Naturstandort von Agrimonia eupatoria:
Der Gemeine Odermenning kommt vom westlichen Nordafrika über ganz Europa vor. Über die Türkei reicht das Verbreitungsgebiet bis in den Iran, Afghanistan und Turkmenistan.
In
Deutschland ist Agrimonia eupatoria flächendeckend verbreitet und mehr oder weniger häufig. Nur im Nord-Westen Niedersachsens sind die Vorkommen schon immer spärlich gewesen und zudem mittlerweile auch noch stark rückläufig.
Der wärmeliebende Gemeine Odermenning bevorzugt basenreiche, schwach bis mäßig stickstoffreiche und mäßig trockene bis frische Standorte in vollsonnigen bis licht halbschattigen Lagen.
Gemeiner Odermennig auf einer extensiven Schafweide. Im Hintergrund sieht man die rosa Blütenstände des Gemeinen Dosts.
Agrimonia eupatoria ist eine Charakterart der Hügelklee-Odermenning-Säume an extensiv beweideten oder gemähten Säumen von Kalk-Buchenwäldern. Die Art ist außerdem stetig in mesophilen Halbtrockenrasen und im Randbereich von Schlehengebüschen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur LegendeLicht (7) Temperatur (6) Kontinentalität (4) Feuchte (4) Reaktion (8) Stickstoff (4)
Beschreibung: Der Gemeine Odermenning ist eine sommergrüne, horstige Staude. Die ährenartige Traube mit den gelben Blüten erhebt sich 60 bis 100 cm in die Höhe. Die Blütezeit ist recht ausdauernd von Mitte Juni bis Anfang September.
Im Herbst verfärbt sich das Laub orange-rot.
Verwendungshinweise: Agrimonia eupatoria ist eine schöne, subtile Ergänzung für naturnahe, einschürige Wiesen- und warme Gehölzränder.
Als Arzneipflanze kommt auch eine Verwendung in Kräuter- und Bauerngärten in Frage.
In Säumen entlang von Wegen fühlt sich die Art ebenfalls wohl. Hier blüht sie zusammen mit der Gemeinen Schafgarbe.
Kultur: Auf mäßig trockenen, durchlässigen Substraten mit nicht zu hoher Stickstoffversorgung ist die Art in Wiesengesellschaften robust und benötigt kaum gärtnerische Unterstützung.
Auf nahrhafteren Böden kann der Gemeine Odermenning recht eindrucksvolle Formate annehmen, insbesondere wenn ihm die gärtnernde Hand lästige Konkurrenten etwas vom Laibe hält.
In schattigeren Lagen ist die Art nicht allzu ausdauernd.
Sie lässt sich in nicht zu dichten Pflanzungen oder in Neuanlagen auch recht zuverlässig aus Saatgut etablieren. Sie braucht dann etwa zwei bis drei Jahre bis zur ersten Blüte.
Sorten:
var. alba: créme-weiße Blüte