Dryas octopetala // Weiße Silberwurz
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Dryas octopetala
Die Weiße Silberwurz kommt in den montanen und alpinen Höhen der süd- und mitteleuropäischen Gebirge sowie in den arktischen Tundren von Skandinavien, Sibirien, Ostasien und Nordamerika vor. In Deutschland sind die Vorkommen auf den Alpenraum beschränkt, wo die Art allerdings sehr stetig vorkommt. Inder Schweiz ist sie in den Voralpen und Alpen überall häufig.
Dryas octopetala in der attraktiven Samenstandsphase in einer Kalkfels-Pionierflur in den Lienzer Dolomiten.
In den Alpen siedelt die Art in flachen Matten auf basen- oder kalkreichen Schutt- oder Felsstandorten meist mit dünner Rohumusauflage. Sie kann hier teilweise dominante Bestände aufbauen, die neben Rhododendron hirsutum kaum andere Begleiter zulassen.
Sie besiedelt hier zudem mäßig trockene bis frische Pionierfluren auf bewegten Schutthängen und als Schwemmling die Schotterbänke der Apenbäche bis in submontane Höhen.
Die Standorte sind immer (voll-)sonnig und stickstoffarm bis mäßig stickstoffreich.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (9) Temperatur (2) Kontinentalität (7) Feuchte (4) Reaktion (8) Stickstoff (4)
Die anemonenartigen Blüten über dem kräftig grünen Blattteppich sind sehr hübsch.
Beschreibung
Dryas octopetala ist ein teppichartig kriechender Zwergstrauch, der kaum 10 cm Höhe erreicht. Das Laub ist immergrün.
Die recht großen, anemonenartigen, weißen Blüten erscheinen relativ zahlreich im Juni. Die silbrigen-fedrigen Fruchststände sind ebenfalls zierend.
Im Handel ist die sehr ähnlich, etwas wüchsigere Hybride mit der nordamerikanischen Dryas drummondii "Dryas x suendermannii" häufiger erhältlich.
Ohne schützende Schneedecke friert das Laub an Tieflandstandorten oft ab.
Verwendungshinweise
Die Weiße Silberwurz ist eine sehr schöne Art für größere Alpinarien.
Am Besten kommt sie zur Geltung wenn sie relativ großflächig größere Felsen überwachsen darf.
Die Kombination mit zarten alpinen Begleitern ist aufgrund des ausgreifend bodendeckenden Wuchses auf Dauer aufwändig.
Relativ konkurrenzfähige Begleiter aus natürlichen Kalkfels-Pionierfluren wären z.B. Gypsophila repens,
Saxifraga paniculata oder
Sesleria caerulea.
Die Weiße Silberwurz ist auch ohne Blüten- und Samenschmuck ansehnlich.
Kultur/Pflege von Dryas octopetala
Die ausgesprochen lichthungrige Art ist in tieferen Lagen konkurrenzschwach und auf den bevorzugten mäßig frischen bis frischen, mäßig stickstoffarmen Standorten nur mit intensiver gärtnerischer Pflege von Wildkrautaufkommen frei zu halten.
Hitzestandorte beeinträchtigen die Vitalität, sie Art kommt ansonsten aber erstaunlich gut mit den höheren Temperaturen im Flachland zurecht. Kürzere Trockenphasen werden für eine alpine Pflanze recht gut überstanden. Günstiger sind aber dauerhaft frische Standorte und außerhalb niederschlagsreicher Regionen sollte die Möglichkeit bestehen, sommerliche Trockenzeiten mit Bewässerung überbrücken zu können.
Die immergrüne Wuchsweise funktioniert in den kalten Gebirgslagen aufgrund der zuverlässig schützenden Schneedecke. Im Flachland führen Barfröste - insbesondere in Verbindung mit Sonnenschein - dagegen rasch zu Frosttrocknis. Die Schäden werden aber im Frühling wieder kompensiert.