Broussonetia papyrifera // Papiermaulbeerbaum

Familie Moraceae, Maulbeerbaumgewächse
Pflanzen pro qm 1.00
Wikipedia Broussonetia papyrifera
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Broussonetia papyrifera

Der Papiermaulbeerbaum stammt ursprünglich aus Ostasien, wird aber mittlerweile weltweit kultiviert und ist in wintermilden bis subtropischen Regionen von Nordamerika und Süd-Europa eingebürgert.

In China wird Broussonetia papyrifera seit über 2.000 Jahren zur Papierherstellung genutzt, so dass das natürlich Verbreitungsgebiet nur noch schwer zu definieren ist.

Die Pionierbaumart besiedelt in der Regel lichtere Standorte auf gestörten Plätzen und in Schlagfluren, ist aber auch im schattigen Unterwuchs von Laubbäumen anzutreffen.

Die Substrate sind mehr oder weniger nahrhaft, gut wasserversorgt und durchlässig.


Broussonetia papyrifera zeigt hier die ganze Variabiltität der Blattformen.

Beschreibung
In subtropischen Klimaten erreicht der Papiermaulbeerbaum Höhen von 10 bis 20 (30) m. In Mitteleruropa wächst er meist als Großstrauch oder mehrstämmiger Kleinbaum von bis zu 8 m Höhe und 6 m Breite.

Als typischer Pionierbaum ist er recht schnellwüchsig aber nur mäßig langlebig.

Charakteristisch sind die v.a. bei jüngeren Exemplaren feigenartig gelappten, im Austrieb samtig behaarten Blätter. Im Alter steigt der Anteil der kleineren und nahezu ganzrandigen Blätter stark an. Die Herbstfärbung ist gelblich und eher unspektakulär.

Die Blüten der männlichen Bäume sind recht unscheinbar grün-weißliche Ähren, während die ansehnlicheren Blüten der weiblichen Bäume rundlich und blass-violett sind. Die Blütezeit liegt im Mai.

Die reifen, rundlichen Fruchtstände an den weiblichen Pflanzen sind orange-rot. Sie sind essbar und schmecken fruchtig-süßlich. Auch junge Blätter können gekocht als Blattgemüse verzehrt werden.

Ein wenig erinnert der Papiermaulbeerbaum an eine Fusion von Maulbeerbaum und Echter Feige.

Ein wunderbar, etwas aufgeastetes Exemplar im blassen Grün-Gelb der Herbstfärbung.

Verwendungshinweise
Der Papiermaulbeerbaum bringt über seine ungewöhnlichen, feigenartigen Blätter und seine orangenen Früchte einen exotischen Ausdruck in Waldgärten und in asiatische Gestaltungsansätze.

Durch den sparrigen Wuchs und den ruderalen Pionier-Duktus muss der Einsatz allerdings mit etwas Bedacht erfolgen.

Die schnittverträgliche Art lässt sich durch Rückschnitt etwas kompakter erziehen. Bei zu tiefem Rückschnitt treiben oft Langtriebe durch, die aber ganz interessant wirken können, wenn sie Bestandteil eines an Blatt- und Wuchsformen reichen Gehölzrandes sind oder aus naturhaften Hochstauden wie Wasserdost oder New-York Scheinaster herauswachsen.

Auch Kompositionen mit anderen ausschlagfreudigen Gehölzen wie Scharlach-Essigbaum oder Perückenstrauch, die regelmäßig auf den Stock gesetzt werden, können reizvoll sein.

Im Handel sind auch Hochstämme erhätlich, die einen etwas "kultivierteren" Eindruck machen. Sie können v.a. in repräsentativen Anlagen ungewöhnliche Akzente setzen.

Strauchförmige Wuchsformen sind in Mitteleuropa üblich.

Kultur
Die etwas wärmebedürftige Art ist generell ausreichend winterhart, friert mitunter zurück, was aber durch Neuaustrieb zügig kompensiert wird.

Geeignet sind vollsonnige bis absonnige Lagen. Prinzipiell gedeiht die Art auch im Schatten unter Laubbäumen, erreicht hier aber sichtbar weniger Vitalität.

Staunasse und trockene Standorte sind der Vitalität abträglich, ansonsten benötigt der Papiermaulbeerbaum nach der Etablierung keine gärtnerische Unterstützung.


Die Samenstände erscheinen eher spärlich, ziehen das Auge dennoch magisch an.

Sorten:
  • Golden Shadow: gelblich-grünes Laub in unterschiedlichen Schattierungen, was einen aparten Effekt ergibt, schwachwüchsiger und lichtbedürftiger als der Typ (kaum im Handel)
  • Laciniata: bizarre, exrem langsamwüchsige, nur 100 bis 150 cm hohe Zwergform mit fast auf die Blattadern reduzierten Blattflächen
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