Cistus monspeliensis // Montpellier-Zistrose

Familie Cistaceae, Zistrosengewächse
Pflanzen pro qm 4.00
Wikipedia Cistus monspeliensis
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Cistus monspeliensis

Die Montpellier-Zistrose ist im gesamten europäischen Mittelmeerraum sowie entlang der Mittelmeerküsten Nord-West-Afrikas und der Türkei verbreitet. In Kalifornien gilt sie als neophytisch eingebürgert.

In Deutschland verwildern vereinzelt Exemplare in den extrem wintermilden und sommerwarmen Regionen Süd-West-Deutschlands.

Cistus monspeliensis neigt etwas zum unordentlichen Habitus, wenn sie nicht gelegentlich durch Kappung der Triebspitzen zur Verzweigug angeregt wird.

Cistus monspeliensis kommt vorrangig in vollsonnigen Zwergstrauchheiden auf festgelegten Dünenstandorten und hochgelegenen Kiesablagerungen der Küstenregionen vor. Daneben findet man sie bis in montane Höhenlagen in Macchien, den abgeholzten und Degenerationsstadien der mediterranen Trockenwälder auf sauer verwitternden Gesteinsböden.

Sie tritt in der Regel gesellig auf und kann in feuerbeeinflussten Habitaten als versamungsfreudiger Pionier Massenbestände entwickeln.

Die Stickstoffversorgung der feinerdereichen, humusarme Schotterböden ist gering bis mäßig.

Ökologische Zeigerwerte nach TelaBotanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (8)  Kontinentalität (4)  Feuchte (3)  Reaktion (3)  Stickstoff (4)

Beschreibung
Die Montpellier-Zistrose ist ein bis 70 cm hoher, doppelt so breiter, immergrüner Zwergstrauch mit kurz behaarten, kräftig grünen, etwas graustichigen Blättern. Die schmalen Blätter sind ledrig und stark runzelig.

Die weißen  Blüten erscheinen im Mai/Juni. Sie verblühen innerhalb eines Tages.

Die gesamte Pflanze duftet - v.a. während der Mittagsstunden oder in Sommerregen - angenehm würzig-harzig.

Verwendungshinweise
Cistus monspeliensisist zur Blüte durch den schönen Kontrast des recht dunklen Laubes und der schneeweißen Blüten eine aparte Erscheinung. Auch der ausgeprägte Duft macht sie attraktiv. Außerhalb der Blütezeit ist der Strauch allerdings unauffällig. Für die Kübelkultur sind die Verwandten mit grauem Laub wie Cistus albidus die letztlich attraktivere Wahl.

Die Montpellier-Zistrose passt am Besten in mediterrane Gartenanlagen bzw. entsprechende Wintergärten und auf weitläufige Dachterrassen.

Hat man die klimatische Möglichkeit einer Freilandverwendung, bieten sich kontrastbildende, graulaubige Begleiter an, die mit basenarmen Substraten gut zurecht kommen. Geeignet wären z.B. das Jupiter-Leimkraut oder eine Gruppe von Blau-Schwingeln.

Das kräftig grüne Laub ist oberseits runzelig.

Kultur
Cistus monspeliensis ist recht frosthart, dauerhaft werden mitteleuropäische Winter aber nicht überstanden. Im Weinbauklima kann an geschützten, winter-trockenen Standorten eine ausgepflanzte Überwinterung im Freiland versucht werden. Die Pflanzung muss im Frühling erfolgen und Jungpflanzen sollten z.B. mit großen Glasschüsseln "überdacht" werden, um den Wurzelraum trocken zu halten. Dauerhafte Feuchte führt generell früher oder später zum Ausfall.

Auch stickstoffarme Substrate stärken die Frosthärte, da die Jahrestriebe besser ausreifen. Erhöhte, gut drainierende Standorte in der oberen Hälfte von Steilhängen, auf Trockenmauern oder Felsköpfen sind ebenfalls empfehlenswert.

In Kübelkultur ist eine helle, weitgehend frostfreie Überwinterung erforderlich. Man stellt die Pflanzen möglichst spät im Frühwinter in das Winterquartier und möglichst früh zum Winterende wieder ins Freiland. Einige Frostgrade schaden nicht.

Das Bodensubstrat ist kalkarm und skelettreich. Feinere Sand, Blähton oder Lava-Substrate mit geringen Humusanteilen sind gut geeignet.

Für einen kompakten Habitus kann man Triebspitzen gelegentlich etwas stutzen. Ein Rückschnitt ins Altholz endet aber oft tödlich - für den Strauch.

Cistus monspeliensis ist versamungsfreudig und lässt sich leicht vermehren. An optimalen Standorten versamt sie sich auf offenen, warmen Bodenstellen mitunter sogar selbst.

Bilder