, weitgehend identische Art für vertiefte Verwirrung. Sie unterscheidet sich v.a. durch ihre nicht markgefüllten, sondern hohlen Stengel.
Bei Kultivaren können aber auch allerlei Übergänge auftreten, so dass eine sichere botanische Zuordnung sehr schwierig ist. Es scheint, dass viele unter Eutrochium purpureum geführte Exemplare eher Eutrochium maculatum sind. Für die gärtnerische Verwendung ist die exakte botanische Zuordnung aber von ziemlich untergeordneter Bedeutung.
Verwendungshinweise
Eutrochium purpureum ist eine zu Recht regelmäßig in repräsentativen, großzügigen Staudenanlagen und Landhausgärten verwendete Solitärstaude mit beeindruckendem Habitus.
Angemessen kommt die Art v.a. vor Gehölzrändern zur Geltung, soweit die Standorte nahrhaft und nicht allzu verschattet sind.
Sehr schön sind auch naturhaftere Verwendungen mit hohen Ziergräsern wie Garten-Reitgras (Calamagrostis x acutiflora) oder Ruten-Hirse (Panicum virgatum). Zusammen mit weiteren Hochstauden mit zierender Winterstruktur wie die New York Scheinaster Vernonia noveboracensis oder der zweijährigen Wilden Karde (Dipsacus fullonum) entstehen vom Sommer bis zum Winterende ungewöhnlich ansprechende Pflanzungen.
Die Samenstände sind eine wirklich schöne Winterstruktur. Das verwelkte, sehr dunkle Laub bildet ansprechende Kontraste mit strohigen Gräsern. Manchen ist das Laub aber auch zu düster. Entfernt man es, wird die grafische, transparente Anmutung der Samenstände verstärkt.
'Baby Joe' ist mit einer Wuchshöhe von selten mehr als 100 cm derzeit der kleinste Gattungsvertreter. Hier gedeiht er sogar im gelegentlich von etwas Trockenstress heimgesuchten Ambiente.
Kultur/Pflege von Eutrochium purpureum
Die Art benötigt nur ein bis zwei Vegetationsperioden etwas Aufmerksamkeit, danach ist sie robust und lässt sich praktisch nicht mehr bedrängen. Voraussetzung ist allerdings eine überschaubare Nacktschneckenpopulation, da der Austrieb von Neupflanzungen dieselben magisch anzieht.
Der Purpur-Dost gedeiht auch auf dem Wurzelteller von Großbäumen und übersteht gelegentliche, kurze Trockenphasen, auch wenn er dabei die Köpfe sichtbar hängen lässt. Eindrucksvoller wird er aber auf mindestens dauerhaft frischen bis feuchten Standorten.
In Kultur zeigt sich die Art auch in licht absonnigen Lagen noch vollkommen zufriedenstellend.
Saatgut entwickelt sich etwas uneinheitlich, man kann es am Besten wie die Kaltkeimer behandeln.
Im Herbst verleihen die Pappusfrüchte den Samenständen zeitweilig eine auffällige Zierwirkung. Hat der Wind alle Früchte davongetragen, ist die Wirkung weniger offensichtlich.
Sorten:
Album: weiße Blüte, bis 180 cm hoch, vermutlich eher Eutrochium maculatum zuzuordnen
Baby Joe: kompakter, breit-horstiger, vitaler Wuchs, nur 70-100 cm hoch, blass purpur-rosa Blüte, wird im Handel in der Regel Eutrochium dubium zugeordnet, ist aber wohl das Ergebnis einer Kreuzung zweier Sorten von Eutrochium purpureum, versamt nicht sortenecht