Clematis alpina // Alpen-Waldrebe
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Clematis alpina
Die Alpen-Waldrebe (Clematis alpina ssp. alpina) kommt in den Alpen, auf dem Balkan und in den Karpaten vor. Der Artenschwarm von Clematis alpina ist umfangreich und reicht bis in die Gebirge Sibiriens und Ostasiens mit entsprechend variierenden Klima- und Standortbedingungen
In Deutschland findet man Clematis alpina ssp. alpina mit Ausnahme von Einzelpopulationen im Alpenvorland ausschließlich in den Hochalpen.
Halbschattige Mauern sind die Paradedisziplin der Alpen-Waldrebe.
Sie tritt in montanen bis alpinen Schneeheide-Kiefern-Wäldern, Schneeheide-Alpenrosen-Gebüschen sowie subalpinen Lärchen-
Arven-Wäldern mit ausgeprägtem Unterwuchs aus Bärsträuchern vor.
Die Standorte zeichnen sich oft durch mächtige Rohumusauflagen aus, die aber durchaus über kalkhaltigem Felsgestein liegen können. Die Substrate sind daher in den oberen Bodenhorizonten neutral bis sauer.
Clematis alpina wächst am Naturstandort vorrangig an kühlen, dauerhaft frischen und reltativ nährstoffarmen Standorten in halbschattigen bis licht-schattigen Lagen.
Sämlinge können sich aber im niederschlagsreichen und luftfeuchten Hochgebirgsklima auch in Spaltensystemen nackter (Kalk-)Felsen etablieren.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (4) Temperatur (3) Kontinentalität (7) Feuchte (5) Reaktion (3) Stickstoff (3)
Wie die meisten Clematis-Alpina-Auslesen hat sich auch die blühfreudige 'Ruby' ein natürliches Erscheinungsbild bewahrt.
Beschreibung
Clematis alpina ist ein bis 300 cm hoch rankender, sommergrüner Kletterstrauch. Fehlen vertikale Rankhilfen, wächst die Alpen-Waldrebe flach über den Boden kriechend.
Der Austrieb erfolgt für Waldreben sehr früh. Die blauen Blüten erscheinen ab Ende April.
Die fedrigen Samenstände sind den Winter hindurch zierend.
Zu den attraktivsten asiatischen Schwestern gehören Clematis alpina ssp. ochotensis und Clematis macropetala.
Für Kübel ist Clematis alpina die winterhärteste Option unter den Waldreben.
Verwendungshinweise
Clematis alpina ist eine der schönsten Clematis-Wildarten und aufgrund ihres unaufdringlichen Erscheinungsbildes sehr vielseitig einsetzbar.
Selbst viele der Auslesen lassen sich glaubwürdig in naturhafte Situationen einbinden. Wobei man einschränkend sagen muss, dass sich die Alpen-Waldrebe nicht wirklich als Kletterstrauch in Gehölzrändern eignet und künstliche Rankhilfen schlecht zu naturhaften Situationen passen.
In Alpinarien kann die Alpen-Waldrebe aber auch - etwas ungewohnt - bodendeckend verwendet werden - oder sehr stilecht über große Felsen ranken.
Für Pflanzkübel ist Clematis alpina gut geeignet und auch hinreichend winterfest. Schön sind Kombinationen mit Gräsern und Stauden in großen Gefäßen.
Wer es in erster Linie plakativ mag, ist mit den großblütigen Clematis-Hybriden natürlich viel besser bedient.
Die ungewöhnliche Blütenform von 'Buford-White' hat sich recht weit vom Original entfernt.
Kultur/Pflege von Clematis alpina
Die Art bevorzugt frische, halbschattige Standorte, trocken-warme Bedingungen sind suboptimal.
Die flachwurzelnde Alpen-Waldrebe verträgt Wurzelhonkurrenz höchstens von Kleinsträuchern, mit denen sie aber optisch nicht sinnvoll zu kombinieren ist. Soll sie Normal- oder gar Goßsträucher beranken, muss ihre Wurzelzone durch ein tiefreichendes Wurzelfließ von dem der Sträucher getrennt werden.
Generell ist die Laubentwicklung der Alpen-Waldrebe nicht so massiv, dass ein Überwuchern von Sträuchern zu befürchten ist. Durch ihren frühen Laubaustrieb und die frühe Blüte ist sie unter den genannten Bedingungen sogar eine ideale Lösung für den Einsatzzweck - berücksichtigt man die Einschränkung ihrer schwachen Durchsetzungskraft.
In Kübeln ist darauf zu achten, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Im Winter müssen die frostempfindlichen Wurzeln vor dem vollständigen Durchfrieren bewahrt werden. Sie ist sicherlich dennoch eine der am ehesten für die Kübelverwendung geeigneten Clematis-Arten.
Ein Rückschnitt ist nicht erforderlich. Wenn ein Rückschnitt vorgenommen werden soll, bietet sich der Zeitpunkt direkt nach der Blüte im Mai an. Die Pflanzen haben dann im Sommerhalbjahr noch ausreichend Zeit, Triebe zu entwickeln, an denen der Blütenflor des nächsten Frühlings entstehen kann.
Die Vermehrung aus Saatgut erfolgt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad meist innerhalb von zwei bis drei Wochen. Falls nicht, ist eine Keimruhe eingetreten, die nach den Regeln für Kaltkeimer gebrochen werden muss.
Sortenechte Vermehrung ist nur über Stecklinge möglich. Hierfür gewinnt man im Juni ausgereifte Triebstücke, indem man knapp oberhalb eines Blattpaares und 4 cm unterhalb des Blattpaares schneidet. Anschließend entfernt man eines der Blätter und topft in dauerhaft frisch-feuchten Sand unter Folie an einem lichten, nicht besonnten Platz.
'Columbine' ist von zarter Anmutung.
Sorten:
Albina Plena: 250 bis 300 cm hoch, créme-weiße, dicht gefüllte Blüte mit 5-7 cm Durchmesser
Constance: 250 bis 300 cm hoch, purpur-rosa Blüte mit 3-5 cm Durchmesser, Sämlingsabkömmling von Clematis alpina 'Ruby'
Burford White: bis 250 cm hoch, große, alt-weiße, rosa überlaufene, halbgefüllte Blüte
Columbine: bis 250 cm hoch, hellblaue bis graublaue Blüte
Frances Rivis (Blue Giant): 250 bis 300 cm hoch, intensiv violett-blaue Blüte
Pamela Jackman: bis 250 cm hoch, hellblaue Blüte
Riga: bis 250 cm hoch, weiße Blüte
Ruby: bis 250 cm hoch, weinrote Blüte
var. fauriei: bis 250 cm hoch, einfarbig dunkel-violette Blüte, natürliche Varietät aus Japan, für luftfeuchte, frische Standorte
Violett Purple: bis 250 cm hoch, violett-rosa-farbene Blüte mit pinkfarbenem Basalfleck
Willy: 250 bis 300 cm hoch, hell violett-rosa Blüte mit 7-10 cm Durchmesser, Hybride mit unbekannter zweiter Elternart