Cercidiphyllum japonicum // Japanischer Katsurabaum, Lebkuchenbaum
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Cercidiphyllum japonicum
Der Lebkuchenbaum wächst in submontanen Lagen Japans und des östlichen Chinas in lichten Schluchtwäldern, in Bachauen und an Waldrändern.
Im nördlichen Japan steigt er in den Bergen nicht höher als 500 m hinauf, während er im subtropischen Süden des Landes unterhalb von 1.000 m selten ist.
Cercidiphyllum japonicum ist in vielen natürlichen Bergwäldern eine der dominierenden Baumarten, die durch ÜBernutzung allerdings relativ selten geworden ist.
Die Art siedelt auf tiefgründigen, humos-nahrhaften und dauerfrischen (Lehm-)Böden in luftfeuchten Lagen. Die Substrate sind schwach sauer bis schwach alkalisch.
Wie man sieht, kann beim Lebkuchenbaum die Herbstfärbung auch mal weniger spektakulär ausfallen.
Beschreibung
Der Lebkuchenbaum ist ein vergleichsweise trägwüchsiger, sommergrüner Mittel- bis Großbaum. Er wird in Mitteleuropa in der Regel 12 bis 16 m hoch, an sehr guten Standorten im Alter auch bis 20 m. In Japan gibt es sogenannte "1.000-jährige" Lebkuchenbäume, die hier zudem bis zu 30 m Höhe und Stammumfänge von 3 m erreichen. Er neigt dazu, mehrstämmig zu wachsen.
Mit zunehmenden Alter entwickelt sich Cercidiphyllum japonicum breit ausladend und kann breiter als hoch werden.
Das Laub hat eine exotisch anmutende, ovale Form und leicht bläulich-grüne Sommerfärbung mit gut kontrastierenden, roten Blattstielen. Der rote Blattaustrieb erfolgt früh im Jahr und ist dadurch in rauhen Lagen etwas spätfrostgefährdet.
Die Herbstfärbung entwickelt sich oft von leuchtend goldgelb zu karminrot. Das feuchte Fallaub riecht eindringlich nach Zimt und gebranntem Zucker.
Die kleinen, bräunllich purpur-roten Blüten entwickeln sich erst an Altbäumen. Sie stehen in Köpfchen und erscheinen im April noch vor dem Laubaustrieb. Die Bäume bekommen dadurch einen apart-dezenten, rötlichen Überzug.
Verwendungshinweise
Der Lebkuchenbaum wird relativ selten verwendet, gehört aber mit seinem malerischen Habitus, der exotischen Laubstruktur, interessanter Blüte sowie farbigem Blattaustrieb bzw. Herbstlaub sicher zu den schönsten Bäumen.
Wo immer es eine hohe Luft- und Bodenfeuchte hergeben, gehört der Kuchenbaum in die engste Auswahl für Parkanlagen, kleine Stadtplätze, größere Innenhöfe und große, repräsentative Privatgärten.
Es gibt einige zierlichere Sorten, die auch für beengtere Platzverhältnisse gut geeignet sind.
In japanischen Urwäldern bildet Cercidiphyllum japonicum oft u.a. mit Magnolia kobus und Acer pictum die erste Baumschicht. In der zweiten Baumschicht stellt sich gerne Kalopanax septemlobus ein. Zusammen ergibt sich ein exotisches, aber harmonisches Quartett.
Die kleinen, rötlichen Blüten im April - hier eines weiblichen Baumes - sind nicht sonderlich fotogen. In der Realität sind blühende Lebkuchenbäume dagegen ein interessanter Anblick.
Kultur/Pflege von Cercidiphyllum japonicum
Die Art bevorzugt dauerfrische bis feuchte Böden in geschützten, luftfeuchten Lagen.
In längeren sommertrockenen Phasen und geringer Luftfeuchtigkeit kann es zu vorzeitigem Blattfall kommen, der aber meist durch Neuaustrieb nach Wassergaben umgehend kompensiert wird.
Auf sauren Standorten ist die Herbstfärbung noch intensiver.
Insbesondere der Austrieb ist spätfrostgefährdet, es sollten daher gerne etwas geschützte Standorte gewählt werden.
Sorten:
In Ostasien und Nordamerika sind eine Vielzahl von Sorten im Handel. Hier werden nur solche vorgestellt, die -meist mit erforderlichem Eigenengagement - in Mitteleuropa zu beziehen sind.
Glowball: als mehrstämmige Strauchform 3-4 m hoch/breit, als Hochstamm 4-5 m Hoch mit rundlicher Schirmkrone, kupfer-roter Austrieb und gelb-orangene Herbstfärbung
Krukenberg Dwarf: 3/1,7 m hoch/breit, bronze-roter Austrieb und gelb-orangene Herbstfärbung
Pendulum: bis 8 m hoch und 4,5 m breit, schwachwüchsig mit bogig überhängenden Ästen und hängenden Zweigen, leuchtend gelbe Herbstfärbung, wohlmöglich eher zu Cercidiphyllum magnificum gehörig, erinnert auf den ersten Blick im Habitus an eine Hänge-Birke
Rotfuchs: 8/5 m hoch/breit, dunkel-purpur-roter Austrieb, über den Sommer grünlich mit starkem rötlichen Überlauf, gelbe, am Ende etwas orange überlaufene Herbstfärbung
Strawberry: 15/12 m hoch/breit, brauner Austrieb, über den Sommer grün, leuchtend rote Herbstfärbung
Tidal Wave: 9/17 m hoch/breit, weit ausgreifende, bogig überhängende Äste, rötlicher Austrieb, leuchtend gelbe Herbstfärbung
var. magnificum: 15/9 m hoch/breit, botanisch eine eigenständige Art "Cercidiphyllum magnificum" endemisch in Zentral-Japan. Etwas größere, sich am Grund oft überlappende Blätter, im Herbst von Gelb nach Orange verfärbend
var. sinensis: 15/8 m hoch/breit, nur im östlichen China vorkommende Unterart