Blechnum penna-marina // Seefeder
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Familie |
Blechnaceae, Rippenfarngewächse
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Pflanzen pro qm |
10.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Blechnum penna-marina
Die Seefeder stammt aus dem südlichen Südamerika einschließlich der vorgelagerten Inseln. Außerdem kommt sie in Teilen Australiens, Tasmaniens und in ganz Neuseeland von den Tieflagen bis in hochmontane Regionen vor. In den Hochlagen tritt sie vorrangig mit Zwergformen auf.
In Großbritannien ist sie vielerort neophytisch eingebürgert.
Hält man der Seefeder Konkurrenz vom Leibe, bildet sie recht zügig dichte Teppiche. Die aufrechten, fertilen Wedel sind hier gut zu erkennen.
Die Seefeder besiedelt bewegte Schotterfelder an sonnigen bis absonnigen Berghängen und Flussbetten sowie alte Blockschutthalden mit lichtem Nadelwaldbestand.
In niederschlagsreichen Regionen findet man die Seefeder auch auf absonnigen oder halbschattigen Felsen mit kräftigen Moosauflagen sowie in Hochmoorgesellschaften auf Torf.
Bei den Substraten handelt es sich um basenarm verwitternde, durchlässige Fels-Skelettböden mit sauren Humusauflagen.
Die Substrate sind aufgrund der hohen Niederschlagsraten an den montanen oder atlantisch geprägten Wuchsorten trotz des guten Wasserabzuges frisch und nur gering bis mäßig nahrhaft.
Während die Art im echten Schatten kümmert, gedeiht sie bei ausreichend Feuchtigkeit prächtig selbst an vollsonigen Standorten.
Beschreibung
Die Seefeder ist ein wintergrüner, in milden Regionen auch immergrüner Farn und bildet durch kriechende Rhizome 15 bis 25 cm hohe und recht dichte Rasen. Die Wuchsweise ist ideal an bewegte Schutt- und Blockhalden angepasst.
Unter guten, konkurrenzarmen Bedingungen ist der Ausbreitungsdrang in Anbetracht der geringen Wuchshöhe erstaunlich ausgeprägt. Die Ausläufer können im Frühling 20 bis 30 cm Länge erreichen.
Das im Austrieb frischgrüne, oft bräunlich-rot überlaufene, später dunkel-grüne Laub ist rippenartig gelappt und ledrig. Die Sporen werden an gesonderten, gestielten, lockerer beblätterten und straff aufrechten Wedeln gebildet. Sie erscheinen ab Mai und vergehen im Herbst.
In Neuseeland wird die Art wissenschaftlich der Gattung "Austroblechnum" zugeordnet.
Die im Frühling austreibenden Sporen-Wedel sind hoch aufgerichtet.
Verwendungshinweise
Die Seefeder ist eine sehr ansprechende, zu selten verwendete Art für sonnige bis licht absonnige, humos-saure Lagen im Alpinarium. In mediterranen Gärten passt sie gut in frische, etwas verschattete Trockenmauern.
Blechnum penna-marina ist auf frischen, schwach bis stark sauren Substraten auch zur Unterpflanzung von lichten Gehölzen geeignet. Am wirkungsvollsten ist sie grundsätzlich in Verbindung mit Felsen.
Die Seefeder ist eine sehr attraktive Alternative zu den üblichen Bodendeckern, allerdings ist der Pflegeaufwand wegen der geringeren Konkurrenzkraft der Seefeder gegen Wildkräuter höher.
Ansprechend sind Kombinationen mit horstigen, gerne rötlichen Gräsern wie Carex comans 'Bronzeform' und die nicht überall winterharte Carex buchananii. Beide kommen nicht zufällig aus der gleichen Florenregion. Abgerundet wird das exotische Bild mit silbrigen Zwergsträuchern wie Hebe pinguifolia, mit denen ungewöhnliche Heidegärten entwickelt werden können. Kräftige Bodendecker verdrängen die Seefeder dagegen früher oder später.
Dieser durch kräftige Barfröste oberirdisch abgestorbene Bestand erholt sich wieder, besser ist es jedoch, wenn man derartige Schäden vermeiden kann.
Kultur
Windgeschützte, luftfeuchte Standorte steigern die Vitalität und die Durchsetzungsfähigkeit. In schattigen Lagen kümmert die Seefeder und ist hier zumindest unter Konkurrenzbedingungen nicht dauerhaft zu kultivieren.
V.a. in sommer-kühlen Küstenregionen funktioniert die Art auch gut in der Sonne, solange kein Trockenstress auftritt.
Die Substrate sollten humusreich sein, auch Rohumusauflagen oder Rhododendronerde sind gut geeignet. Ein Sand-, Kies- oder Silikat-Schotter-Skelett ist nicht zwingend erforderlich, wenn gewährleistet ist, dass die Bodenstruktur locker bleibt. Lehmböden benötigen dagegen einen hohen Anteil an humoser Substanz und an Bodenskelett.
In rauhen Lagen mit häufigen tiefen Barfrösten ist ein leichter Winterschutz (am Besten aus Nadelstreu oder Tannenreisig) angeraten. Wintersonne und gefrorener Boden sind generell eine ungünstige Kombination.
Sorten:
Firecracker: ausgeprägt rötlichem Austrieb, in Deutschland praktisch nicht im Handel