Eriophorum angustifolium // Schmalblättriges Wollgras

Familie Cyperaceae, Sauergräser
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Eriophorum angustifolium
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Eriophorum angustifolium

Das Schmalblättrige Wollgras ist in ganz Europa, im nördlichen Asien und Nord-Amerika v.a. in sehr nährstoffarmen, kalkarmen Mooren und sehr lichten Moorwäldern verbreitet.

In Deutschland ist es in allen Naturräumen vertreten und noch relativ häufig.

Halbschattiger Naturstandort in Süd-Tirol an einem sickerfeuchten Hang.

Das Schmalblättrige Wollgras ist eine Kennart der Niedermoor- und Hochmoorschlenken-Gesellschaften. Die Art tritt dabei von den Tiefebenen bis in subalpine Höhenlagen auf und kann auch die sandig-tofigen, überschwemmten Uferzonen oligotropher Seen besiedeln. Sie bildet hier oft dominatne Röhrichtgürtel oder sogar breite Schwimmrasen.

Die Standorte sind (voll-)sonnig, schwach bis stark sauer und nass, teilweise auch überstaut.

In Kalk-Mooren nimmt das ebenfalls ausläufertreibende Eriophorum latifolium die Stelle des Schmalblättrigen Wollgras ein. Selten im Handel ist das horstige, ebenfalls wunderschöne Eriophorum vaginatum.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (-)  Kontinentalität (-)  Feuchte (9)  Reaktion (4)  Stickstoff (2)

Detail der Samenstände.

Beschreibung
Das Schmalblättrige Wollgras ist ein ca. 50 cm hohes Sauergras mit charakteristischen, an Wattebäusche erinnernde Samenstände im Juni/Juli.

Die eigentlichen Blüten erscheinen ab Ende April und sind unscheinbar seggenartig grünlich-braun. Weil später erscheinenden Fruchtstände den eigentlichen "Blütenschmuck" ausmachen, wird die Art hier als "weiß-blühend" geführt.

Die Art ist ausläufertreibend und kann sich in vegetationsarmen, nassen Standorten rasch ausbreiten. Das Schmalblättrige Wollgras ist meist bestandsbildend, aber duldsam gegenüber anderen Stauden der Moore.

Sie ist wintergrün, wobei zum Herbst die Laubfärbung von Grün nach Gelblich-Braun wechselt, was nicht ganz ohne Zierwert ist.

Mit dem Breitblättrigen Wollgras (Eriophorum latifolium) werden natürliche Hybridde gebildet.

 Nach Regenfällen geht den Samenständen der flauschige Auftritt etwas ab.

Verwendungshinweise
Eriophorum angustifolium ist eine als Aspekt- oder Bestandsbildner in nassen, zeitweise überschwemmten und sonnigen Moorbeetpflanzungen unverzichtbare Art. Sie blüht allerdings bereits auf mäßig nahrhaften Standorten nicht mehr und ist dann ziemlich nutzlos.

Wer Wert darauf legt, bereits einen Monat früher Wollgras-Samenstände im Sumpf erblicken zu können, greift auf Eriophorum vaginatum zurück. Es wächst streng horstig, blüht zuverläiger und müsste bei Kombination mit Eriophorum angustifolium vor dessen Zudringlichkeit geschützt werden.

Sie lässt sich sowohl optisch als auch unter Kulturgesichtspunkten sehr gut mit allen anderen Extremisten der Hochmoore vergesellschaften.

Im Versandhandel ist die Art problemlos zu beziehen.

Die Hauptblüte mit den schwefelig creme-weißen Staubfäden hat keine Fernwirkung und ist höchtens aus der Nähe interessant.

Kultur
Ein Einsatz macht nur unter stickstoffarmen Bedingungen Sinn, weil die Art sonst nicht blüht und damit auch keinen Samenschmuck ansetzt. Schon auf mäßig nahrhaften Standorten wird lieber in die dann sehr zügige vegetative Expansion investiert. Dadurch ist die Art zwar relativ konkurrenzfähig, aber ohne Zierwert.

Kalkarmut ist unter Kulturbedingungen kein zwingendes Standortkriterium.

Als Substrate eignen sich reine Sande sehr gut, wenn diese durch eine stauende Schicht oder Folie nicht trockenfallen. Trockenstress muss grundsätzlich vermieden werden.

Neben der einfachen vegetativen Vermehrung ist im Handel auch Saatgut erhältlich, das nach den Regeln für Kaltkeimer behandelt werden muss.

Bilder



























Herbstfärbung