Carex paniculata // Rispen-Segge
Beschreibung
Naturstandort von Carex paniculata
Die Rispen-Segge kommt in ganz Europa und Teilen Nord-Afrikas sowie dem westlichen Asien vor. In Deutschland ist sie nahezu flächendeckend verbreitet.
Carex paniculata wächst in meist kalkarmen, dauerhaft nassen Großseggenrieden an Gewässern, aufgelassenen Feucht- und Nasswiesen und in lichten Erlen-Bruchwäldern vor.
Prächtige Rispen-Seggen im Erlenbruch.
Carex paniculata kann auch innerhalb von großflächigen Schilf-Röhrichten inselartige Bestände bilden und dem hohen Konkurrenzdruck des Schilfrohres widerstehen.
Die humusreich-mineralischen bis moorigen Substrate sind mehr oder weniger neutral, stickstoffarm bis mäßig stickstoffreich. Die Rispen-Segge bevorzugt vollsonnige bis licht halbschattige Standorte.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (-) Kontinentalität (3) Feuchte (9) Reaktion (6) Stickstoff (4)
Die Blüte ist im Vergleich zu vielen Verwandten unscheinbar.
Beschreibung
Die Rispen-Segge ist ein sommergrünes bis schwach wintergrünes, bultig-horstig wachsendes Gras. Die Horste von Carex paniculata werden mit den Jahren 80 bis 120 (150) cm hoch und ebenso breit. Sie bauen sich stockwerkartig über das abgestorbene Laub der Vorjahre auf.
Die grünlich-braunen Blütenstände erscheinen im April. Die Blätter und Blütenstände stehen elegant bogig-aufrecht und bieten auch im abgestorbenen Zustand einen schönen Winteraspekt.
Ganz ähnliche Arten sind die kaum niedrigere, aber etwas lichthungrigere Steife Segge (Carex elata) und die kalkholde Schwarzschopf-Segge (Carex appropinquata, schwieriger im Bezug). Mit Letzterer kommt es gelegentlich zur Hybridisierung.
Auch mit der viel zierlicheren, vorwiegend in Waldsümpfen anzutreffenden Winkel-Segge (Carex remota) werden natürliche Hybriden gebildet.
Weiträumiges Rispen-Seggen-Ried im Frühjahrs-Aspekt
Verwendungshinweise
Die Rispen-Segge kommt v.a. in großflächigen, naturnahen Sumpfflächen zur Geltung, in denen mindestens 5, besser 10 Exemplare als Solitäre untergebracht werden können. Bei auch im Alter ausreichend Platz zwischen den Horsten werden andere Sumpfpflanzen nicht verdrängt. Andernfalls entwickelt Carex paniculata im Laufe der Jahre dominanten Einart-Beständen.
Bis ansehnliche Horste entstehen, vergehen mehrere Jahre. Carex paniculata ist dann auch im Winterhalbjahr eine Sehenswürdigkeit. Allerdings muss bei Neuanlagen der Zwischenraum zwischen den Jung-Seggen mit niedrigen bis mittelhohen Lückenbüßern gefüllt werden.
Man kann aber festhalten, dass Carex elata durch die attraktive Blüte und die oft hübsche Herbstfärbung die vorzüglichste unter den Kopf-Seggen ist.
Carex elata im Weidenbruch.
Kultur
Junge Rispen-Segge benötigen drei oder vier Jahre der gesonderten Aufmerksamkeit. Es dauert einfach, bis sie hoch und wuchtig genug werden, um dem Schattendruck begleitender Sumpfstauden zu entwachsen.
In Neuanlagen sollten anfänglich keine Hochstauden eingebracht werden, schon gar nicht solche mit wuchernden Tendenzen. Gut geeignet ist dagegen z.B. der Blut-Weiderich, auch Sumpf- und Sibirische Schwertlilie oder Sumpf-Dotterblume kommen in Frage.
Etablierte Exemplare sind dann auf allen sonnigen, gut wasserversorgten Standorten praktisch pflegefrei. Es ist noch nicht einmal erforderlich, das vertrocknete Laub des Vorjahres zu beseitigen.