Doronicum grandiflorum // Großblütige Gämswurz, Großkorb-Gamswurz
Beschreibung
Naturstandort von Doronicum grandiflorum
Die Großkorb-Gamswurz kommt in montanen bis alpinen Höhen der Alpen, der Pyrenäen, des italienischen Appenins und des Balkans vor.
In Deutschland ist sie nur in den Alpen urwüchsig und relativ häufig. Im Erzgebirge und am Nordrand des Thüringer Waldes gibt es einzelne angesalbte Populationen. In der Schweiz kommt sie in den Voralpen und den Alpen verbreitet vor.
In rauhen Bergwelten sorgt die Großblütige Gämswurz für sonnige Erscheinungen.
Doronicum grandiflorum besiedelt ausgesprochen kalkreiche, (voll-)sonnige, feinerdereiche Fels- und Geröllfluren. Aufgrund der Höhenlage bleiben die Standorte auch im Hochsommer kühl.
Die Wuchsorte sind aufgrund des regelmäßigen Steinschlags und Hangrutschungen gehölzfrei.
Die gut drainierenden Hanglagen fallen aufgrund der hohen und regelmäßigen Niederschläge nie trocken sondern sind frisch bzw. sickerfrisch. Die Substrate sind humus- und stickstoffarm.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (2) Kontinentalität (4) Feuchte (5) Reaktion (9) Stickstoff (3)
Beschreibung
Die ausdauernde, sommergrüne Doronicum grandiflorum bildet in Blüte bis zu 40 cm hohe, lockere Horste bis rasige Bestände mit gelben Blütenköpfen im April.
Die Art ist den handelsüblichen Doronicum austriacum und Doronicum caucasicum sehr ähnlich, ist aber aufgrund der deutlich größeren Blütenköpfe unverwechselbar.
Hier teilt sie sich den Schutz eines Felsens mit Aconitum napellus.
Verwendungshinweise
Gämswurzen fehlen zwar in kaum einem Vorgarten und regen den Betrachter kaum zum interessierten Blick an. Die Großblütige Gämswurz ist allerdings durch die tatsächlich übergroß wirkenden Blütenköpfe optisch hinreichend klar abgesetzt, dass sich dennoch Neugierde einstellt.
Sie lässt sich entsprechend gewinnbringend in naturnah gestalteten Alpinarien platzieren. Man darf sich hier gerne direkt am Naturstandort orientieren und schottrige, vegetationsfreie Flächen vorhalten. Passende natürliche Partner mit Gartenwert sind z.B. der rasenbildende Ruprechtsfarn, Berg-Diestel, Lanzen-Schildfarn oder das Taubenkropf-Leimkraut.
Allerdings ist die Beschaffung nur im spezialisierten Versand möglich, mitunter ist auch nur Saatgut erhältlich.
Kultur
Doronicum grandiflorum ist für das Tieflandklima nicht die Idealbesetzung. Trockenphasen und v.a. hitzeanfällige Standorte mindern die Vitalität und Durchsetzungsfähigkeit.
Es ist daher sinnvoll, sich mit dem Einsatz auf Bergregionen zu beschränken, die auch an den erforderlichen Sonnenstandorten im Sommer nicht überwärmen und zudem höhere Niederschlagsraten zu bieten haben.
Permanenter Steinschlag macht die Gehölzentwicklung unmöglich. Im Hintergrund sind die grünlich-gelben Diestelblüten von Cirsium spinosissimum erkennbar. Im Vordergrund steht Linaria alpina.