Naturstandort von Cistus albidus: Die Weißliche Zistrose ist im westlichen Mittelmeerraum verbreitet. In Frankreich gibt es südlich der Bretagne einzelne isolierte Vorkommen an der Atlantikküste.
Cistus albidus kommt vorwiegend in vollsonnigen Zwergstrauchheiden auf gerodeten und beweideten, ehemaligen Hartlaubwäldern, insbesondere aber auch auf Graudünen und Kiesbänken der Meeresküsten und der Flüsse vor. Gelegentlich stellt sie sich auch in Steppenrasen und an sonnigen Stellen von Trockenwäldern ein.
Sie bevorzugt basenarme, skelettreich-durchlässige, feinerdereiche Schotterböden mit guter Wasserspeicherfähigkeit im Bodenskelett.
Die armen bis mäßig stickstoffreichen Substrate sind dadurch im Frühling frisch und sommertrocken.
Ökologische Zeigerwerte nach TelaBotanica ... zur LegendeLicht (8) Temperatur (8) Kontinentalität (4) Feuchte (3) Reaktion (3) Stickstoff (4)
Cistus albidus bietet attraktives grau-grünes Laub und zarte Blüten:
Beschreibung: Die Weißliche Zistrose wird ein bis 150 cm hoher Kleinstrauch mit immergrünen, weiß-filzig behaarten Blättern. In Kübelkultur bleibt sie deutlich kleiner.
Die rosa bis pinken Blüten erscheinen im Juni/Juli. Bei Kultur in hellen Wintergärten setzt die Blüte auch schon ab Anfang Mai ein. Die einzelnen Blüten erblühen und vergehen innerhalb eines Tages. Die Kronblätter zeigen die typisch knittrig-pergamentartige Struktur der Zistrosen.
Der Duft der ganzen Pflanze ist ausgeprägt würzig. Er wird aus zahlreichen Öldrüsen abgesondert und dient dem Schutz vor Fressfeinden.
Verwendungshinweise: Zistrosen werden allgemein eher selten eingesetzt und vitale Exemplare zeugen von stilvollem Kennertum. Die silbrige Behaarung macht die Art auch außerhalb der Blütezeit ganzjährig zu einer strukturellen Bereicherung.
Cistus albidus kann in mediterranen Gartenanlagen, Wintergärten und nicht zu kleinen Terrassen eingesetzt werden. In der Nähe von Sitzplätzen profitiert man besonders vom Duft, der am intensivsten in der Mittagshitze verströmt wird.
Interessant ist sie auch in felsigen Pflanzungen, die den mediterranen Maccien nachempfunden sind. Für Cistus albidus kommt dies in windgeschützten Situationen in wintermilden Regionen in Frage. Auch einige interessante Partner vom Naturstandort wie
Lavandula stoechas,
Cistus ladanifer,
Cistus monspeliensis oder
Thymus vulgaris fühen sich dann wohl.
Kultur: Cistus albidus ist recht frosthart, dauerhaft werden mitteleuropäische Winter in Normallagen aber nicht überstanden.
Im Weinbauklima ist an geschützten, wintertrockenen Standorten eine Überwinterung im Freiland gut möglich. Staunässe ist grundsätzlich zu vermeiden.
Kübel-Exemplare müssen wie andere mediterrane Sträucher weitgehend frostfrei, hell und relativ trocken überwintert werden.
Für die Entwicklung eines kompakten Habitus kann man unterstützend gelegentlich Triebspitzen etwas einkürzen, um die Verzweigung anzuregen.