Naturstandort von Carex acuta: Die Schlank-Segge kommt in ganz Europa, Teilen Nordafrikas sowie im nördlichen und westlichen Asien vor.
In
Deutschland ist sie in allen Naturräumen vertreten mit Schwerpunkt auf die Tiefebenen und Hügelländer. In der
Schweiz fehlt sie im Alpenraum und kommt nur im Mittelland, dem Jura und vereinzelt im Tessin vor.
Carex acuta neigt zur Bildung von Dominanzbeständen.
Sie wächst vorrangig an mesotrophen bis schwach eutrophen Gewässerufern aller Art, seltener auch in unregelmäßig bis maximal zweimalig pro Jahr gemähten Feucht- und Nasswiesen oder lichten Stellen von Erlenbruchwäldern.
Sie ist die meist dominante Bestände ausbildende Kennart der Schlankseggenriede auf mehr oder weniger neutralen Böden, die im Frühjahr in der Regel überstaut sind.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (7) Temperatur (5) Kontinentalität (7) Feuchte (9) Reaktion (6) Stickstoff (4)
Beschreibung
Die Schlank-Segge ist sommergrün und erreicht im Mittel Höhen von 80 (100) cm. Sie besetzt über weitstreichende Ausläufer zügig große Flächen.
Die dunkel-braunen Blüten erscheinen im Mai/Juni.
Die sehr ähnliche
Carex acutiformis besiedelt basen- und etwas stickstoffreichere Standorte. Beide Arten bilden auch eine natürliche Hybride mit intermediären Eigenschaften.
Verwendungshinweise
Für kleinere Gartenteiche oder Sumpfbeete ist die Art aufgrund ihres wuchernden, unduldsamen Wuchses nicht empfehlenswert. Wer viel Platz und eine natürliche Feuchtsenke hat, findet an Naturstandorten einige kräftige Supfstauden, die sich von der Schlank-Segge nicht verdrängen lassen. Dazu gehören
Euphorbia palustris,
Lysimachia vulgaris,
Mentha aquatica und
Lythrum salicaria. Der geduldige Gärtner kann auch strukturell bereichernd einige Kopfseggen wie
Carex paniculata einstreuen.
Die creme-weiß panaschierte 'Variegata' bietet sich für größere, architektonische Wasserbecken und Schwimmteiche an. Der Ausbreitungsdrang ist zwar etwas gebremst, dennoch muss sie hier in großen Unterwassertöpfen gehältert bzw. mit Rhizomsperren gebändigt werden. Alternativ sei aber auf den ganzjährig panaschierten, gut kontrollierbaren
Acorus calamus 'Variegatus' hingewiesen.
Carex acuta ist ansonsten v.a. im Rahmen ingenieurbiologischer Maßnahmen als Uferfestiger von hohem Wert.
Kultur
In feuchten bis nassen Wiesen kann sie als bestandsbildende Matrixart eingesetzt werden, da sie durch den Wiesenschnitt an Konkurrenzkraft verliert und anderen, schnittverträglichen Sumpfstauden dadurch mehr Raum lässt.
Sorten:
- Variegata: wie die Art, etwas weniger expansiv, mit weiß längsgestreift austreibenden Blättern, im Laufe des Sommers vergrünend, stark kontrastierend mit den schwarz-braunen Blütenständen