Clerodendrum trichotomum // Japanischer Losbaum
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Familie |
Lamiaceae, Lippenblütler
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Pflanzen pro qm |
1.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Clerodendrum trichotomum
Der Japanische Losbaum stammt aus warm-gemäßigten bis subtropischen Berg-Regionen Ost-Asiens und Süd-Ost-Asiens. In China fehlt er nur im Nord-Osten, nach Süden reicht das Verbreitungsgebiet bis in die indische Himalaya-Region, im Osten bis nach Japan.
Auf der Nordinsel Neuseelands, auf Java sowie in Alabama gilt er als stellenweise neophytisch eingebürgert.
Ein prächtiger Japanischer Losbaum in Vollblüte an einer halbschattigen Lichtung im alten Botanischen Garten zu Kiel
Clerodendrum trichotomum besiedelt offene Gebüsche an vorwiegend südexponierten Hängen auf meist basenreichen, mäßig nahrhaften, humosen und skelettreich-durchlässigen Lehmböden.
Aufgrund der relativ hohen Niederschlagsraten in den Bergregionen sind die Standorte dennoch frisch, höchstens gelegentlich mäßig trocken.
Echte Hochstämme wie hier in Bozen sieht man selten.
Beschreibung
Die sommergrüne Clerodendrum trichotomum erreicht im naqtürlichen Verbreitungsgebiet 6-8 m Wuchshöhe. In Mitteleuropa bleibt er mit 2-3 m ein eher trägwüchsiger Normal-Strauch. Baumförmige Exemplare können auch bis zu 5 m hoch werden, in Süd-Ost-Asien kommen bis zu 10 m hohe Bäume vor. Diese sind allerdings oft von Menschenhand baumförmig erzogen worden.
Als Strauch ist der Japanische Losbaum früher oder später ausläufertreibend und wird dadurch mit zunehmendem Alter immer breiter. Der Expansionsdrang ist aber nur sehr mäßig und problemlos beherrschbar.
Rosa-rote Knospen und kleine, weiße bis zart-rosa Blüten überziehen den Strauch im Spätsommer.
Die weißen bis zart-rosa Blüten mit den rötlichen (var. trichotomum) bis grünlichen Kelchen (var. fargesii) erscheinen von Anfang August bis etwa Mitte September. Sie stehen wie die nachfolgenden preußisch-blauen, metallisch-glänzenden Früchte in doldenartigen Ständen (Zymen) oberhalb der Blattebene. Die Früchte haben zudem noch purpurrote bis schwarz-rote Stiele. Sie suchen zweifellos ihres gleichen im Pflanzenreich, erscheinen aber nicht zuverlässig jedes Jahr.
Auch die relativ großen Blätter mit der weißen Unterseite sind sehr ansehnlich. Die Herbstfärbung ist allerding nur ein fahles Grün-Gelb. Zerreibt man das Laub, verströmt es einen Erdnuss-Butter-Geruch.
Nach kräftigem Rückschnitt erfolgt ein ansehnlicher Austrieb mit großen, weiß bemehlten Blättern und rötlichen Ästen. Allerdings fällt der Blütenflor aus.
Verwendungshinweise
Clerodendrum trichotomum ist ein recht brauchbarer, insgesamt aber doch unspektakulärer Solitärstrauch bzw. Halb- bzw. Hochstamm für exotisch oder asiatisch geprägte Konzepte, für Innenhöfe und in geschützten Lagen von repräsentativen Stadtplätzen.
Exotisch wirken Exemplare, die im Herbst/Spätwinter stark zurückgeschnitten werden. Sie treiben mit sehr großen, sehr ansprechendem Blattwerk wieder aus. Man muss in diesem Jahr dann allerdings auf Blüte und Samen verzichten können.
Die Ausschlagfähigkeit und damit der dauerhafte Erhalt des Kleinformates ermöglicht auch eine Verwendung als Blattschmuckelement in großen Kübeln. Die Überwinterung muss allerdings weitgehend frostfrei erfolgen, keinesfalls darf der Ballen durchfrieren.
Jugendliches Exemplar im Fruchtschmuck
Kultur/Pflege von Clerodendrum trichotomum
Der Japanische Losbaum ist wärmebedürftig und kann v.a. in der Jugend in mitteleuropäischen Wintern komplett zurückfrieren, treibt aber meist willig aus den Wurzeln wieder aus. Er bleibt dann natürlich niedriger.
Generell ist ein Einsatz in wintermilden Regionen zu bevorzugen oder kleinklimatisch günstige Lagen zu wählen. Auch die Pflanzung im Frühling mindert die Frostschadenswahrscheinlichkeit im ersten Standjahr.
Staunässe ist ungünstig, kürzere Trockenphasen werden dagegen gut überstanden, so dass nach der Etablierung in Mitteleuropa auch im Sommerhalbjahr keine Bewässerung erforderlich ist.
Der Fruchtschmuck gehört zum Aufregendsten, was das Pflanzenreich in dieser Disziplin zu bieten hat. Leider wird er nicht zuverlässig reichlich angesetzt.
Sorten:
Carnival: créme rosa-weiße Blüte, grün-grünlich-gelb marmoriertes Laub, 1-1,5 m hoch
Purple Blaze: rosa-roteBlüte, im Austrieb bräunlich-rot überlaufenes Laub, 4 m hoch
Shiro: rein weiße Blüte, 3-4 m hoch, sonst wie die Art
var. fargesii: Laub frisch-grün, im Austrieb hell-grün, schächere Behaarung als bei var. trichotomum, auf der Blattunterseite bleibt die Behaarung erhalten, Blätter nur bis zu 15 cm groß, Blütenkelche grünlich, später oft rosa-rot überlaufen, Früchte mittel-blau und zur Reife dunkel-blau
var. trichotomum: Laub dunkel-grün, im Austrieb auffällig weiß-flaumig behaart, auf der Blattunterseite bleibt die Behaarung erhalten, Blätter bis zu 20 cm groß, Blütenkelche kräftig weinrot, Früchte blau und zur Reife fast schwarz, gilt als etwas weniger frosthart als var. fargesii