Dianthus gratianopolitanus // Pfingstnelke

Familie Caryophyllaceae, Nelkengewächse
Pflanzen pro qm 15.00
Wikipedia Dianthus gratianopolitanus
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Dianthus gratianopolitanus

Die Pfingst-Nelke kommt zerstreut in Mitteleuropa und dem mittleren Ost-Europa vor (Karte der europäischen Verbreitung).

In Deutschland ist Dianthus gratianopolitanus vorrangig in der Schwäbisch-Fränkischen Alb und dem Thüringer Wald verbreitet. Die einzigen echten Tieflandvorkommen finden sich im brandenburgischen Odertal. Eine Reihe der ohnehin schon spärlichen Populationen sind erloschen. Die Art gilt entsprechend als gefährdet.

Eine kleine Versammlung grau-blau-laubiger Sorten der Pfingst-Nelke.

Die Pfingst-Nelke wächst auf vollsonnigen, heiß-trockenen Felsbändern und kommt mit minimalem Wurzelsubstrat und extrem geringer Stickstoffversorgung aus. Die flachgründigen, skelettreich-durchlässigen Substrate sind basenreich und humusarm.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (7)  Kontinentalität (4)  Feuchte (2)  Reaktion (7)  Stickstoff (1)

Beschreibung
Die Pfingst-Nelke ist eine wintergrüne Staude und bildet flache, 10 bis 20 cm hohe Polster. Das schmale Laub ist grau- bis silbrig-grün, teilweise blau bereift.

Die rosafarbenen, tatsächlich intensiv duftenden Blüten erscheinen von Mai bis Juni.

Verwendungshinweise
Dianthus gratianopolitanus ist eine schöne Art für vollsonnige Felsspalten im Alpinarium. Auf großen, flachen Felsen mit geringer Bodenauflage macht sie sich auch im Vordergrund von  Steppenpflanzungen stimmig. Der betörende, raumprägende Duft individuenreicher Bestände ist zudem ein Ereignis für sich.

Auch in bzw. auf Trockenmauern macht ein Einatz Sinn. Immer sollte sie mit niedrigen, horstigen Gräsern vergesellschaftet werden. Allein die Kombination mit dem beliebten Blau-Schwingel (Festuca cinerea) ist vielleicht etwas angestaubt.

Die Pfingst-Nelke wird sehr häufig in einer der Auslesen im Vordergrund von Rabatten verwendet, wirkt dort aber eher artifiziell, jedenfalls wenig inspirierend.

Generell sollten die Auslesen nur mit Bedacht eingesetzt werden, auch wenn insbesondere die silbrigen und bläulichen Polsterbildner als ganzjährig zierende Elemente reizvoll erscheinen. Man sieht sich mit der Zeit oftmals satt daran.

'Greystone" zeigt mal mehr mal etwas weniger stark gefranste, weiße Blüten.

Kultur
Außerhalb von Extremstandorten ist die Art nicht konkurrenzfähig und nur mit sehr hohem Pflegeaufwand dauerhaft kultivierbar.

Bei entsprechendem Wildkrautmanagement funktioniert sie aber sehr zuverlässig auf allen sonnigen, gelegentlich trockeneren Mineralboden-Standorten und verlangt keiner weiteren Aufmerksamkeit.

Die sortenechte Vermehrung ist nur über Stecklinge gewährleistet.

Sorten wie 'Blaureif' gehen auch als Blattschmuckstauden durch.

Sorten:
  • Badenia: 10 cm hoch, dunkelrote Blüte
  • Blaureif:  20 cm hoch, stark blau bereiftes Laub, violett-rosa Blüte
  • Eydangeri: 15 cm hoch, rosa Blüte, grau-grünes Laub
  • Greystone: 15 cm hoch, weiße, deutlich gefranste Blüte, bläulich-grau-grünes Laub
  • Nordstjernen: 15 cm hoch, hell-rosa Blüte
  • Ohrid: 15 cm hoch, weiße, halb gefüllte Blüten mit fedrig geschlitzten Kronblättern, bläulich-grau-grünes Laub
  • Rosafeder: 20 cm hoch, geschlitzte, rosa Blüte
  • Rubin: 10 cm hoch, silber-graues Laub, dunkelrote Blüte
  • Bilder









    'Blaureif'



    'Blaureif'



    'Greystone'