Amorpha canescens // Grauweiße Bleiwurz

Familie Fabaceae, Schmetterlingsblütler
Pflanzen pro qm 4.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Amorpha canescens

Die Grauweiße Bleiwurz ist im zentralen Nordamerika vom Golf von Mexiko bis weit nach Kanada hinein in submontanen Vegetationszonen verbreitet.

Sie ist regelmäßig in Hochland-Prärien und extensivem Weideland zu finden. Typische Standorte sind auch sandige, kiesige oder schottrige Hänge, Binnendünen und hochgelegene Kiesbänke in Flussauen. Sie ist hier meist individuenreich vertreten, bildet aber selten dominante Bestände.

Der Bleiwurz sollte man etwas Platz zur freien Entfaltung zugestehen.

Sie besiedelt vorrangig trockene bis frische, meist ärmere bis mäßig stickstoffreiche und alkalische bis schwach saure, durchlässige Rohböden. Wo sie auf (skelettreichem) Lehm vorkommt, sind die Standorte gut drainiert und nur im Frühling frisch, trocknen über den Sommer aber ab. 

Amorpha canescens bevorzugt sonnige Lagen, gedeiht aber auch im lichten Halbschatten von Eichen- und Kiefern-Trockenwäldern.

Die Bleiwurz entwickelt sich träge. Dieses Exemplar befindet sich im vierten Standjahr und ist noch ein gutes Stück vom Entwicklungsoptimum entfernt.

Beschreibung
Amorpha canescens ist ein gut 100 cm hoher und bis zu 150 cm breiter Halbstrauch, der sich in Mitteleuropa aber vielerorts wie eine Staude verhält. Er entwickelt sich in den ersten Jahren sehr träge.

Das Laub ist grau-grün mit leichtem Blaustich. Die violett-blauen Blüten im Juni/Juli stehen in zahlreichen, aufstrebenden Trauben.

Die Pflanze friert im Winter meist zurück und treibt von der Basis neu aus. Die Fruchtstände bleiben über den Winter zierend strukturstabil.

In Nordamerika wird die Art für die Zubereitung von Tee verwendet.

Verwendungshinweise
Die Bleiwurz wird seltener gärtnerisch verwendet, ist aber eine durchaus interessante Option für sonnig-warme Rabatten und naturhafte Steppenanlagen, in mediterrane Gärten und in Kübeln auf Terrassen und Dachgärten.

Die Meinungen bei der Beurteilung des Habitus gehen durchaus auseinander und das Spektrum reicht von unordentlich-struppig bis aufregend-dynamisch. Vorrangig benötigt man eine gute Portion Geduld. Dann bekommt man nach gut 5 Jahren zumindest auf sonnig-warmen, im Sommer etwas von Trockenstress bestimmten, stickstoffärmeren Standorte eine eindrucksvolle Pflanzengestalt geboten.

Gute, stimmige Partner sind insbesondere kräftige Stauden aus den nordamerikanischen Hochgrasprärien. Allen voran seien das Goldbartgras (Sorghastrum nutans) oder niedrigere Auslesen der Rutenhirse (Panicum virgatum) genannt. Schöne Seidenpflanze (Asclepias speciosa), Kanadischer Buschklee (Desmodium canadense) oder Kalifornischer Bauernmohn (Romneya coulteri) helfen bei der Entwicklung ungewöhnlicher Pflanzflächen.

Auf den zweiten Blick ist die mimosenartige Laubstruktur auch schon vor der Blüte ein interessanter Aspekt.

Sinnvoll ist die Kombination mit niedrigeren, kurzlebigeren Partnern, die die Lücken der ersten Anfangsjahre überbrücken. Gut geeignet ist hierfür z.B. Nassella tenuissima.

Bei Kübelkultur ist ein Durchfrieren des Wurzelballens unbedingt zu vermeiden. Bei frostfreier Überwinterung stirbt die Art oberirdisch nicht ab und wird im Frühjahr etwas zurückgeschnitten um einen kompakten Habitus zu erhalten.

Im Handel ist die Art im Direktbezug zuverlässig zu beziehen, gehört aber nicht zum engeren Baumschulstandard.

Die orangenen Staubblätter sind ein apartes Detail.

Kultur
Die Art bevorzugt durchlässige Substrate und ist in der Lage, mit Hilfe von Knöllchenbakterien Luftstickstoff zu binden.

Sommerliche Trockenphasen schaden nicht, sie erhöhen die ohnhin schon gute Konkurrenzkraft etablierter Exemplare. Allerdings benötigen Jungpflanzen einige Jahre mit höherer Aufmerksamkeit, bis sie ihre endgültige Wuchskraft erreichen.

In winterrauhen Lagen ist ein Schutz des Wurzelraumes gegen Dauerfrost empfehlenswert.

Bilder