Corylus avellana // Hasel
Beschreibung
Naturstandort von Corylus avellana
ist in ganz Europa bis nach Klein- und West-Asien und dem Kaukasus verbreitet. In Deutschland ist sie flächendeckend häufig.

Die Haselblüte ist eigentlich unscheinbar, hat während ihrer winterlichen Blütezeit aber keine optische Konkurrenz.
Die Hasel kommt gleichermaßen im Wald wie im Offenland vor. Ihre Vorkommensschwerpunkte liegen in lichten Saumstrukturen von Eichen-Buchen-Laubmischwäldern, Eichen-Hainbuchenwälder, Erlen-Ulmen-Auwäldern und Linden-Ahorn-Wäldern (Edellaubwälder).
Daneben tritt sie in standörtlich vergleichbaren Gehölzstrukturen wie Feldhecken und Feldgehölzen auf.
Corylus avellana hat als schnellwüchsiger, konkurrenzkräftiger Großstrauch eine recht breite ökologische Standortamplitude. Wichtig ist eine mindestens mäßige Nährstoffversorgung und ausreichend Lichtgenuss.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (6) Temperatur (5) Kontinentalität (3) Feuchte (-) Reaktion (-) Stickstoff (5)

Die Wuchskraft der Hasel hat am langen Ende schon so manchen Hausgartenbesitzer überrascht.
Beschreibung
Corylus avellana wird bis 6 m hoch und durch ausgeprägt mehrstämmiges Wachstum und kurzen Wurzelsprossen im Alter fast ebenso breit. Die Stämme sind straff aufrecht und in der Spitze bogig überhängend.
Die Hasel gehört mit den gelblichen, lang herabhängenden Kätzchenblüten der männlichen Blüten ab Mitte Februar zu den frühesten heimischen Blütengehölzen. In milden Wintern blüht die Hasel auch schon im Januar oder sogar im Dezember.
Die Haselpollen sind allergen und lösen die ersten Heuschnupfenwellen des Jahres aus.
Die Früchte der botanischen Art sind deutlich kleiner als die der zur Haselnuss-Produktion verwendeten Sorten (v.a. der "Zeller Nuss"). Der größte Teil der Haselnussproduktion stammt allerdings von Corylus maxima (Lamberthasel).

'Cortata', die Korkenzieher-Hasel, ist sehr populär.
Verwendungshinweise
Die gärtnerische Verwendung ist wegen des hohen Platzbedarfs nur in weiträumigen, parkartigen Anlagen für naturnahe gestaltete Waldränder und Hecken empfehlenswert.
Im ländlichen Raum ist die Hasel in Grenzhecken sehr großer Grundstücke und als Landschaftsgehölz sinnvoll eingesetzt.
Einen tiefen Rückschnitt, der den Platzbedarf vorübergehend mindert, verträgt die Hasel allerdings sehr gut.
In der Regel wird die sogenannte Korkenzieher-Hasel eingesetzt. Sie ist trägwüchsiger und bleibt kompakter. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein Exemplar in einer englischen Hecke gefunden, die über einen Steckling vermehrt wurde. Heute wird die Form meist aufgepfropft auf einer Wild-Unterlage vermehrt und gehandelt.

Auch rotlaubige Formen wie 'Fuscoruba' sieht man häufiger.
Kultur
An die Standorteigenschften stellt die Hasel unter Kulturbedingungen praktisch keine Ansprüche, nur in sehr schattigen Lagen oder auf sauren Sandböden kümmert sie.
Bei veredelten Korkenzieher-Haseln brechen mitunter Wildreiser durch, die entfernt werden müssen.
Nach einem bodentiefen komplettrückschnitt treiben die Exemplare willig wieder aus, es dauert aber einige Jahre, bis die ursprüngliche Höhe wieder erreicht wird.

'Heterophylla' ist eine elegante Spielart.
Sorten:
Aurea: gelbgrüne Blätter, etwas schwachwüchsiger (bis 4 m)
Contorta: mit stark verdrehten Trieben, deutlich langsam wüchsiger, bis 4 m hoch. Bizarrer, sehr häufig in Privatgärten verwendeter Strauch
Fuscoruba: braunrote Blätter, im Laufe des Sommers etwas verblassend
Heterophylla: wie die Art, aber mit geschlitzten Blättern
Pendula: mit stark bogig überhängenden, teilweise bis zum Boden reichenden Trieben, sehr wuchskräftig
Rote Zellernuss: schwarz-rote Blätter, im Schatten vergrünend, im Laufe des Sommers verblassend, sehr wuchskräftig
Variegata: Blätter mit gelb- und dunkel-grünen Segmenten , im Schatten vergrünend, im Laufe des Sommers verblassend, weniger wuchskräftig
Webbs Preisnuss: leicht gelappte Blätter, große, längliche Nussfrüchte, etwas schwachwüchsiger

'Variegata' darf man als Rarität betrachten.