Begonia grandis // Japan-Schiefblatt, Winterharte Begonie

Familie Begoniaceae, Schiefblattgewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Begonia grandis

Das Japan-Schiefblatt kommt im östlichen China in Bergregionen von den Tieflagen in den nördlichen bis in über 3.000 m Höhe in den subtropischen Verbreitungsgebieten vor. Die Vorkommen auf der koreanischen Halbinsel gelten als anthropogen begründet.


Aus den Brutbulbillen entstehen mit der Zeit üppige, dichte Bestände der Winterharten Begonie.

Begonia grandis besiedelt dauerhaft frische bis sickerfeuchte Stellen in lichten Wäldern, gerne an Steilufern von Waldbächen und in luftfeuchten Schluchtwäldern.

Als Substrate werden besonders gerne humosen, tiefgründige Auflagen über Kalkstein besiedelt. Auf leicht übersickerten Felsen in luftfeuchten Lagen reichen ihr aber auch substratfreie Spalten und Ritzen aus.

Die Standorte sind mäßig nahrhaft und licht halbschattig bis licht schattig.


Begonia grandis ssp.grandis 'Alba' ist kräftig und vital und überzeugt zudem mit perfektem Kontrast zwischen fast weißer Büte und dunkel-grünem, unterseits dunkel-rotem Laub.

Beschreibung
Begonia grandis ist eine sommergrüne Staude, die Wuchshöhen von etwa 50 (80) cm erreicht.

Das auffällig asymetrische Laub ist oberseits grün, die Blattadern kontrastieren zumindest Unterseits in tiefem Rot. Bei der am häufigsten gehandelten Unterart B. grandis ssp.grandis sind die Blattunterseite kräftig rost-rot behaart. Bei allen Unterarten sind die Blattstiele und die Stengelachsen auffällig rot überlaufen.

Das Herbstlaub verfärbt sich durchaus zierend gelblich.

Der Blattaustrieb erfolgt erst Anfang bis Ende Mai. Die rosa Blüten sind recht unaufdringlich und erscheinen von Anfang August bis in den Oktober hinein. Die leuchtend fleich-rosa Samenstände sind ebenfalls attraktiv, vergehen aber rasch innerhalb von zwei bis drei Wochen.

In den Blattachseln entwickeln sich im Herbst Brutzwiebeln (Bulbillen).


Gut durchfeuchtete Trockenmauern und Felswände sind der perfekte Ort für die Winterharte Begonie.

Verwendungshinweise
Begonia grandis sorgt für exotischen Blattschmuck und blüht ausdauernd von August bis in den Spätherbst. Außerhalb der Blütezeit ist sie aber fast noch ansprechender.

Das Japan-Schiefblatt kommt in halbschattiger oder absonniger Lage und unter nicht zu dichtem Baumbestand v.a. an Geländesprüngen, Mauern etc. in Verbindung mit wintergrünen, horstigen Gräsern wie ausreichend weit stehenden Japan-Seggen (Carex morrowii) oder exotisierenden wintergrünen Farnen wie Dryopteris atrata, im Vordergrund von Bambus wie (Fargesia dracocephala) oder zusammen mit Fieder-Rodgersie (Rodgersia pinnata) sehr schön zur Geltung.

Im Herbst gesellt sich ein fahles Gelb der Blattoberseite zur roten Unterseite.

Optisch ideal sind erhöhte Plätze an Steilhängen oder oberhalb von Mauern, wo man das Laub bei Morgen- oder Abendlicht von unten sehen kann.

Sie kann wegen des späten Laubaustriebes sehr gut mit Frühlingsgeophyten kombiniert werden. Exotische Partner wie Erythronium 'Pagoda' ziehen das Laub schon ein, wenn Begonia grandis zum Austrieb ansetzt.


Der Blütenflor ist ansehnlich, aber nicht das entscheidende Schmuckelement.

Kultur
Die Art reagiert empfindlich auf Trockenphasen und benötigt dauerhaft frische bis feuchte, aber nicht staunasse Standorte. Die Substrate sollten basenreich bis schwach sauer, humos und mehr oder weniger nahrhaft sein.

Auch Mittagssonne ist ungünstig, weil sie unschöne Blattschäden hervorrufen kann. 

Außerhalb ausgesprochen wintermilder Regionen -und auch hier in möglichst geschützten Lagen- ist ein Winterschutz z.B. durch eine kräftige Laubdecke erforderlich. In Pflanzgefäßen ist Begonia grandis in Mitteleuropa nur an frostfreien Standorten zu überwintern.



In exotisch-naturalistischen Flächen setzt Begonia grandis markante Blickpunkte.
Die Brutbulbillen in den Blattachseln sind sehr frosthart und treiben im Topf oder auf freien Bodenstellen im Frühling willig aus. Sie lassen sich problemlos in einem geschlossenem Plastikgefäß oder einem feuchten Tuch im Kühlschrank über den Winter bringen und können bei Zimmertemperatur ab Mitte März zuverlässig und zügig wieder zum austreiben gebracht werden. Ab Mai können Sie dann direkt ins Freiland gesetzt werden und kommen hier unter guten Bedingungen noch im selben Spätsommer zur Blüte.

Auf humosen, konkurrenzarmen Böden treiben aus den Bulbillen aber auch ohne gärtnerische Hilfe meist zahlreiche Jungpflanzen aus. Allerdings setzt eine größere Nacktschnecken-Population dem enge Grenzen. Die Vermehrung gelingt außerdem über Blatt- und Kopfstecklinge.

Im Handel ist die Unterart Begonia grandis ssp. grandis zumindest im Direkthandel sicher erhältlich, die weiteren Sorten und Unterarten nur mit Mühe.


Die geflügelten Samenstände sind ähnlich zierend wie die Blüten selbst.

Sorten:
  • Heron´s Pirouette: sehr wüchsig, bis zu 90 cm hoch, sehr große Blätter mit wenig Rotanteilen, purpur-rote Blütensteile und pinkfarbene Blüten (schwierig zu beziehen)
  • Marie: nur gut 40 cm hoch, weinrote Blattunterseiten, rosa Blüte
  • Sapporo: sehr wüchsig, bis 80 cm hoch, gedeckt grünes Laub, rote Blattadern oberseits und purpur-braun-rote Blattunterseiten, rosa Blüte (schwierig zu beziehen)
  • ssp. evansiana: wie der Typ, aber hell-rosa Blüten
  • ssp.grandis: wüchsig, in Gunstlagen bis zu 70 cm hoch, rote Blattadern und rost-rote Blattunterseiten, eindrucksvoller als die anderen Unterarten
  • ssp.grandis 'Alba': wie ssp.grandis, aber mit rein-weißen Blüten, schöner Kontrast zum relativ dunklen Laub
  • ssp. sinensis: 40-50 cm hoch, zarter als der Typ, rosa Blüten, auch als Begonia sinensis im Handel
  • ssp. sinensis 'Red Undies': 40-50 cm hoch, kräftigeres Grün auf der Ober- und Rot auf der Unterseite als der Typ, rosa Blüten, auch als Begonia sinensis im Handel 'Red Undies'



  • Perfekter Bestand mitoptimaler Blattschmuckwirkung im Botanischen Garten Kiel.

    Bilder












    Brutbulbillen
























    ssp.grandis 'Alba'



    ssp.grandis 'Alba'