Digitalis lanata // Wolliger Fingerhut

Familie Plantaginaceae, Wegerichgewächse
Pflanzen pro qm 14.00
Wikipedia Digitalis lanata
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Digitalis lanata

Der Wollige Fingerhut ist von Ungarn bis zum Balkan und zerstreut in den Bergzügen der türkischen Schwarzmeerregion verbreitet.

In Teilen Mitteleuropas und Ost-Europas ist die alte Arzneipflanze neophytisch eingebürgert. In Italien wird sie in größerem Umfang angebaut.

Wie die meisten Fingerhüte neigt auch Digitalis lanata dazu, durch Versamung willig größere Bestände zu bilden, wo er sich wohlfühlt.

In Deutschland gibt es einige wenige neophytische Vorkommen in der Oberrheinebene, der südlichen Rhön und der Lössbörde von Sachsen-Anhalt und Sachsen. Die meisten Standorte sind unbeständig oder/und unmittelbar auf menschlichen Einfluss angewiesen. Er gilt dennoch als in Einbürgerung befindlich.

Digitalis lanata wächst auf felsigen, sonnigen Berghängen. Er besiedelt skelettreiche Böden in warmen, mäßig trockenen bis frischen Lagen.

Nicht nur für Hummeln lohnt sich ein genauerer Blick auf die Blütenzeichnung.

Beschreibung
Digitalis lanata ist ein bis 90 cm hoher, horstiger Fingerhut mit weiß-aprikot-bräunlichen Blüten im Juli/August.

Die Samenstände sind bis in den Winter hinein strukturstabil und durchaus zierend. Die überwinternde Rosette ist wintergrün. In der Regel ist die Art zweijährig.

Auch der Wollige Fingerhut ist stark giftig. Ähnlich sind u.a. Digitalis laevigata, Digitalis parviflora und Digitalis ferruginea.

Verwendungshinweise
Digitalis lanata ist eine sehr gute, selten verwendete Art für sonnige, mäßig nährstoffreiche, nicht zu trockene Felssteppen-Anlagen, Alpinarien, den Vordergrund warmer Gehölzränder oder für mediterrane Gärten.

Es sieht immer schön aus, wenn sie zusammen mit Felsen in einer Matrix aus Gräsern wie Wimper-Perlgras oder Silberhaarigem Raugras stehen darf.

Die Art kommt in Verbindung mit Ziergäsern wie z.B. dem zierlicheren Garten-Reitgras 'Overdam' auch gut in Staudenbeeten zur Geltung.

Der Troja-Fingerhut wird mittlerweile als Unterart von Digitalis lanata angesehen.

Kultur
Auf Böden mit porösem, wasserspeichernden Skelettanteil werden mitteleuropäische Trockenperioden gut überstanden.

Stickstoffreicher Böden führen zu kräftigerem Wachstum und größeren Blüten. Er ist also kein zwanghafter Hungerkünstler und durchaus in der Lage, sich in gewissen Grenzen gegen Staudenkonkurrenz zu behaupten.

Eine dauerhafte Kultur über meherere Jahre erfordert aber den gärtnerischen Eingriff, um offene Bodenstellen für die Versamung zu gewährleisten. Wo Digitalis lanata diese ausreichend vorfindet, versamt er sich willig und zuverlässig alleine.

Auf frischen, nahrhaften Böden wird der wollige Fingerhut sehr kräftig und verliert an Eleganz.

Allerdings zeigt er Tendenzen, sich in Wärmeregionen nicht an Gartengrenzen zu halten und in die umgebende Landschaft zu expandieren. Wo diese Gefahr der Florenverfälschung nicht auszuschließen ist, sollte man besser auf ihn verzichten.

Ein Rückschnitt kurz nach dem Verblühen verlängert die Lebenserwartung. Allerdings sind die Samenstände durchaus zierende Strukturelemente und ohne Versamung fällt die Art wie schon erwähnt bald aus.

Sorten:
  • ssp. trojana: ehemals eigenständig als "Digitalis trojana" geführte Unterart aus der Türkei
  • Bilder





















    ssp. trojana



    ssp. trojana