Deschampsia cespitosa // Rasen-Schmiele

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Deschampsia cespitosa
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Deschampsia cespitosa

Die Rasen-Schmiele kommt auf der Nordhalbkugel von den Tieflagen bis in alpine Höhenlagen in Europa, Asien und Nordamerika vor, außerdem in Gebirgslagen des nördlichen Afrikas.

In Deutschland und in der Schweiz ist sie flächendeckend verbreitet. Lediglich im bayerischen Alpenvorland zeigen sich Verbreitungslücken.

Deschampsia cespitosa besiedelt sowohl im Offenland als auch im (lichten) Wald sehr frische bis feuchte Standorte. Die Substrate sind basenreich bis sauer und arm bis mäßig stickstoffreich.

Die Rasen-Schmiele kann noch im April einen wunderschön abgestorbenen Eindruck machen.

Ihre Schwerpunktvorkommen liegen in feuchten Pfeifengraswiesen auf Niedermoorböden, bodensauren Eichen-Buchenwäldern und montanen bis alpinen Silikat-Quellfluren.

Daneben kommt die Rasen-Schmiele aber auch in zeitweise überschwemmten Bereichen von Erlenbruch- und Auwäldern sowie nährstoffarmen Mooren und Moorwäldern vor.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (6)  Temperatur (-)  Kontinentalität (-)  Feuchte (7)  Reaktion (-)  Stickstoff (3)

Hochsommer in einer Feuchtwiese u.a. mit Sumpf-Schwertlilie

Beschreibung
Die ausgesprochen langlebige Deschampsia cespitosa bildet dichte, meist wintergrüne Horste und erreicht im Blattwerk 30 bis 60 cm Höhe.

Die eleganten, luftigen Blütenrispen streben bis 100 cm empor, in Auslesen und auf guten Standorten auch bis 170 cm. Sie erscheinen ab Mitte Juni und bleiben über den Winter zierend.

Das Spiel mit dem Licht ist eine Spezialität der Rasen-Schmiele.

Verwendungshinweise
Die Rasen-Schmiele ist unter den heimischen Gräsern für die Gartengestaltung das bedeutendste. Die Blüten-/Samenstände sind fast neun Monate lang zierend und die dichten, ordentlichen Blattschöpfe ganzjährig ansehnlich. Dazu ist es von so dezenter Eleganz, dass man ihres Anblicks trotz großer Beliebtheit nicht überdrüssig werden kann.

Die Vielseitigkeit ihres Einsatzspektrums kennt kaum Grenzen. Sie kann gleichermaßen für halbschattige und absonnige Standorte vor naturnahen Gehölzrändern, unter altem Laubbaumbestand, an Gewässerufern aller Art oder in sonnigen Wiesen tragende Rollen spielen. Ideale Partner für feuchte Wiesen sind z.B. Iris sibirica, Lythrum salicaria, Bistorta officinalis und Succisa pratensis.

Neben naturalistischen Situationen kann man mit der Rasen-Schmiele auch Struktur-Akzente in Rabatten setzen oder sie als Matrixpflanze für weitläufige Staudenanlagen sowie in reduktionistischen Entwürfen als Ruhepool eingesetzt.

'Bronzeschleier' als Einart-Bestand mit williger Versamung in die Kiesfläche hinein.

Kultur/Pflege von Deschampsia cespitosa

Sommerlich schattige Standorte werden durch die wintergrüne Wuchsform ebenfalls vertragen, führen aber zu reduzierter Wuchsleistung. Außerdem entwickelt sich die Blüte im Schatten kümmerlich oder bleibt sogar ganz aus.

In Kultur hält sich die Rasen-Schmiele auch auf frischen, sogar auf gelegentlich austrocknenden Gartenböden.

An zusagenden Standorten samt sich Deschampsia cespitosa stark aus und kann auch mal lästig werden. Durch die Versamung geht leider auch rasch die schöne Einzelstellung der Horste verloren, so dass man ein- oder zweimal im Jahr konsequent auslichten muss.

'Palava' ist eine kompakte Sorte mit extrem dichten Blütenständen.

Sorten:
  • Bronzeschleier: der Art sehr ähnlich, etwas intensiver bronzefarbener Blütenstand, bis 170 cm hoch und sehr versamungsfreudig
  • Goldschleier: der Art sehr ähnlich, etwas intensiver gelblicher Blütenstand
  • Goldstaub: der Art sehr ähnlich, etwas intensiver gelblicher Blütenstand, 80 cm hoch
  • Palava: in Blüte nur bis 70 cm hoch, dunkel-grünes, straffes Laub, das einen kompakt-aufgeräumten Horst formt, ausgesprochen dichte, praktisch undurchsichtige Blütenwolken, gilt als selbststeril, versamt sich aber nicht sortenecht reichlich bei Fremdbestäubung
  • Pixie Fountain: in Blüte ca. 70 cm hoch, dichte Blütenstände, 'Palava' recht ähnlich
  • Schottland: 60-100 cm hoch, aufrechte, wenig ausgebreitete Blüten/Samenstände/li>
  • Tauträger: etwas zierlicher als die Art
  • Vivipara: in Blüte ca. 60 cm hoch, statt Samen entstehen in den Blütenrispen zahllose Jungpflanzen, dadurch dicht-grüne, schwer bogig überhängende Blütenstände

  • Im Frühjahr sind die Naturstandorte wie in diesem Erlen-Bruchwald nicht selten überstaut.

    Bilder
























    Bronzeschleier






    Bronzeschleier



    Bronzeschleier












    'Palava'



    'Palava'