Actaea racemosa (Cimicifuga racemosa) // Traubige Silberkerze, Brombeerblättrige Silberkerze, Duft-Silberkerze
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Familie |
Ranunculaceae, Hahnenfußgewächse
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Pflanzen pro qm |
6.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Actaea racemosa (Cimicifuga racemosa)
Die Traubige Silberkerze wächst im Osten der USA in frischen bis feuchten Laub-Misch-Wäldern von der Tiefebene bis in montane Höhenlagen.
In Deutschland scheint sie sich derzeit neophytisch zu etablieren.
Typische Standorte sind sickerfrische, bewaldete Hänge, luftfeuchte Schluchtwälder und Bach-Auwälder. Die Traubige Silberkerze kommt aber auch auf absonnigen, feuchten Weiden an Waldrändern und entsprechenden Waldlichtungsfluren vor.
Die Traubige Silberkerze bevorzugt eher basenarme, tiefgründige und skelettreiche, humos-nahrhafte Lehmböden.

Überzeugende Gestalt vorm dunklen Wald: Actaea racemosa var. racemosa
Beschreibung
Cimicifuga racemosa bildet sommergrüne, 80-100 cm hohe Horste, die im Spätsommer von bis zu 200 cm hohen Blütentrauben überragt werden.
Die großen Laubblätter sind relativ fein gefiedert. Mitunter neigen einige Racemosa-Typen auch zur Ausbildung von Ausläufern und bilden rasch größere, sehr langlebige Bestände.
Nach neuesten Erkenntnissen wird die Gattung "Cimicifuga" der Gattung "Actaea" zugeordnet, so dass der botanisch korrekte Artname "Actaea racemosa" lautet. Die Artbenennungen in dieser Gattung sind noch stark im Fluss und auch im Handel ist die Bezeichnung der Typen und Arten uneindeutig.
Regelmäßig Verwendung findet auch die Oktober-Silberkerze (Actaea simplex), die tatsächlich merklich später blüht und deren Blüten die Form von Flaschenbürsten haben. Es gibt von ihr einige Auslesen mit extremem Blütenduft.
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Var. cordifolia kurz vor dem Abblühen zusammen mit Königsfarn und vermutlich Zweiblütiger Weißwurz
Im Handel ist außerdem die Varietät "Cimicifuga racemosa var. cordifolia" erhältlich, die wissenschaftlich korrekt aber eine eigene Art darstellt ("Cimicifuga rubifolia"). Sie unterscheidet sich v.a. durch die groberen, doppelt-dreiteiligen Blätter, die ihr den deutschen Trivialnamen "Brombeerblättrige Silberkerze" einbrachten. Mitunter sind sie auch dreilappig verwachsen und ähneln dann eher denen der Zimt-Himbeere (Rubus odoratus).
Cimicifuga rubifolia kommt in ähnlichen Habitaten wie Cimicifuga racemosa vor. Allerdings bevorzugt sie humose Böden über Kalkgestein. Da die Art unter "C. rubifolia" nicht gehandelt wird, wird sie hier entsprechend der Handelspraxis bezeichnet.
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Var. cordifolia mit Blättern, die stark an Himbeeren erinnern:
Verwendungshinweise
Cimicifuga racemosa ist eine hervorragende, vielseitig verwendbare Art für die Unterpflanzung von Baumbeständen, sonnenabgewandte Gehölzrändern und Pflanzungen im lichten Schatten von Gebäudeteilen.
Idealwerweise wird sie vor dunklere Hintergründe wie schattige Gehölzränder gesetzt, um die Blütentrauben besonders in Szene zu setzen.
Allerdings ist die Art nichts für ungeduldige Gärtner. Sie benötigt einige Vegetationsperioden, bis sie die erhoffte Wuchskraft zeigt.

Actaea racemosa var. cordifolia mit relativ fein geteilter Blattspreite.
Kultur/Pflege von Actaea racemosa
Cimicifuga racemosa reagiert sowohl auf Staunässe als auch auf Trockenphasen empfindlich.
An geeigneten Standorten ist die Traubige Silberkerze in Regionen mit hohen sommerlichen Niederschlägen pflegeleicht, in kontinentaleren Klimazonen wird wiederholt Bewässerung im Sommerhalbjahr erforderlich sein.
Auch die am Naturstandort basenärmere Substrate bevorzugende Actaea racemosa var. racemosa kommt in Kultur gut mit kalkreichen Böden zurecht.
Trotz der v.a. auf nährstoffreicheren Standorten im Alter beachtlichen Größe bleibt die Art wegen des wenig ausgeprägten Expansionsdranges gut verträglich.
Sorten:
var. cordifolia: bis 160 cm hoch, großlaubig, grob gefiedert oder auch nur dreiteilig gelappte Blätter, kalkliebend (eigentlich eigenständige Art "C. rubifolia")
var. racemosa: bis 200 cm hoch, zierlicher gefiedertes Laub, Blüte bereits ab Juli.