Caltha palustris // Sumpf-Dotterblume
Beschreibung
Naturstandort von Caltha palustris
Die Sumpf-Dotterblume ist circumpolar von der gemäßigten bis in arktische Klimazonen flächendeckend verbreitet. Auch in Deutschland weist sie keine Verbreitungslücken auf. Auch in der Schweiz ist sie mit Ausnahme des Tessins überall häufig.
Caltha palustris kommt in feuchten, staunassen, im Frühjahr meist überschwemmten Nass- und Feuchtwiesen, in nassen Hochstaudenfluren, in Röhrichten, an Gewässerufern, in Erlenbrüchen und Auwäldern vor.
Caltha palustris steht schon in Voll-Blüte, wenn der restliche Sumpf noch ruht.
An die Bodenchemie stellt die Sumpf-Dotterblume keine Anforderungen und gedeiht auf armen wie nahrhaften, sauren wie alkalischen Substraten gleichermaßen.
Solange sie nicht gar zu wenig Licht und viel Feuchtigkeit bekommt, ist ihr jeder Standort recht.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (-) Kontinentalität (-) Feuchte (9) Reaktion (-) Stickstoff (-)
Sonnige Standorte werden zwar bevorzugt, das hält die Sumpf-Dotterblume aber nicht davon ab, auch im Erlen-Bruch üppig zu blühen.
Beschreibung
Die Sumpf-Dotterblume ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 80 cm.
Die kräftig gelben Blüten erscheinen ab Mitte April und halten sich oft bis Ende Mai. Ein Rückschnitt im Abblühen ruft oft eine Nachblüte im Hoch-/Spätsommer hervor.
Die Caltha palustris var. alba ist deutlich zierlicher, passt farblich aber umso besser zur Rosen-Primel.
Verwendungshinweise
Caltha palustris ist eine schöne, vielseitig verwendbare Art, die als eine der frühesten "Sumpf-Blüten" in keinem Feuchtbeet oder Gewässerufer fehlen sollte.
Sie kann im Prinzip mit allen heimischen Sumpfstauden vergesellschaftet werden. Wobei man hier kaum von einer Pflanzenkombination im eigentlichen Sinne sprechen kann, da zur Blüte der Sumpf-Dotterblume die meisten anderen Sumpfstauden mal gerade ihre Winterruhe beendet haben.
Unter den asiatischen Primeln gibt es einige Frühblüher, die ebenfalls feuchte Substrate zu schätzen wissen und für ungewöhnliche Blühgemeinschaften in Frage kommen.
Ansonsten bieten sich wintergrüne, horstige Seggen - an etwas schattigeren Plätzen insbesondere die gärtnerisch vernachlässigte Walzen-Segge - für naturhaftes Miteinander an. Hier wirken großzügige, flächige Pflanzungen sehr überzeugend. In beengteren Situationen tritt der Effekt aber auch mit einigen wenigen Individuen ein. Unkonventionelle Geister können die Kombination sogar für größere Kübel erwägen. Mit z.B. einem Blut-Weiderich dazu hat man einen im Grunde ganzjährig ansehnlichen Misch-Kübel geschaffen.
Es gibt einige Sorten, von denen die meisten nicht in naturnahen Anlagen verwendet werden sollten, sondern nur in Verbindung mit artifiziellen Gestaltungsansätzen. Die Auslesen sind deutlich teurer als die botanische Art und nur im Direktbezug sicher erhältlich. Apart und ungewöhnlich ist die natürliche, weiß blühende Varietät Caltha palustris var. alba. Sie kann aber nur mit zarten Sumpfstauden vergesellschaftet werden.
Sehr schöne Sumpfstelle im Alpinum mit Davalls Segge.
Kultur
Die Sumpf-Dotterblume ist auf feuchten bis nassen Standorten eine pflegeleichte Art, die sich aufgrund ihres sehr frühen Austriebes auch im sommerlichen Schatten unter wüchsigen Hochstauden und in Bruchwäldern gut behaupten kann.
Wechselfeuchte mit kurzzeitig nur frischem Boden schadet der Art nicht.
Die Sumpf-Dotterblume samt sich an geeigneten Standorten gelegentlich aus. Unproblematisch ist die vegetative Vermehrung durch Teilung größerer Exemplare im Spätsommer oder Herbst.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.
'Plena' wirkt zwar künstlich, ist aber immerhin wüchsig und vital.
Sorten:
Auwald: bis 80 cm hoch, große, goldgelbe Blüten (aus dem tidebeeinflussten Auwald der Elbe)
Double Gold: halbgefüllte, orange-gelbe Blüten
Goldschale: orange-gelbe Blüten, auffällig groß, bräunlich-rot überlaufene Blütenstiele
Lemon Giant: kühlere, zitronen-gelbe Blüten, etwas größer als bei der Wildart
Monstruosa: pomponartig gefüllte, gelbe Blüten, neigt durch bewurzelnde Triebe zu flächigen Beständen, fühlt sich auf feuchten Standorten wohler als auf nassen
Multiplex: gelb gefüllte Blüten, nach Rückschnitt willig remontierend, fühlt sich auf feuchten Standorten wohler als auf nassen
Plena: gelb gefüllte Blüten schon ab Anfang April, fühlt sich auf feuchten Standorten wohler als auf nassen
var. alba: zierliche, schwachwüchsige Form mit rein-weißen Blüten mit gelben Staubgefäßen, natürliche Verbreitung an Gebirgsgewässern vom Hindukusch bis in den westlichen Himalaya
var. alba neigt dazu, den ganzen Sommer über Nachblüten zu bilden.