Astilbe chinensis // Chinesische Prachtspiere, Astilbe
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Familie |
Saxifragaceae, Steinbrechgewächse
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Pflanzen pro qm |
8.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Astilbe chinensis
Die Chinesische Prachtspiere stammt aus Nord-China, Tibet, der Mongolei, Japan, Korea und dem östlichen Russland.
Sie besiedelt von der submontanen Stufe bis in montane Höhen licht halbschattige bis licht schattigen Wälder, absonnige Bergwiesen und Bachufer.
Die Substrate sind relativ nahrhaft, frisch bis feucht, humos-basenarm und skelettreich-durchlässig.
Astilbe chinensis rahmt hier einen kleinen Waldpfad zusammen mit Großer Telekie, Großem Wiesenknopf 'Tanna' und verschiedenen Gräsern effektvoll ein.
Beschreibung
Astilbe chinensis ist eine sommergrüne, 40 bis 80 cm hohe Staude. Sie wächst über Ausläufer teppichartig und kann an günstigen Standorten zügig bodendeckend in die Fläche gehen.
Die blass-violett-rosa Blüten stehen in dichten, aufrechten Rispen und erscheinen ab Anfang bis Ende Juli.
Die Samenstände sind bis weit in den Winter hinein strukturstabil und dezent zierend.
Das einfach gefiederte Laub verfärbt sich im Herbst in fahlen gelb- und orange-braunen Farben, denen man durchaus Zierwert zusprechen kann.
Im Handel sind v.a. Auslesen erhältlich. Daneben werden gerne auch die einige Wochen früher blühende Astilbe japonica und die weniger ausbreitungsfreudigen Astilbe-Arendsii-Hybriden kultiviert.
Astilbe chinensis var. pumila und die zugehörigen Auslesen werden häufiger eingesetzt als die höheren Stammformen. Im niederschlagsreichen Kiel kann man es auch wagen, sie in einem Stadtpark sonnig zu platzieren.
Verwendungshinweise
Die Art erfreut sich zwar hoher Beliebtheit, große, vitale Gruppen sind in repräsentativen Gärten und parkartigen Anlagen dennoch ein ansprechender Anblick. Zu bedenken ist aber, dass die Wirkung in vielen Situationen recht artifiziell ist.
Astilbe chinensis ist eine der wenigen Pflanzen, die im Sommer im Schatten von Gehölzen oder absonnig an Gebäudeteilen in flächigen Pflanzungen eindrucksvoll zur Blüte kommen.
Sehr ansprechend ist es, wenn die Art als Füllpflanze die Zwischenräume einer grasartigen Matrix erobert.
Die luftigeren, hohen Formen bringt man mitunter erst auf den zweiten Blick mit Astilbe chinensis in Verbindung.
Kultur
In Kultur gedeiht die Art nach der Etablierung zwar auch in sonnigen Lagen und erträgt kurze sommerliche Trockenphasen auf Böden mit hoher Wasserhaltekapazität erstaunlich gut. Das unterscheidet sie von allen anderen Astilben, die Trockenstress sofort übel nehmen.
Dennoch kommt diese Prachtspiere in halbschattigen bis licht schattigen Lagen besser zur Geltung. Stauende Feuchtigkeit ist der Vitalität sehr abträglich.
Der Ausbreitungsdrang ist beherrschbar, nur gegenüber zarteren Bodendeckern ist die Prachtspiere unduldsam.
Hier wurde Astilbe chinensis mit auffällig hoch aufragenden Blütenständen vor einem Bestand von Fargesia dracocephala platziert.
Sorten:
Brokat: sehr gute Sorte, violett-rosa IV/08 - II/09, Höhe (blühend) 70 cm
Rusalka: sehr gute Sorte, lila-rosa IV/07 - I/09, Höhe (blühend) 80 cm
Spätsommer: sehr gute Sorte, violett-rosa IV/06 - IV/08, Höhe (blühend) 80 cm (ausgeprägte Ausläuferbildung, daher für großflächigen Einsatz besonders geeignet)
Superba: kräftig alt-rosa, 80 - 120 cm hohe Blüte
var. taquetii: bis zu 120 cm hohe Varietät mit intensiv rosa-violetten Blüten, kaum im Handel aber Grundlage der meisten hohen Auslesen
niedrige Sorten
Christian: dichte, blass violett-rosa Blüte, sehr dichter, kompakt-bodendeckender Wuchs, 20 bis 30 cm hoch
Finale: etwas lockere, violett-rosa Blüte, sehr dichter, kompakt-bodendeckender Wuchs, bis 40 cm hoch
var. pumila: dichte, blass violett-rosa Blüte, sehr dichter, kompakt-bodendeckender Wuchs, nur 30 bis 40 cm hoch
Vision in Red: bis 40 cm hoch, tief rosa-rote Blüten
Bewertungen auf Basis des Sichtungsergebnisses des Arbeitskreis Staudensichtung
Die Herbstfärbung des Laubes ist nicht ohne Zierwert.