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Familie | Anacardiaceae, Sumachgewächse |
Pflanzen pro qm | 0.50 | |
Wikipedia | Cotinus coggygria | |
Verbreitungskarte | Verbreitungskarte |
In Teilen Großbritanniens und in Deutschland in den Wärmegebieten ist Cotinus coggygria vereinzelt ebenfalls eingebürgert. Er kommt hier in sonnig-warmen Berberitzen-Gebüschen und vergleichbaren Waldmänteln vor.
Cotinus coggygria am Naturstandort im Norden Italiens.
Der Perückenstrauch tritt von den Tieflagen bis in montane Höhen in basen- und skelettreichen, trocken-warmen Hanglagen auf. Die Böden sind arm bis mäßig nahrhaft.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (8) Kontinentalität (4) Feuchte (3) Reaktion (7) Stickstoff (3)
Cotinus coggygria in Herbstfärbung.
Beschreibung
Cotinus coggygria ist ein bis 5 m hoher und ebenso breiter, sommergrüner Großstrauch. Die gelblich-grünen, großen aber eher unscheinbaren Blütenrispen erscheinen im Juni/Juli.
Ab August entwickeln sich die zierenden, an Perücken erinnernde Samenstände, die mit ihrem rötlichen Schleier bis in den Obtober zierend sind. Danach nehmen sie oft einen silbrig-grauen Farbton an und bleiben zierend bis in den Dezember hinein strukturstabil.
Das Herstlaub verfärbt sich leuchtend gelb und später rot.
Mitunter wird auch die Bezeichnung "Rhus cotinus" verwendet.
Dieser Perückenstrauch führt besonders deutlich vor, wie es zur Namensgebung kam.
Verwendungshinweise
Der Perückenstrauch wird wegen seiner Anspruchslosigkeit und dem etwas bizarren, schleierartig-fedrigen Samenständen sowie der zierenden Herbstfärbung häufig gepflanzt, vorrangig in einer der rotlaubigen Varietäten.
Das Erscheinungsbild ist dadurch kein wirkliches Überraschungsmoment und ein Einsatz sollte nur mit etwas Überlegung erfolgen. In ausgesprochen repräsentativen Umfeld kann er seine häufige Verwendung in lieblosen Situationen aber vergessen machen und ist oft keine schlechte Wahl.
Mitunter sieht man den Strauch vor lauter Blüten nicht.
Die Art kommt in erster Linie als Solitärgehölz in sonnigen, warmen Situationen von Parkanlagen und in anderen größeren öffentlichen Grünanlagen/Stadtplätzen sowie für große Kübelbegrünungen in Frage. Interessante Kombinationen ergeben sich aber auch mit den blauen Blütenrispen des Mönchspfeffers und dazu etwas später den silbrigen Blüten-/Samenständen des Chinaschilfs.
Interessant ist die Verwendung von alle 2-4 Jahre auf den Stock gesetzten Exemplaren in steppenartigen, großflächigen Anlagen. Der Perückenstrauch ist ausschlagfreudig und der jugendliche Austrieb bringt eine dynamische, strukturstarke Belebung in solche trockenen Graslandschaften. Besonders im Herbst ergeben sich spannende Kontraste. Häufiger sieht man den Essigbaum (Rhus typhina) auf diese Weise eingesetzt.
Cotinus coggygria kann in Innenstadtlgen auch für die intensive Dachbegrünung auf sonnigen Dächern eingesetzt werden. Eine Bewässerung sollte dann aber möglich sein.
Die schwachwüchsigeren Sorten sind im Schnitt etwa 50% teurer als die Normalform.
Klassisch: Perückenstrauch als Solitär vor dunklem Gehölzrand.
Kultur/Pflege von Cotinus coggygria
In winterrauhen Regionen ist ein kleinklimatisch begünstigter Standort zu wählen, um Frostschäden zu vermeiden.
Trockenphasen und Hitzestandorte ertragen etablierte Exemplare in Mitteleuropa klaglos. Staunässe ist der Vitalität dagegen sehr abträglich.
Die Vermehrung erfolgt am effektivsten über Absenker. Dazu werden im Frühjahr ein-bis zweijährige Seitentriebe 10-20 cm zu Boden gesenkt und 10-20 cm eingegraben. An der Abseknstelle kann man die Rinde einritzen, um die Wurzelbildung anzuregen. Die Blätter müssen hier vollständig entfernt werden. Es sollten etwa 30 cm Triebspitze über der Erdoberfläche verbleiben. Es empfihelt sich, die Erdkontaktstelle dauerhaft frisch zu halten. Im Herbst oder nächsten Frühling kann der Absenker dann von der Mutterpflanze abgetrennt werden.
Aus Saatgut entstehen nur Wildformen und Steckhölzer bewurzeln sich unbefriedigend.
Meist werden rotlaubige Sorten verwendet. 'Golden Spirit' mit etwas aufdringlich leuchtend gelben Laub wird bislang seltener eingesetzt.
Sorten:
'Golden Lady' - hier im gelblich frisch-grünen Blattaustrieb - ist das ganzes Sommerhalbjahr ein ansehnlicher Leuchtkörper, ohne verkünstelt zu wirken.