Cornus alba // Tatarischer Hartriegel, Weißer Hartriegel
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Cornus alba
Der Tatarischer Hartriegel ist osteuropäisch vom westlichen Russland bis Nordkorea verbreitet. In Deutschland gilt er als in Einbürgerung begriffen mit mehr oder weniger stabilen Populationen in weiten Teilen Mitteldeutschlands.

'Sibirica' ist der Wildform am ähnlichsten.
Der Tatarische Hartriegel bevorzugt halbschattige bis licht schattige Bereiche frischer bis feuchter Auwälder, Laubmischwälder, Gebüsche und Ufer von Fließgewässern.
Die Substrate sind relativ nahrhaft und schwach sauer bis alkalisch.

Die weißen Früchte sind dezent zierend.
Beschreibung
Cornus alba ist ein sommergrüner Strauch, der gut 3 m Höhe und Breite erreicht. Die bogig überhängenden Triebe bewurzeln sich teilweise, dadurch bildet die Art mit der Zeit flächige Gebüsche.
Er zeichnet sich durch die ganzjährig zierenden, roten Jung-Triebe, die weißen Schirmrispen im Mai/Juni und durch die von Gelb zu Orange-Rot oder auch direkt zu Purpur-Rot wechselnden Herbstlaubfärbung aus.
Die weißlichen, seltener auch bläulich angelaufenen Früchte sind ohne allzu nennenswerte Zierwirkung.
Sehr ähnlich ist der in Mitteleuropa heimische, weniger an feuchte Lebensräume gebundene Cornus sanguinea.

Die Verfärbung des Herbstlaubes ist sehr überzeugend.
Verwendungshinweise
Cornus alba ist bei unvoreingenommener Betrachtung das ideale Gehölz: ansehnliche Blüte, fruchtschmückend, schönes Herbstlaub, winterzierende Rinde, anspruchslos zu kultivieren.
Das einzige Problem ist, dass die Art so inflationär verwendet wird, dass man sie kaum noch wahr nimmt. Mittlerweile wird sie v.a. in pflegextensiven öffentlichen Grünflächen eingesetzt. In anspruchsvolleren Gestaltungskonzepten ist die Art schwieriger einzubinden.
Cornus alba ist auch als Hochstamm erhältlich. In dieser Form ist er selten zu sehen und bricht mit visuellen Vorurteilen, so dass über eine Verwendung nachgedacht werden kann. Insbesondere mit der Auslese "Sibirica Variegata" können dann zwar etwas plakative, aber durchaus spektakuläre Effekte vor dunklen Hintergründen erzielt werden.

Spektakulärer Einsatz von 'Sibirica Variegata' vor dunklem Hintergrund.
Kultur/Pflege von Cornus alba
Nach der Etablierung verträgt Cornus alba auch Trockenphasen und ist in Mitteleuropa zumindest auf schwereren Böden problemlos ohne Bewässerung kultivierbar.
Im Schatten gedeiht die Art ebenfalls, blüht aber wenig und neigt zum "Auseinanderfallen".
Im Alter verbraunen die Triebe, ein tiefer Rückschnitt ca. alle 5-7 Jahre stellt den Rindenschmuck wieder her.

'Spaethi' sorgt für hell-grüne Farbtupfer.
Sorten:
Aurea: gelliches bis hellgrünes Laub, gelbe Herbstfärbung
Elegantissima: grau-grünes, breit creme-weiß gerandetes Laub, dunkel-rote Herbstfärbung, etwas schwachwüchsiger (bis 3/3 m)
Gouchaultii: grünes, breit creme-weiß gerandetes und gelb geflecktes Laub, dunkel-rote Herbstfärbung, etwas schwachwüchsiger (bis 3/3 m)
Ivory Halo: grau-grünes,hell-grünes, unregelmäßig weiß gerandetes Laub, dunkel-rote Herbstfärbung, etwas schwachwüchsiger (bis 2,5/2,5 m)
Miracle: weiß-grünes, breit rosa gerandetes Laub, ab dem Spätsommer läuft das gesamte Blatt kräftig rosa über, etwas schwachwüchsiger (bis 2/2 m), Sprossmutation von 'Elegantissima'
Sibirica Variegata: grau-grünes, unregelmäßig weiß gerandetes Laub, dunkel-rote Herbstfärbung, etwas schwachwüchsiger (bis 3/3 m)
Sibirica: grünes Laub, orange-rote Herbstfärbung, etwas schwachwüchsiger (bis 3/3 m)
Spaethii: grau-grünes, breit gelb gerandetes und geflecktes Laub, gelbe Herbstfärbung, deutlich schwachwüchsiger (bis 2/2 m)