Athyrium filix-femina // Wald-Frauenfarn

Familie Dryopteridaceae, Wurmfarngewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Athyrium filix-femina
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Athyrium filix-femina

Der Wald-Frauenfarn ist in der gesamten Nordhemisphäre weit verbreitet. In Europa ist er flächendeckend vertreten und tritt auch in den Gebirgen des westlichen Nordafrikas auf. In Amerika findet man Athyrium filix-femina von ganz Nordamerika über Mittelamerika bis Südamerika.

In Deutschland und der Schweiz fehlt die Art in keinem Naturraum.

Sie wächst in feuchten, mehr oder weniger stickstoffreichen Laubmischwäldern, in Erlen-Ulmen-Auwäldern, in feuchten Hochstaudenfluren, an absonnigen Waldrändern und in feuchten Ausprägungen beerstrauchreicher Kiefernwälder.


Naturidentischer Standort an einer sickerfeucthen Stelle im Buchenwald mit Buschwindröschen .

Die Standorte sind schattig und ozeanisch geprägt mit regenreichen, kühlen Sommern und milden Wintern. An die Bodenreaktion stellt der Wald-Frauenfarn keine spezifischen Anforderungen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (3)  Temperatur (-)  Kontinentalität (3)  Feuchte (7)  Reaktion (-)  Stickstoff (6)



Die trichterförmige Anordnung der Wedel löst sich bei alten Horsten durch die Entwicklung von Nebentrieben optisch auf.

Beschreibung
Athyrium filix-femina ist ein sommergrüner Farn von bis zu 100 cm Wuchshöhe. Mit den Jahren bilden sich mehrköpfige, dichte Horste. Die Wedel sind locker trichterförmig angeordnet, was aber nur bei Betrachtung von Einzelexemplaren auffällig ist.

Im Herbst verfärbt sich das Laub stumpf gelblich-braun, manchmal auch fahl-gelblich.


Bei der Auslese 'Rotstiel' muss man schon gutwillig hinschauen, um die rötlichen Blattstiele zu erkennen.

Vom sehr ähnlichen Echten Wurmfarn (Dryopteris filix-mas) unterscheidet er sich durch die filigranere Blattstruktur. Der Echte Wurmfarn ist zudem etwas wüchsiger (bis zu 130 cm Wuchshöhe) und bevorzugt basenärmere Substrate.

Gelegentlich wird der nur in den Hochgebirgen vorkommende Gebirgs-Frauenfarn (Athyrium distentifolium) noch als "Athyrium filix-femina  ssp. alpestris" beschrieben. Er wird am Naturstandort merklich höher und bevorzugt etwas lichtere, zwingend sommerkühle Standorte. In der Gartenkultur spielt die Art aber keine Rolle.

Verwendungshinweise
Der Wald-Frauenfarn ist eine solide Wahl für halbschattige bis schattige, betont naturhafte, heimische Waldsituationen.

Die Kombination mit den vielen gartenwürdigen Vertretern der Krautschicht der Buchen-Wälder erzeugt glaubwürdige Situationen.

Interessante Flächen entstehen z.B. zusammen mit Bärlauch (Allium ursinum), Gemeinem Aronstab (Arum maculatum), Vielblütigem Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum) und als wintergrüne Matrix die Waldsegge (Carex sylvatica).

Das Erscheinungsbild ist aber etwas unspezifisch, so dass sich für repräsentative oder gar exotische Anlagen charakterstärkere Farn-Alternativen finden lassen.

Auch die im Frühwinter absterbenden und desolat darniederliegenden Wedel sind keine Augenweide und sprechen sicherlich für die Verwendung wintergrüner Alternativen.

Auch wenn man bei diesen auf den verheißungsvollen Austrieb der Wedel eines Wald-Frauenfarns verzichten muss.



Athyrium filix-femina ssp. californica stammt aus der Osthälfte der USA. Sie zeichnet sich durch eine etwas luftigere Wedelstruktur aus, ist aber praktisch nicht im Handel.

Kultur
Die Art ist nach der Etablierung pflegeleicht und aufgrund ihrer Schattenverträglichkeit von Konkurrenten dann kaum zu verdrängen. In den ersten Jahren entwickelt sie sich aber träge.

Dauerhaft frische bis feuchte, auch sickernasse Standorte sind gut geeignet. Trockenphasen mindern die Vitalität und führen länger anhaltend zum vorzeitigen Einzug der Wedel schon im Spätsommer. Etablierte Exemplare treiben im Folgejahr aber wieder willig aus.

Der Wald-Frauenfarn gedeiht bei ausreichend Bodenfeuchtigkeit auch an sonnigeren Plätzen, bleibt hier aber gedrungener und wirkt oft deplaziert.


Ungewöhnlich helle Herbstverfärbung, die mit dem dunklen Teppich aus Efeu tatsächlich eindrucksvoll kontrastiert.

Sorten:
  • Rotstiel: wie die Stammform, allerdings mit rötlich überlaufenen Blattstielen an jungen Wedeln, kaum im Handel
  • ssp. californica: Unterart aus dem Osten der USA mit etwas gröber anmutender Wedelstruktur, so gut wie nicht im Handel
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