Acer negundo // Eschen-Ahorn
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Acer negundo
Der Eschen-Ahorn ist in ganz Nord-Amerika flächendeckend verbreitet. Ursprünglich ist der Eschen-Ahorn ein Pionierbaum, der nach Hochwasserergeignissen von anderen Gehölzen befreite Stellen besiedelte. Seine enorme Samenproduktion erlaubt ihm die rasche, pionierartige Besiedlung solcher Standorte.
Die menschlichen Landschaftsveränderungen, insbesondere die regelmäßigen Bodenverletzungen haben dem Eschen-Ahorn ein breites Spektrum von Vorkommen bescheert. Er wächst heute auch in Nord-Amerika in Mischwäldern, dringt in Prärien ein und besiedelt ruderalisierten Standorte wie Stadtbrachen und Straßenböschungen.
Die wärmeliebende Art besiedelt natürlicherweise gut wasserversorgte, sehr stickstoffreiche und relativ basenreiche Böden. An gestörten Standorten zeigt er sich aber gegenüber allen ökologischen Parametern sehr tolerant.
In Deutschland ist die Art in urbanen Räumen, dem gesamten ostdeutschen Tiefland und Teilen der mitteldeutschen Wärmeregionen stark invasiv auf allen gestörten Standorten anzutreffen. Acer negundo ist aber sogar in der Lage, sich in naturnahen Auwäldern zu etablieren. Dass er in Mitteleuropa selbst vor Trockenrasen nicht halt macht, zeigt seine enorme standörtliche Amplitude.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (5) Temperatur (6) Kontinentalität (6) Feuchte (6) Reaktion (7) Stickstoff (7)
Acer negundo 'Variegatum' ist die beliebteste Auslese
Beschreibung
Acer negundo ist ein mittelgroßer, oft mehrstämmig wachsender Baum von bis zu 20 m Wuchshöhe und rundlicher, bis 12 m breiter Krone.
Die Art ist ausgsprochen raschwüchsig, aber relativ kurzlebig. Schon nach etwa 30 Jahren ist das Vitalitäts-Optimum überschritten und die Verfallsphase setzt langsam ein.
Die Blüten im März-April erscheinen vor dem Laubaustrieb, sind aber ästhetisch unbedeutend. Auch für die Insektenwelt stellen sie keinen Mehrwert dar, da die Art ausschließlich auf Windbestäubung setzt.
Im Herbst verfärbt sich das Laub blass-gelb.
Die Blüten sind zwar prinzipiell interessante Gebilde, aber nur schwer wahrnehmbar.
Verwendungshinweise
Acer negundo erfreute sich Ende des 17. Jahrhunderts aufgrund seiner rasanten Jugendentwicklung einiger Beliebtheit unter den damaligen Park- und Gartenbesitztenden.
Dennoch: der Eschen-Ahorn ist als Wildtyp im Gartenbau nicht verwendungswürdig und ruft heute starke Assoziationen an gestörte, ruderalisierte Plätze hervor.
Die Art ist im sub- und kontinentalen Klimaten stark invasiv und ohne Verwendungsberechtigung. Die zahlreichen Sämlinge werden schnell zur Plage. Der Typ ist im Handel auch praktisch nicht erhältlich.
Es gibt allerdings Auslesen mit panaschierten Blättern, die recht ansehnlich sind zumindest Liebhaberwert erreichen und z.B. in öffentlichen Grünanlagen eingesetzt werden können.
Auch, wenn man das Rindenschmuck-Thema im winterlichen Garten betonen möchte, sind einige Auslesen - bei unvoreingenommener Betrachtung gilt das sogar für die Wildform - eine ernsthafte Erwägung wert.
Die Wildform des Eschen-Ahorns ist ein eindeutiger Störungsanzeiger.
Kultur/Pflege von Acer negundo
Der Eschen-Ahorn ist extrem anspruchslos, lediglich auf sehr stickstoffarmen Trockenstandorten hat er Schwierigkeiten. Auch die Auslesen sind robust und vollkommen anspruchslos.
Die Selbstversamung fällt oft (sehr) lästig aus.
Die Sorten mit zierender Rinde müssen strauchförmig gehalten werden und jährlich bis dreijährlich im Winter zurückgeschnitten werden. Nur an jungen Zweigen zeigt sich die Rindenfärbung.
'Aureo-Variegatum' ist die zweite sehr häufig anzutreffende Form.
Sorten:
Aureo-Variegatum: 8/5 m hoch/breit, mittelwüchsig, gelb-grün gefleckte Blätter
Flamingo: 7/7 m hoch/breit, mittelwüchsig, grau-grüne, weiß gerandete und gefleckte Blätter
Odessanum: 10/8 m hoch/breit, junge Zweige im Austrieb silbrig behaart, bei sonnigem Stand leuchtend gold-gelbe Blätter, in der Jugend wüchsig
Variegatum: 8/5 m hoch/breit, mittelwüchsig, häufigste buntblättrige Form mit weißen Rändern (junge Blätter rosa) und grünen Blattmitten
rindenzierende Sorten
Violaceum: 9/6 m hoch/breit, recht wüchsig, schwarz-rote Zweige mit weißlicher Bereifung
Winter Lightning: 8/5 m hoch/breit, mittelwüchsig, Zweige im Winterhalbjahr leuchtend gelb, sonst auffällig intensiv grün
Die Rinde junger Triebe ist auch bei Wildformen attraktiv silbrig-grau überlaufen.