Naturstandort von Argemone platyceras: Der Riesenblütige Stachelmohn hat ein eingeschränktes Verbreitungsgebiet und kommt nur in Mexiko vor. Das Herkunftsgebiet ist im Winter frostfrei.
Er besiedelt v.a. Halbwüsten mit sehr geringen Jahresniederschlägen auf meist sandigen bzw. kiesigen Rohböden mit sehr geringen Humusanteilen. Die Bodenreaktion ist schwach sauer bis alkalisch und die Stickstoffversorgung arm bis mäßig.
Die Wuchsorte sind vollsonnige Hitzestandorte mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Die Vegetationsdecke ist in der Regel mehr oder weniger lückig und natürlicherweise gehölzfrei.
Die Blüten von Argemone platyceras sind in der Tat überproportional groß.
Beschreibung
Argemone platyceras ist eine am Naturstandort kurzlebige Staude. Da sie nicht frosthart ist, wird sie in Mitteleuropa praktisch nur als Einjährige kultiviert.
Die Art erreicht Wuchshöhen von 30 bis 60 cm. Das gelappte, stachelspitzige Laub hat eine auffällig blau-grüne Färbung sowie oftmals weißlich abgesetzte Blattadern. Bei Verletzungen wird ein orongefarbener Saft abgesondert.
Die mohnartigen, schneeweißen Blüten mit der dünnen, knitterpapierartigen Struktur erreichen Durchmesser von bis zu 10 cm. Die Blütenknopsen sind von auffällig langen, steif absthenden Haaren bestanden. Die Blütezeit reicht ausdauernd von Ende Juni bis Ende September/Anfang Oktober.
Die Pflanze ist durch den Gehalt von Alkaloiden giftig.
Verwendungshinweise
Der Riesenblütiger Stachelmohn ist eine interessante Option für vollsonnige, extrem trockene Hitzestandorte. Man sollte bei diesen Parametern keine Kompromisse machen, da er in Mitteleuropa nur unter diesen Bedingungen einen wirklich charakterstarken, straff aufrechten Wuchs mit harten Blättern entwickelt. Unter moderateren Bedingungen zeigt er ein schlaff anmutendes Erscheinungsbild, dass keine klare Botschaft vermittelt.
Gestalterisch münden die Standortvorgaben letztlich in vegetationsarme, sandig-kiesige, auch schottrige Halbwüsten oder volltrockene Felssteppen. In der Regel sieht man individuenreiche, dichte Aussaatbestände. Schöner und viel ausdrucksstärker werden die Exemplare aber als freistehende Solisten.
Passende Partner sind entsprechend andere Extremisten wie z.b.
Yucca rostrata,
Agave parrasana, oder Feigenkakteen wie
Opuntia phaeacantha. Neben Wintertrockenheit sind für diese Partner natürlich zusätzlich nur wintermilde, sehr geschützte Standorte geeignet. Gute, winterharte Ergänzungen wären z.B. die
Schmalblättrige Spornblume,
Spanischer Mannstreu und
Mexikanisches Federgras oder
Steppen-Wolfsmilch.
Im Grunde wäre auch ein Einsatz in größeren Pflanzgefäßen denkbar. Der lange Blütenflor und die zumindest interessante Blattstruktur und Blattfarbe sprächen dafür. Eine Kombination mit sommerblühenden, trockenheitsresistenten Gräsern wie dem
Moskitogras wäre ein ungewöhnliches Konzept. Man könnte dann sogar über eine frostfreie, kühle, möglichst helle und ziemlich trockene Überwinterung nachdenken. Argemone platyceras bleibt in diesem Falle wintergrün und startet nach den Eisheiligen dann auf Balkon und Terrasse rasch wieder durch.
Im Versandhandel ist die Art zuverlässig als Saatgut erhältlich.
Außerhalb extrem trockener und vollsonniger Lagen bleibt das Laub weich und lappig, was die Erscheinung unstimmig macht.
Kultur
Das Saatgut kann im Prinzip ganzjährig ausgebracht werden. Sinnvoll ist allerdings eine Vorkultur ab Februar mit Keimtemperaturen von ca. 20 Grad und nachfolgend kühleren Temperaturen oder die Direktsaat von Mitte April bis Anfang Mai.
Es kommen nur vollsonnige, im Sommer stark von Trockenstress geplagte Standorte in Frage. Grobe, tiefgründige Sand- und Kiesböden oder feinerdearme Schotterböden ohne Humusanteile sind das Substrat der Wahl. Idealerweise wählt man zusätzlich steile Hanglagen oder erhöhte Wuchsorte, die zusätzlich stark entwässern.
An solchen Standorten schadet es nicht, wenn sie im Frühling eine leichte Stickstoffzufuhr erhalten.