Cotinus coggygria // Perückenstrauch, Färbersumach

Familie Anacardiaceae, Sumachgewächse
Pflanzen pro qm 0.50
Wikipedia Cotinus coggygria
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Cotinus coggygria

Der Perückenstrauch ist nahezu im gesamten europäischen und vorderasiatischen Mittelmeerraum und vom Balkan aus rund um das Schwarze Meer urwüchsig verbreitet. Im Osten hat der Perückenstrauch ein zweites geschlossenes Verbreitungsgebiet in der Himalaya-Region von Pakistan bis nach Zentral-China und weiter in den Norden Chinas. Auf der koreanischen Halbinsel und punktuell in den zentralen USA ist die Art eingebürgert.

In Teilen Großbritanniens und in Deutschland in den Wärmegebieten ist Cotinus coggygria vereinzelt ebenfalls eingebürgert. Er kommt hier in sonnig-warmen Berberitzen-Gebüschen und vergleichbaren Waldmänteln vor. 

Cotinus coggygria am Naturstandort im Norden Italiens.

Der Perückenstrauch tritt von den Tieflagen bis in montane Höhen in basen- und skelettreichen, trocken-warmen Hanglagen auf. Die Böden sind arm bis mäßig nahrhaft.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (8)  Kontinentalität (4)  Feuchte (3)  Reaktion (7)  Stickstoff (3)

Cotinus coggygria in Herbstfärbung.

Beschreibung
Cotinus coggygria ist ein bis 5 m hoher und ebenso breiter, sommergrüner Großstrauch. Die gelblich-grünen, großen aber eher unscheinbaren Blütenrispen erscheinen im Juni/Juli.

Ab August entwickeln sich die zierenden, an Perücken erinnernde Samenstände, die mit ihrem rötlichen Schleier bis in den Obtober zierend sind. Danach nehmen sie oft einen silbrig-grauen Farbton an und bleiben zierend bis in den Dezember hinein strukturstabil.

Das Herstlaub verfärbt sich leuchtend gelb und später rot.

Mitunter wird auch die Bezeichnung "Rhus cotinus" verwendet.

Dieser Perückenstrauch führt besonders deutlich vor, wie es zur Namensgebung kam.

Verwendungshinweise
Der Perückenstrauch wird wegen seiner Anspruchslosigkeit und dem etwas bizarren, schleierartig-fedrigen Samenständen sowie der zierenden Herbstfärbung häufig gepflanzt, vorrangig in einer der rotlaubigen Varietäten.

Das Erscheinungsbild ist dadurch kein wirkliches Überraschungsmoment und ein Einsatz sollte nur mit etwas Überlegung erfolgen. In ausgesprochen repräsentativen Umfeld kann er seine häufige Verwendung in lieblosen Situationen aber vergessen machen und ist oft keine schlechte Wahl.

Mitunter sieht man den Strauch vor lauter Blüten nicht.

Die Art kommt in erster Linie als Solitärgehölz in sonnigen, warmen Situationen von Parkanlagen und in anderen größeren öffentlichen Grünanlagen/Stadtplätzen sowie für große Kübelbegrünungen in Frage. Interessante Kombinationen ergeben sich aber auch mit den blauen Blütenrispen des Mönchspfeffers und dazu etwas später den silbrigen Blüten-/Samenständen des Chinaschilfs.

Interessant ist die Verwendung von alle 2-4 Jahre auf den Stock gesetzten Exemplaren in steppenartigen, großflächigen Anlagen. Der Perückenstrauch ist ausschlagfreudig und der jugendliche Austrieb bringt eine dynamische, strukturstarke Belebung in solche trockenen Graslandschaften. Besonders im Herbst ergeben sich spannende Kontraste. Häufiger sieht man den Essigbaum (Rhus typhina) auf diese Weise eingesetzt.

Cotinus coggygria kann in Innenstadtlgen auch für die intensive Dachbegrünung auf sonnigen Dächern eingesetzt werden. Eine Bewässerung sollte dann aber möglich sein.

Die schwachwüchsigeren Sorten sind im Schnitt etwa 50% teurer als die Normalform.

Klassisch: Perückenstrauch als Solitär vor dunklem Gehölzrand.

Kultur/Pflege von Cotinus coggygria

In winterrauhen Regionen ist ein kleinklimatisch begünstigter Standort zu wählen, um Frostschäden zu vermeiden.

Trockenphasen und Hitzestandorte ertragen etablierte Exemplare in Mitteleuropa klaglos. Staunässe ist der Vitalität dagegen sehr abträglich.

Die Vermehrung erfolgt am effektivsten über Absenker. Dazu werden im Frühjahr ein-bis zweijährige Seitentriebe 10-20 cm zu Boden gesenkt und 10-20 cm eingegraben. An der Abseknstelle kann man die Rinde einritzen, um die Wurzelbildung anzuregen. Die Blätter müssen hier vollständig entfernt werden. Es sollten etwa 30 cm Triebspitze über der Erdoberfläche verbleiben. Es empfihelt sich, die Erdkontaktstelle dauerhaft frisch zu halten. Im Herbst oder nächsten Frühling kann der Absenker dann von der Mutterpflanze abgetrennt werden.

Aus Saatgut entstehen nur Wildformen und Steckhölzer bewurzeln sich unbefriedigend.

Meist werden rotlaubige Sorten verwendet. 'Golden Spirit' mit etwas aufdringlich leuchtend gelben Laub wird bislang seltener eingesetzt.

Sorten:
  • Flame: wie die Art, etwas weniger breitwüchsig (ca. 300 cm Breite)
  • Golden Lady: leuchtend gelblich-grüner Blattaustrieb, später leuchtend frisch-grün, Herbstverfärbung gelblich-orange, schwachwüchsig (Höhe/Breite 250/200 cm)
  • Golden Spirit: goldgelbes Laub, schwachwüchsig (Höhe/Breite 250/200 cm), auch als 'Ancot' im Handel
  • Lilla: kompakte Auslese aus 'Royal Purple', dunkel-rötlich-violettes Laub, Herbstfärbung orange-rot, schwachwüchsig (Höhe/Breite 150/150 cm)
  • Red Beauty: dunkelrotes Laub, starkwüchsig (Höhe/Breite 500/500 cm)
  • Royal Purple: dunkel- bis schwarz-rotes Laub, schwachwüchsig (Höhe/Breite 300/300 cm)
  • Rubrifolius: dunkel violett-rotes, später etwas vergrünendes Laub, mittelwüchsig (Höhe/Breite 400/400 cm)
  • Smokey Joe: grünes Laub, orangene bis rote Herbstfärbung, mittelwüchsig (Höhe/Breite 250/250 cm), rosa-rötliche Fruchtstände
  • Young Lady: grünlaubig, gelblich-rosa Blüte und weißlicher brauner Fruchtschmuck, schwachwüchsiger (Höhe/Breite im Alter 250/250 cm)

  • 'Golden Lady' - hier im gelblich frisch-grünen Blattaustrieb - ist das ganzes Sommerhalbjahr ein ansehnlicher Leuchtkörper, ohne verkünstelt zu wirken.

    Bilder






    'Royal Purple'





















    'Golden Lady'



    'Golden Lady'



    'Golden Lady'



    'Golden Spirit'