Agave parrasana // Parrasana-Agave
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Agave parrasana
Die Parrasana-Agave kommt in den trockenen Kalkgebirgen Mexikos vor. Hier herrscht ein wintertrockenes Dornensavannen-Klima. Im Winterhalbjahr fallen praktisch keine Niederschläge. Frost tritt nur selten und auch nur in den Hochlagen der Gebirge auf.
Typische Habitate sind lichte Stellen in schütteren Kiefern- und Eichenbeständen an der Trockengrenze des Waldes oder auch vollsonnige, natürlicherweise baumfreie Felshänge.
Agave parrasana wächst auf schottrig-felsigen, humusfreien Rohböden mit guter Basen- und schlechter Stickstoffversorgung.
Agave parrasana in einem Teppich aus Spinnweb-Hauswurz
Beschreibung
Die Parrasana Agave bildet immergrüne, sukkulente Rosetten, die am Naturstandort gut 70 cm Höhe und Breite erreichen können. In Mitteleuropa sind Exemplare mit der halben Größe bereits als mächtig zu bezeichnen.
Durch sehr willige Ausläuferbildung entstehen mit der Zeit breite Horste. Das Laub ist bläulich-grau-grün und zeigt bei genauer Betrachtung eine interessante grau-grüne Zeichnung auf. Es endet in schwarz-braunen, dolchartig-verholzten Spitzen, die unangenehme Verletzungen erzeugen können.
Der Blütenstand kann gut 2 m hoch werden und erscheint einmalig nach Jahrzehnten. Nach der Blüte stirbt die Mutterpflanze ab.
Verwendungshinweise
Agave parrasana ist ein exotisch-mediterraner Anblick auch in kleineren, intensiv betreuten und repräsentativen Anlagen. Sie bleibt in Töpfen allzeit gut transportabel und ist damit eine gute Alternative zur wesentlich bekannteren, riesenhaften Agave americana.
Die Parrasana-Agave benötigt eine hochwertig gestaltete Umgebung mit anspruchsvollen Materialien, um exklusive Effekte zu erzielen. In Kunstoff-Gefäßen macht sie dagegen nur einen bemühten Eindruck.
Mit Schutzvorrichtungen gegen winterliche Nässe (s.u.) ist auch die Freilandkultur eine Möglichkeit für exotische Felssteppenanlagen. Sehr überzeugend wirkt Agave parrasana hier z.B. in einer Matrix aus Mexikanischen Federgras zusammen mit anderen mittelamerikanischen Sukkulenten wie Opuntia polyacantha und einzelnen mächtigen Yucca baccata.
Freilandexemplare entwickeln sich sehr langsam und bilden über Jahre kaum Ausläufer.
Kultur/Pflege von Agave parrasana
Agaven sind robust und im Grunde pflegeleicht. Sie lieben vollsonnige, trocken-heiße Lagen. Auf nur mäßig nahrhaften, zwischen den Gießvorgängen immer abtrocknenden Substraten entwickeln sie den schönsten Habitus. Unter nahrhaften, frischen Bedingungen entwickeln sie einen mastigen Wuchs.
Agave parrasana erträgt bei trockenem Stand auf sehr stickstoffarmen Sand- oder Schotterböden auch längere Frostperioden. Bis ca. -15 Grad werden in solchen Phasen ohne Schäden überstanden. Bei -18 bis -20 Grad kommt die Art an ihre Grenze. Auf nahrhaften und/oder nicht hervorragend drainierten Standorten liegt die Frosthärte weit darunter.
Im Freiland dauert es gut zehn Jahre, bis die Endgröße erreicht wird. Dieses Exemplar steht im Nord-Osten Brandenburga erhöht in reinem Sand und verbringt den Hochwinter unter einer Glasschüssel.
Eine Freilandüberwinterung kann in geschützten Lagen z.B. auf Trockenmauerköpfen oder mit zusätzlichem Regenschutz also durchaus gewagt werden. Da die Art zierlich bleibt, kann man Freilandexemplare recht gut individuell z.B. mit einer großen gläsernen Salatschüssel abdecken. So bleibt der Wurzelbereich im Winter relativ trocken und der Einfluss kalter Winde wird stark gemildert. Es reicht, die Schüsseln gegen Mitte/Ende Dezember aufzustellen und kann diese ab Anfang März wieder entfernen.
Bei der üblichen Topfkultur erfolgt die Überwinterung trocken, kühl bis kalt und so hell wie möglich.