Cerastium candidissimum // Reinweißes Hornkraut
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Familie |
Caryophyllaceae, Nelkengewächse
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Pflanzen pro qm |
10.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Cerastium candidissimum
Das Reinweiße Hornkraut kommt in den westlichen und südlichen Gebirgen Griechenlands vor. Es steigt hier bis in die Gipfelregionen empor, in denen die Winter zuverlässig und regelmäßig kräftige Frostphasen duchlaufen.
Cerastium candidissimum besiedelt vollsonnige, hitzegeplagte Felshänge und flachgründige Schotterfluren. Die Vegetation ist meist lückig und karg, nicht selten sind Moose und Flechten die Hauptbegleiter.

Überzeugendes Felsenambiente mit Felsen-Moltkie.
In Dornenpolsterfluren und von niedrigen Gräsern geprägten Felssteppen findet sich die Art vorzugsweise ebenfalls an konkurrenzarmen Freistellen auf Felsköpfen oder Abbruchkannten ein.
Die humus- und sehr stickstoffarmen Rohböden sind schwach sauer bis stark alkalisch. Mit dem Ende der Winterniederschläge fallen die Standorte für längere Zeit trocken.

Das Reinweiße Hornkraut ist auch ohne Blüten ein attraktives, auffälliges Element.
Beschreibung
Cerastium candidissimum ist eine winter- bis immergrüne Staude. Sie bildet durch niederliegende Triebe flache Polstermatten von etwa 10 cm Wuchshöhe.
Gegen Ende Mai/Anfang Juni erscheinen oft sehr zahlreich die rein-weißen Blüten, die sich etwa 20 cm über den Boden erheben.
Charakteristisch ist das hell-silbrige Laub, das in seiner Leuchtkraft sogar das Laub des etwas expansiveren Cerastium tomentosum 'Silberteppich' übertrifft.
Verwendungshinweise
Die silberlaubigen Hornkräuter erfreuen sich in Gestalt des schon erwähnten Cerastium tomentosum und auch des noch expansiver in die Fläche drängenden Cerastium biebersteinii einiger Beliebtheit.
Cerastium candidissimum ist dabei in seiner Wuchsweise das zivilisierteste Hornkraut und insbesondere in kleinteiligeren Anlagen die ideale Besetzung. Es neigt nähmlich nicht dazu, anderen zarten Alpinisten das Leben schwerer zu machen als unbedingt nötig.
In engen Spalten zwischen größeren Felsen im sonnig-warmen Alpinum ist die Art sehr gut verortet. Dunkles Gestein hebt das weißliche Silber des Laubes besonders effektvoll hervor.
Auch in Mauerfugen oder sogar auf den Köpfen von Trockenmauern ist Cerastium candidissimum überzeugend.
Das ganzjährig ansprechende Erscheinungsbild macht auch eine Verwendung in Kübeln zusammen mit anderen Trockenkünstlern oder in Tuffsteinen möglich.

Auf dem Höhepunkt eines trockenen Sommers präsentiert sich das Reinweiße Hornkraut zwar nicht mehr kraftstrotzend, aber dennoch ansehnlich.
Kultur/Pflege von
Die Art ist zuverlässig, wenn sie vollsonnige, ganzjährig zu Trockenstress neigende Standorte in vollsonnigen Lagen geboten bekommt. Am wohlsten fühlt sie sich selbst hier, wenn Begleitpflanzen auf Abstand bleiben und ihr eilfertig aus der Sonne gehen.
An die Bodeneigenschaften werden im Grunde geringe Anforderungen gestellt. Es kommen sowohl lockere Sandböden, feinerdearme Schottersubstrate möglichst ohne Humusanteile in Frage.
Hilfreich für eine pflegeärmere Kultur sind neben der obligaten Stickstoffarmut beengte Wurzelräume durch flachgründige Standorte oder in engen Fugensystemen.

Mit den Jahren kann auch Cerastium candidissimum spürbar in die Breite gehen, bleibt dabei aber immer gut beherrschbar.
Die Winterhärte ist völlig ausreichend, insbesondere auf etwas erhöhten Standorten, die auch im Winter gut drainieren. In winterrauhen Regionen sollte man darauf achten, dass die kleinen Teppiche nicht ungeschützt kalten Ostwinden ausgesetzt sind. Insbesondere die jüngeren, noch nicht völlig ausgereiften Triebe können dann tief zurückfrieren.