Naturstandort von Dracaena draco: Der Echte Drachenbaum kommt in Marokko, auf den Kapverden und den Kanaren sowie auf Madeira vor. Das Klima im Verbreitungsgebiet ist subtropisch mit relativ ausgeglichenen, milden Temperaturverläufen in Sommer wie Winter.
Drachenbaum im Übergang zum Altershabitus auf Madeira.
Dracaena draco besiedelt vollsonnige bis sonnige Felshänge, Geröll- und Dornenpolsterfluren. Sukkulente Pflanzen wie Feigenkakteen sind charakteristische Elemente von Drachenbaum-Habitaten.
Die Standorte sind humusarme, stark drainierende Mineralböden. Trockenstress ist ihr ständiger Begleiter.
Die Blüte ist durchaus beeindruckend, erscheint aber nur ca. alle 15 Jahre.
Beschreibung: Dracaena draco ist ein immergrüner, xeromorpher Baum. Er kann hunderte von Jahren alt und 20 m hoch werden. Durch fortwährende Verzweigung entwickelt sich eine schirmförmige Krone.
Die Blätter stehen in Schöpfen aus grau- bis blaugrünen Schwertblättern.
Mit etwa 10 Jahren werden erstmalig Rispen aus weißen Blüten entwickelt. Bei optimaler Kulturführung können diese auch im Mitteleuropa entstehen. Allerdings werden zwischen den Blühereignissen lange Pausen von ca. 15 Jahren eingelegt. Die kugeligen Früchte verfärben sich orange-rot.
Das sogenannte "Drachenblut", das Harz des Drachenbaumes, das zum raschen Verschluss von Stammverletzungen austritt, war im Mittelalter von hohem Wert. Es wurde als Heilmittel verwendet und später auch als Zusatz für Holzschutzmittel und Holzfarben. Die Gewinnung erfolgte im Raubbau, wass die natürlichen Drachenbaum-Populationen zusammenbrechen ließ und bis heute nicht kompensiert werden konnte.
Jugendliche Exemplare haben einige Ähnlichkeit mit der sogenannten
Trauer-Yucca, die aber vielerorts recht gefahrlos im Freiland kultiviert werden kann.
Verwendungshinweise: Dracaena draco gehört gefühlt zum Mobiliar aller Standard-Büroräume und verkörpert im Grunde das Ideal des Verlegenheitsgrüns in Innenräumen. Nichts scheint ferner zu liegen, als den Charme einer Allerwelts-Zimmerpflanze in den Garten zu holen.
In Europa sieht man praktisch nur jugendliche Exemplare, die man in gediegenem Ambiente aber stilvoll einbinden kann.
Aber wenn er schon einmal da ist - und irgendwo ist immer gerade einer griffbereit - kann man sich mit einem gewinnbringenden Einsatz im Garten befassen. Denn tatsächlich ist es möglich, den Drachenbaum im Freiland mit anderen Augen wahrzunehmen und für eine anregende Irritation des Betrachters zu sorgen.
Er kann nämlich mediterranes Flair und grafische Strukturen entwickeln, die denen einer
Zwergpalme oder einer
Hanfpalme nicht nachstehen. Dies ist einerseits möglich, indem man hochwertige Pflanzkübel verwendet und die umgebende Architektur repräsentativ ist.
Und andererseits wirkt es überraschend exotisierend, wenn ein Drachenbaum zwischen andere Gehölze gestellt wird. Diese müssen nicht einmal zwingend mediterranen Ursprungs sein. Ein wenig Exklusivität sollten sie allerdings schon ausstrahlen.
Man kann einen Drachenbaum tatsächlich im Sommer einfach mal zwischen andere Sträucher stellen und die Wirkung des Ortes deutlich verändern.
Kultur: Dracaena draco ist einigermaßen unverwüstlich, was er seit Generationen in vernachlässigten Zimmern und Büroräumen unter Beweis gestellt hat.
Was ihn zur Strecke bringen kann ist längere Staunässe, wohlmöglich gepaart mit Lichtmangel und natürlich Frost.
Will man ihn allerdings artgerecht halten, wählt man große Pflanzgefäße mit hohen Anteil mineralischer Substanz wie Lava oder Blähton und keinen oder nur geringen Anteilen humoser Bestandteile. Die Bewässerung erfolgt durchdringend mit langen Intervallen zwischen den Gießvorgängen. Das Substrat sollte immer wieder abtrocknen können.
Die Überwinterung ist einfacher als bei vielen anderen wintergrünen mediterranen Gehölzen. Sie ist im Prinzip sogar bei Zimmertemperaturen an einem Südfenster möglich. Viel besser sind aber Standorte mit deutlich kühleren Temperaturen, die trotzdem so hell wie möglich sein sollten. Unter kühlen Bedingungen muss kaum gegossen werden.