Naturstandort Amelanchier lamarckii: Die Kupfer-Felsenbirne hat in Nordamerika keine bekannten natürlichen Vorkommen und ist möglicherweise in Kultur durch Hybridisierungen entstanden.
Die sehr ähnlichen, potenziellen Elternarten
Amelanchier laevis und
Amelanchier arborea kommen in der gesamten Osthälfte der USA und im Süd-Osten Kanadas vor. Sie besiedeln eine breite Amplitude von Habitaten von feuchten Auwäldern der Tiefebenen, Flussuferabbrüche, felsige Steilhänge bis hin zu Trockenwäldern und Waldlichtungsfluren.
Amelanchier lamarckii wird im Alter raumbildend und ist an Wasserflächen immer effektvoll eingesetzt. Im Hintergund blüht eine Salix alba.
Die Art ist in Teilen Mitteleuropas einschl. der Britischen Inseln, in Italien und Skandinavien als eingebürgerter Neophyt zu betrachten. In Deutschland konzentrieren sich die verwilderten Populationen auf das nord-westliche Tiefland vom Unterlauf des Rheintals bis Hamburg und nachgeordnet am Oberrhein und den Füßen von Rhön, Thüringer Wald und Fränkischer Alb
(Verbreitungskarte Deutschland).
In Mitteleuropa besiedelt Amelanchier lamarckii vorrangig
Eichen-
Hainbuchen-Wälder sowohl in den trockeneren als auch in den grundfeuchten Ausprägungen.
Der reiche Blütenflor wird durch den roten Blattaustrieb unterstützt.
Beschreibung
Amelanchier lamarckii ist ein trägwüchsiger, sommergrüner Großsstrauch, seltener auch bis 10 m hoher, in der Regel mehrstämmiger Baum mit hochgewölbt-rundlicher Krone. Die weißen Blüten erscheinen überreich ab Mitte April kurz vor dem Blattaustrieb.
Das dunkel-grüne Laub ist im Austrieb rötlich überlaufen und verfärbt sich im Herbst leuchtend orange, gold-gelb und scharlach-rot.
Die purpur-roten bis blau überlaufenen schwarzen Früchte sind essbar und ähneln in Geschmack und Verwendung der Blaubeere. Getrocknet werden die Früchte als Korinthen-Ersatz verwendet.
Verwendungshinweise
Die Kupfer-Felsenbirne ist ein sehr ansprechender Strauch mit großen ästhetischen und praktischen Vorzügen: überreiche, von Blättern ungetrübte Frühlings-Blüte, malerischer Wuchs, leuchtende Herbstfärbung.
Der Felsenbirnen-Komplex wird allerdings etwas inflationär verwendet, weshalb ein Einsatz abgewogen werden will. In ausgesprochen repräsentativen Anlagen können mit solitären Felsenbirnen immer noch ansprechende Effekte erzielt werden, besonders eindrucksvoll an Gewässerrändern.
Klassische, ganzjährig ansehnliche Kombination: Felsenbirne, Lampenputzergras und Lorbeerkirsche
Amelanchier lamarckii wird auch als Hochstamm angeboten und ist in dieser Form eine gute Option für kleinere Innenhöfe, Gärten und öffentliche Plätze. Spalierformen eignen sich für den unmittelbaren Einsatz an Fassaden, wobei hier Obstbäume in der Regel die ansprechendere Wahl sind. Alternativ ist auch die hochwüchsigere
Amelanchier arborea die zu bevozugende Felsenbirne für Hochstämme.
Aufgrund der ausgesprochen Robustheit und Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste Standortbedingungen ist die Art auch im öffentlichen Raum, im Straßenbegleitgrün und ähnliche pflegeextensiven Anlagen einsetzbar, wirkt hier aber oft uninspiriert.
Für mehrstämmige Schirmformen ist die Kupfer-Felsenbirne geradzu prädestiniert.
Kultur
An die Standortbedingungen stellt die Kupfer-Felsenbirne erschreckend wenig Anforderungen. Mit zunehmender Verschattung fällt allerdings der Blütenflor immer spärlicher aus und die Herbstfärbung verliert sich in nichtssagenden, blassen Gelbtönen.
Sorten:
- Ballerina: 8/6 m hoch/breit, Fruchtsorte mit besonders großen Früchten und reichem Ansatz
- Rubescens: 8/6 m hoch/breit, zart-rosa Blüten
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Amelanchier lamarckii: sehr hübsch, aber auch sehr häufig verwendet.