Asclepias syriaca // Gewöhnliche Seidenpflanze

Familie Apocynaceae, Hundsgiftgewächse
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Asclepias syriaca
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Asclepias syriaca

Die Gewöhnliche Seidenpflanze kommt in der Osthälfte Nordamerikas von Nord-Ost Mexiko bis in das mittlere Kanada von den Tieflagen bis in montane Vegetationszonen vor.

In weiten Teilen Europas ist sie - teilweise invasiv - eingebürgert.

Konsequente Nordamerika-Thematik u.a. mit Essigbaum und Weidenblättriger Sonnenblume

Asclepias syriaca besiedelt vorrangig extensive, trockenere Weiden und Prärien, Schlagfluren, trockene, hochgelegene Kiesbänke von Bächen sowie lichte Stellen diverser Trocken-Wälder. Als ausbreitungsstarker Pionier (Versamung/Rhizome) tritt sie zudem regelmäßig in gestörten Flächen wie Straßenböschungen, Ackerbrachen und Ruderalfluren auf.

Die Standorte sind mäßig trockene bis frische (dann aber sommertrockene), durchweg durchlässige, nahrhafte und (stark) alkalische bis neutrale Sand- und Kiesböden. Sie bevorzugt vollsonnige bis sonnige Lagen.

Kräftiger Bestand von Asclepias syriaca im hohen Staudenbeet. Die kampfstarke Kanadische Goldrute kann ihr hier einigermaßen Paroli bieten.

Im 19. Jahrhundert ist sie als Faserpflanze in Europa eingeführt und landwirtschaftlich kultiviert worden. Im 20. Jahrundert wurde sie zur Zierpflanze.

Heute ist sie in weiten Teilen des gemäßigten Europas neophytisch in ausdauernden Ruderalfluren, in (Binnen-)Dünen oder auch in hochgelegene Schotterbänke von Flüssen eingebürgert. In Deutschland gibt es einige verstreute, meist innerhalb von Siedlungen gelegene Vorkommen in den Wärmeregionen Mittel- und Süddeutschlands sowie in Berlin. Es gilt mittlerweile ein EU-weites Kultivierungsverbot für die invasive Art.

Bestände  - hier mit Samenständen - mit Rhizomsperren werden sehr dicht.

Beschreibung
Asclepias syriaca ist eine sommergrüne, starkwüchsige Staude von 120 bis 160 (200) cm Höhe. Durch Rhizomausläufer erobert die Art schnell größere Flächen.

Das steife, ledrige Laub ist unterseits weiß-wollig behaart.Im Herbst verfärbt es sich durchaus zierend in gelbliche Töne.

Die rosa Stern-Blüten stehen in rundlichen Dolden und duften stark süßlich. Die ausdauernde Blüte von Anfang Juli bis Ende August ist ein Magnet für Insekten, insbesondere Schmetterlinge. Die Samenstände ähnlen großen Schoten und entlassen wollig behaarte, flugfähige Samen.

Während der Pflanzensaft giftig ist, werden junge Sprosse und Blätter gekocht gegessen. Die Blütenbälle werden blanchiert und anschließend fritiiert.

Mit der sehr ähnlichen, etwas niedrigeren Schönen Seidenpflanze (Asclepias speciosa) werden Natur-Hybriden gebildet. Feuchte bis nasse Standorte bevorzugt die seltener kultivierte Sumpf-Seidenpflanze (Asclepias incarnata).

Ohne Rhizomsperren bleiben die Bestände lockerer, dunkeln aber dennoch niedrigere Sonnenanbeter aus. Die Herbstfärbung ist ansehnlich.

Verwendungshinweise
Die Gewöhnliche Seidenpflanze ist eine aparte, seltener verwendete Option für weiträumige, steppenartige Pflanzungen und mediterrane Gärten. Sie ist im Handel als Saatgut und im Onlinehandel mit etwas Mühe auch noch als Topfballen erhältlich. Dies dürfte in absehbarer Zeit nicht mehr möglich sein.

Unter Einsatz von Rhizomsperren entwickeln sich sehr dichte, buschige Horste. Bei freiem "Auslauf" stehen die aufrechten, unverzweigten Stengel sehr locker und bringen ihre exotische Ausstrahlung viel besser zur Geltung.

Sie kann dann aber nur mit kräftigen Hochstauden und Gräsern oder niedrigeren Sträuchern vergesellschaftet werden. Etwas duldsamer ist Asclepias speciosa, die zumindest auf stickstoffärmeren, nicht zu alkalischen Böden meist die bessere Wahl ist.

Asclepias syriaca wird in der sogenannten Unionsliste der EU als invasive Art geführt und darf EU-weit nicht mehr gehandelt und kultiviert werden.

Die Gewöhnliche Seidenpflanze ist auch im Detail ungewöhnlich.

Kultur
Die wüchsige Art ist robust und durchsetzungsfähig, die Vitalität leidet allerdings unter Staunässe, während Trockenphasen die Konkurrenzkraft relativ noch stärken.

Verschattung muss ebenfalls vermieden werden.

Samenstand kurz vor der Samenreife

Bilder