Naturstandort von Empetrum nigrum: Die Schwarze Krähenbeere ist in der nördlichen Hemisphäre zirkumpolar verbreitet.
In
Deutschland liegt der Verbreitungsschwerpunkt im Norddeutschen Tiefland im klimatischen Einflussbereich von Nord- und Ostsee. In den Mittelgebirgen hat Empetrum nigrum nur im Harz und im Erzgebirge nennenswerte Populationen. Im Weser Bergland, Thüringer- und Bayerischen Wald sowie im Schwarzwald ist sie nur vereinzelt anzutreffen. Insgesamt gilt sie als gefährdet.
In der
Schweiz ist sie in den Alpen weit verbreitet, in den Voralpen und im Jura nur vereinzelt anzutreffen.
Hochmoorstandort mit Glocken-Heide und Moor-Birke.
Die Schwarze Krähenbeere kommt schwerpunktmäßig in bodensauren Ginsterheiden der Küsten v.a. im Bereich der Nordhänge und Täler der entkalkten Graudünen vor.
Im Binnenland dominiert meist
Calluna vulgaris die Ginster- und
Wacholder-Heiden. Die Schwarze Krähenbeere kommt hier v.a. in absonnigen oder halbschattigen und dadurch etwas feuchteren Bereichen zur Herrschaft.
Das zweite Schwerpunktvorkommen der Schwarzen Krähenbeere sind torfmoosreiche Feuchtheiden und Hochmoorbultgesellschaften vom Tiefland bis in montane Höhenlagen.
Die Art bevorzugt ozeanisch geprägte Klimate mit milden Wintern und feuchten Sommern. Die humos-sandigen bis torfigen Substrate sind sehr stickstoffarm und dauerhaft frisch bis feucht. Die Naturstandorte sind zwar in der Regel kalkarm, die Schwarze Krähenbeere besiedelt aber auch Kalkmoore.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (7) Temperatur (-) Kontinentalität (3) Feuchte (6) Reaktion (-) Stickstoff (2)
Beschreibung
Die Schwarze Krähenbeere ist ein niederliegend-ausgebreitet wachsender, immergrüner Zwergstrauch, der etwa 30 (50) cm Höhe und bis 100 cm Breite erreicht. Die Art ist allerdings sehr trägwüchsig.
Die blass- bis purpur-roten Blüten sind klein und mehr oder weniger unscheinbar.
Die schwarzen Beeren werden in nordischen Ländern in verschiedenen Formen als Obst verzehrt.
Verwendungshinweise
Empetrum nigrum ist eine im Sondereinsatzbereich der Feuchtheiden und Moorbeeten einsetzbare, bestandsbildende Matrixpflanze.
Sie bildet einen brauchbaren Hintergrund oder verbindende Element für eingestreute Horstgräser wie
Moor-Pfeifengras, Kleinsträucher wie
Färber-Ginster,
Sumpf-Porst oder säulenförmigen
Wacholdern. Gute Partner natürlicher Feuchtheiden sind auch
Glocken-Heide,
Scheidiges Wollgras oder
Heidelbeere.
Zusammen mit
Besen-Heide auf einem höhergelegten Weg im Hochmoor.
Kultur
Trockenphasen werden überraschend klaglos überstanden. Die Art toleriert außerdem auch halbschattige Lagen und erzielt bei der Unterpflanzung von Birken gute Ergebnisse, wenn die Pflanzung zusammen mit den Jungbirken erfolgt. Unter Alt-Birken ist eine Etablierung nur mit hohem Bewässerungsaufwand möglich.
Auf stickstoffreicheren Böden ist die Art nicht konkurrenzfähig und auch mit intensiver gärtnerischer Betreuung nicht dauerhaft zu erhalten. Generell ist eine dauerhafte Kombination mit ausbreitungsfreudigen Hochgräsern und Stauden nicht sinnvoll anzustreben.
Sorten:
- Bernstein: wie die Art, aber mit oberseits gelb-grünen Nadeln