Dicentra canadensis // Kanadisches Tränendes Herz
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Familie |
Fumariaceae, Erdrauchgewächse
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Pflanzen pro qm |
80.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Dicentra canadensis
Das Kanadisches Tränendes Herz kommt in der Nord-Osthälfte der USA bis nach Ontario und Quebec in Kanada vor. Es steigt von den Tiefebenen bis in montane Höhenlagen auf.
Dicentra canadensis besiedelt sommergrüne Laubwälder frischer bis (sicker-)feuchter Standorte. Bevorzugt werden humose, nahrhafte Lehmböden mit guter Basenversorgung.
In Bergwäldern ist sie besonders stetig zwischen Felsblöcken anzutreffen.
Nord-Amerika-Wald mit Dicentra canadensis und (Mertensia virginica).
Die zarten rötlichen Stiele gehören zu (Adiantum pedatum).
Beschreibung
Dicentra canadensis ist ein ausdauernder, vorsommergrüner Frühlingsgeophyt. Er erreicht etwa 10 bis 20 cm Wuchshöhe. Durch Aussaat und die Ausbildung kleiner Wurzelnollen zur Sommerruhe entstehen an konkurrenzarmen Standorten mit der Zeit breite Horste, die zu flächigen Beständen zusammenwachsen können.
Die creme-weißen, mitunter leicht rosa- oder blaustichigen Blüten erscheinen im April. Größere Bestände verbreiten einen wahrnehmbaren, angenehmen Duft.
Das zarte Laub ist von auffälliger, grau-bläulich-grüner Färbung und fein gefiedert. Nach der Blüte zieht die Art bald ein und überdauert die schattige Sommerzeit als Wurzelknollen.
Alle Pflanzenteile sind leicht giftig. Der Kontakt mit den Blättern und insbesondere dem Pflanzensaft kann Hautreizungen verursachen.
Verwendungshinweise
Dicentra canadensis wird nur vereinzelt gehandelt und ebenso selten verwendet. In gut gepflegten Waldgärten ist es ein liebreizendes Element. Die zarte Art kommt aber natürlich nur in größeren Beständen und in der Nähe von Wegen und Plätzen zur Geltung.
Die Herstellung eindrucksvoller Bestände erfordern entweder einen empfindlich hohen Finanzmitteleinsatz oder lange Jahre der Geduld und der liebevollen Pflege. Es verwundert daher nicht wirklich, dass Dicentra canadensis so selten zu sehen ist.
Besonders glaubwürdig erscheint sie zwischen Felsblöcken in naturhaften Wald-Situationen. Idealerweise unterstützen ihre Begleiter die Nordamerika-Thematik.
Um nach dem Einzug der Art nicht neun Monate lang kahle Flächen vorzufinden, ist eine Kombination mit niedrigen, sommergrünen Waldgräsern wie der Braunpunkt-Segge (Carex siderosticta), horstigen wintergrünen Zwerggräsern wie der Behaarten Hainsimse (Luzula pilosa) oder spät austreibenden, sommergrünen, horstigen Farnen wie dem Pfauenradfarn (Adiantum pedatum) und zarten Waldstauden möglich.
Eine Kultur unter Wald-Astern (z.B. Eurybia schreberi)
ist zwar an sonnigen Standorten möglich - zur Geltung kommt Dicentra canadensis so aber nicht.
Kultur
An sommerschattigen Plätzen auf humos-lehmigen Böden ist die Art im Prinzip willlig zu kultivieren. Kräftige Konkurrenzstauden, insbesondere früh austreibende, sollten jedoch im Zaum gehalten werden. Auf Standorten mit hohem Wurzeldruck von Altbäumen gelingt dies am Leichtesten.
Kombinationen mit höheren, winter- oder immergrünen Gräsern und Farnen sind ungünstig, da diese den Lichtgenuss im Frühling stark einschränken.
Sommerlicher Trockenstress macht dem ruhenden Kanadischen Tränenden Herz nichts weiter aus. Im Frühling sind aber dauerhaft frische bis feuchte Böden und eine hohe Luftfeuchtigkeit zwingend erforderlich.